Skoda enthüllt den Namen des neuen SUV. Und damit keine Überraschung.
Trommelwirbel - aber ein ganz leiser. Skoda bestätigt offiziell, was schon klar war. Das neue SUV-Modell wird Kodiaq heißen.
Ob der Leak des Namens durch die AUTO BILD, zuerst noch mit „k“ am Ende, wirklich Enthüllungsjournalismus war oder die geschickte Streuung der Vorabinformation, werden wir nicht erfahren. Für letzteres spricht aber vieles. So geistert der Name schon seit Monaten durch die Medien und in die Köpfe der potenziellen Kunden, zumal mit der offiziellen Bestätigung nun nochmal darüber berichtet wird.
Deswegen möchte ich die Gunst der Stunde nutzen, den Namen noch ein wenig mehr zu beleuchten. Lassen wir den lieben Bären und die Insel nebst gleichnamiger Stadt im US-Bundessstaat Alaska mal Bär und Insel sein. Es gibt nämlich noch einen anderen Grund, warum sich der Heckschriftzug des Skoda mit einem „q“ vom Auge des Betrachters verabschiedet: Es gab schon mal ein Auto namens Kodiak!
1983 stellte die Firma Speed & Sport einen Sportwagen mit Flügeltüren auf der Frankfurter IAA vor. Als Marke wurde Kodiak lanciert, das Modell heiß selbstbewusst F1. Wahlweise baute man einen 5,4 Liter großen Chevrolet V8 mit 348 PS oder einen sechs Liter großen Zwölfzylinder von Daimler-Benz (so hießen die damals noch) mit 550 Pferdchen unter der Kunststoffhaube. Alternativ konnte man das Auto auch ohne Motor kaufen und selber einen einbauen.
Das erledigt Skoda beim Kodiaq mit „q“ natürlich für den Kunden, von denen es zudem ein paar mehr geben wird als die Handvoll F1-Käufer. Wie so oft im MQB-Zeitalter des Volkswagenkonzerns werden uns antriebsseitig keine Überraschungen erwarten. Die Palette wird sich am Superb orientieren, also ab dem 1,4 TSI mit 150 PS aufwärts bis zum 2,0 TSI mit 220 PS. Oben und unten könnte der Kodiaq aussetzen, der 125 PS-TSI dürfte nicht kräftig genug sein und es muss ja noch Platz für den neuen Yeti gelassen werden. Der 280 PS-TSI soll zumindest in Europa nicht die CO2-Bilanz vermasseln. Interessant ist dann nur, ob die Kombination aus 220 PS-TSI und Allradantrieb auch in anderen MQB-Modellen kommen wird.
Die Diesel: 1,6 Liter mit 120 PS und der immer zum Einsatz kommende 2,0 TDI mit 150 PS und 190 PS Leistung. Ich gehe davon aus, dass die 240 PS-Ausbaustufe wie in der Hackordnung Passat/ Suberb auch im SUV-Bereich dem VW-Bruder – also dem Tiguan – vorbehalten bleibt. Auf dem Pariser Autosalon im Herbst glitzert der Kodiaq im Scheinwerferlicht, ab Ende 2016 ist er kaufbar.
Die Firma Speed & Sport aus Ostfildern bei Stutgart gibt es im Gegensatz zu ihrer Marke Kodiak übrigens weiterhin. Dort werden Cabrioverdecke zum Nachrüsten, z.B. bei der Restauration von Klassikern oder als Ersatz für kaputte Stoffhauben, produziert. Für Skoda wird man auch längerfristig nichts im Angebot haben, denn im Gegensatz zu SUV ist dort weiterhin kein offenes Auto in der Planung.