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In der Elektroautoszene ist gerade ordentlich Bewegung. Tesla tauscht aktuell seinen Deutschland-Chef aus, vermutlich aufgrund der Tatsache, dass der bisherige Statthalter Philipp Schröder die hochgesteckten Absatzziele aus den USA nicht erfüllen konnte. Elon Musk, Gründer und Chef von Tesla, hatte ein Monatssoll von 1.000 Tesla in Deutschland ausgegeben. Es wurden aber „nur“ 828 Model S im ersten Halbjahr 2015 – an sich immer noch eine gute Zahl, wenn man den Preis und die Ablehnung mancher Kunden gegen das tolle neue Antriebskonzept bedenkt.
Herr Schröder hat aber ein sicheres Netz, er geht zurück zu seinem alten Arbeitgeber Sonnenbatterie GmbH, wo er als Head of Sales and Marketing ab Oktober zu Diensten ist. Sein Nachfolger in der Münchner Innenstadt wird der amtierende Tesla-Schweiz-Chef Jochen Rudat, weiß das Fachblatt Automotive News Europe. Ende dieses Jahres soll endlich das Elektro-EUV Model X an den Start kommen.
Währenddessen formiert sich in China ein Gegner. Das Start Up NextEV wird von namhaften Geldgebern wie Hillhouse Capital und der chinesischen Internetfirma Tencent unterstützt. Als erfahrenen Automann hat man den ehemaligen Ford-Manager Martin Leach an Bord, dessen Aufgabe die Suche nach Fachpersonal – vor allem innerhalb der Autobranche – ist. Nach Informationen von „Automobil-Produktion“ sucht man Leute für Büros in Shanghai und Peking, aber auch in Kalifornien, München und London. So kann man in China günstig entwickeln und produzieren, im Silicon Valley das Know-how in das Unternehmen bringen, in München erfahrene BMW- oder Audi-Ingenieure abwerben und in London den Steuersitz einer möglichen Europagesellschaft ansiedeln. Klingt alles ziemlich ausgefuchst und man sollte keinesfalls denken „Chinesen, das wird nichts“. Die Asiaten lernen schnell und auch Tesla, wir erinnern uns, ist damals ohne automobile Historie aus dem Nichts entstanden, nur um die etablierte Industrie an der Nase herumzuführen. Zudem sammelt man erste Erfahrungen mit sich drehenden Rädern auf der Rennstrecke: Das Formula E - Team NextEV TCR fährt für China in der neuen Rennsportklasse - in der auch Volkswagen ab Oktober aktib wird.
Währenddessen sinkt erneut der Preis für ein Elektroauto, das schon auf dem Markt ist. Peugeot senkt den Preis für den kleinen iOn um 8.000 Euro auf 17.850 Euro. Daran dürften neben niedrigerer Akkukosten aber vor allem schleppende Verkaufszahlen schuld sein. Der baugleiche Citroen C-Zero zieht sicherlich bald nach, er steht heute noch mit 25.883 Euro auf der Herstellerwebsite, und auch der Mitsubishi iMiev, von dem beide abstammen, verlangt aktuell noch 23.790 Euro.