Auf dem Genfer Salon zeigt VW die Studie I.D. Vizzion.
„Spätestens 2022“ kommt laut VW das Serienmodell auf Basis der Studie I.D. Vizzion, die auf dem Genfer Salon Premiere feiert. Damit kommt der rein elektrische Phaeton-Nachfolger früher als gedacht auf den Markt.
Einen großen Unterschied zum Messemodell wird es aber geben: In vier Jahren wird der neue große VW noch mit Cockpit und Lenkrad vorfahren, die volle Autonomie der Studie ist erst für die Jahre danach zu erwarten – zudem wird sie schrittweise eingeführt.
Auch der I.D. Vizzion basiert auf dem konzernweit eingesetzten Baukasten für Elektroautos namens MEB (Modularer Elektro-Baukasten). In den äußeren Abmessungen soll er sich später auf dem Niveau des Mittelklassemodells Passat bewegen, „bietet innen aber so viel Platz wie ein Phaeton“, so VW. Das hat die Studie auch außen noch, zumindest die Fahrzeuglänge wird also noch schrumpfen.
Die vier Passagiere im VW I.D. Vizzion interagieren über Augmented Reality mit dem Fahrzeug. Auf Basis der von Microsoft entwickelten HoloLens hat VW eine Brille kreiert, mit der Inhalte und Menüs für die Mitfahrer sichtbar werden. Außerdem gibt es natürlich eine lernende Sprachsteuerung.
Für die Bestätigung von Auswahlmenüs oder für die Lautstärkeregelung des Infotainments hat aber auch der I.D. Vizzion zwei klassische Drehregler an Bord, je einen für die Vornesitzenden und die Gäste im Fond.
Für das Jahr 2030 erwartet VW Bedienkonzepte mit Augmented Realtiy, fünf Jahre nach den ersten vollständig autonom fahrenden Autos.
Den Antrieb des VW I.D. Vizzion erledigen zwei Elektromotoren. Der Antrieb der Vorderachse leistet 75 kW, der hintere 150 kW, die Systemleistung beträgt also 225 kW. Bis zu 665 Kilometer Reichweite gibt VW als fiktiven Wert an. Die Lithium-Ionen-Batterie speichert bis zu 111 kWh Strom. In 6,3 Sekunden soll die Beschleunigung auf Tempo 100 erledigt sein, maximal 180 km/h sind vollständig autonom machbar.
Die HD-Matrix-Scheinwerfer des I.D. Vizzion leuchten mit 8.000 Lichtpixeln den Weg und sollen einzeln ansteuerbar sein. Damit lassen sich dann zum Beispiel von einem selbstfahrenden Auto Botschaften für andere Verkehrsteilnehmer auf den Boden projizieren, bis hin zum Zebrastreifen für Fußgänger.
Zeitgleich führt VW eine neue Bezeichnung für das jeweils bestmögliche Licht einer Modellreihe ein, die Option nennt sich künftig „IQ.Light“.
Die gegenläufig öffnenden Türen der Studie dürften ihren Weg in die Serienproduktion wohl nicht finden, der lange Radstand von 3,1 Metern und die große Heckklappe werden wir aber wohl „spätestens 2022“ wiedersehen. In ihr steckt auch die große Scheibe, die ein OLED-Display für das Bremslicht beinhaltet. Je stärker das Auto verzögert, desto größer wird auf der Scheibe die Anzeige des dritten Bremslichts.