Mazda2 e-Skyactiv G 90 Stehaufmännchen

Der Mazda2 macht sich erneut mit einem Update frisch. Alltags-Test mit Video-Review.

Der Mazda2 ist nicht kleinzukriegen. Nicht, weil er schon klein ist – sondern weil seine Macher ihn beständig pflegen und die Modellreihe damit relevant halten. Seit 2014 ist der Fünftürer in aktueller Generation bereits auf dem Markt.

Der Mazda2 im Video

Parallel verkaufen die Händler mittlerweile auch einen Toyota-Yaris-Klon als Mazda2 Hybrid . Eine Entscheidung, die vor dem Hintergrund der CO2-Flottengrenzwerte in der EU getroffen wurde. Leichte Autos wie der japanische Kleinwagen haben hier einen besonders schweren Stand, da der Verbrauch und damit die Schadstoff-Emissionen ins Verhältnis zum Gewicht eines Fahrzeugs gesetzt werden.

In seiner Laufzeit wurde dem Mazda2 bereits in Facelift gegönnt, 2022 gab es innermotorische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung des 1,5 Liter großen Vierzylinder-Saugers. Ihn gibt es mit 75, 90 oder 115 PS. Die beiden höheren Leistungsstufen fahren als Mildhybride mit 22,5-Volt-System vor.

Ein Abschalten des Motors, im Volksmund „segeln“ genannt, ist damit nicht möglich. Der Startergenerator nutzt gespeicherten Strom jedoch zum Boosten, unterstützt den Verbrennungsmotor als beim Beschleunigen. Nach WLTP-Norm verbraucht der 90 PS starke Mazda2 e-Skyactiv G mit manuellem Sechsganggetriebe 4,7 Liter Super E10 auf 100 Kilometer.

4,8 Liter Testverbrauch

Im Testzeitraum konnte dieser Wert ohne große Anstrengung fast erreicht werden, der ermittelte Verbrauch liegt bei günstigen 4,8 Litern. Ein guter Wert, aber immerhin 0,8 Liter über dem des Mazda2 Hybrid im Alltagstest.

Das knackige Schaltgetriebe mit kurzen Wegen und sauberen Anschlüssen ist nach wie vor eine Freude, die optionale Automatik wird nicht vermisst. Lediglich der arg lang übersetzte sechste Gang sorgt manchmal für Trägheit – ansonsten fühlt man sich im Sauger selten untermotorisiert. Das Upgrade zur stärkeren Variante mit 115 PS muss nicht unbedingt sein. Damit ist man etwas schneller auf Tempo 100 (9,1 statt 9,8 Sekunden) und kann eine leicht höhere Endgeschwindigkeit (200 zu 183 km/h) erreichen.

Es gibt sogar Matrix-LED

Mazda2 Exclusive-Line Modelljahr 2023 2024 Test Video Review

Bei niedrigen und hohen Geschwindigkeiten gefällt der Federungskomfort des Mazda2. Optional erhellen Matrix-LED-Scheinwerfer die Straße und blenden Gegenverkehr zuverlässig aus. Auch das Lautsprechersystem gefällt mit seiner Klangfülle.

Die teils analogen Instrumente im Motorrad-Stil sind gut ablesbar. Das hohe Alter des Autos merkt man dem Infotainment-System an. Der kleine Monitor hat eine teils verpixelte Darstellung, vor allem bei der Navigationskarte. Diese Option kann man sich also sparen, zumal über Apple CarPlay (auch kabellos) und Android Auto auch Navi-Apps vom Smartphone genutzt werden können.

Die Bedienung der Menüs ohne Touchscreen-Funktion ist mittlerweile ungewohnt und teils kompliziert. Beim großen CX-60 geht Mazda hier ja mittlerweile einen hybriden Weg. Intuitiv bedienbar ist der Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse muss man ihn aber zwischen Sitzen und Armlehne mühsam ertasten und sich dabei leicht verrenken.

Innenbreite und der hintere Fußraum zeigen deutlich, dass der Mazda2 ein Kleinwagen alter Schule ist. Das gilt auch für den mit 280 Litern übersichtlichen Kofferraum hinter einer hohen Ladekante. Auf gutem Niveau liegen Verarbeitung und Materialqualität im Innenraum, in der Exclusive-Line ziert eine Dekorleiste in Wagenfarbe das Armaturenbrett.

Zweites Facelift

Mazda2 Exclusive-Line Modelljahr 2023 2024 Test Video Review

Im neuen Modelljahr bekam der Mazda2 erneut ein Facelift – im wahrsten Sinne des Wortes. Abgesehen von den Varianten Homura und Homura Aka mit Wabenstruktur-Grill trägt der Kleinwagen, der für den Export nach Europa übrigens in Mexiko gebaut wird, jetzt eine weitestgehend geschlossene Frontmaske.

Das lackierte Kunststoffpaneel in der Grilleinfassung lässt nur kleine Lufteinlässe neben dem Markenlogo übrig. Mancher Betrachter geht aufgrund dieser Optik von einer Elektro-Version des Zweiers aus. Eine kleine gelbe Einlage soll für Pep sorgen, sie wiederholt sich am hinteren Stoßfänger.
Zwei neue Farben ziehen ins Programm ein, dass jetzt das üppige Angebot von elf Tönen vorhält. Das Platinum Quartz Metallic des Testwagens war schon vorher verfügbar, es steht dem 4,08 Meter langen Mazda2 gut zu Gesicht.

Das kostet der Mazda2

Mazda2 Exclusive-Line Modelljahr 2023 2024 Test Video Review

In den letzten Jahren sind auch die Preise des kleinsten Mazdas gestiegen, die Basis Prime-Line startet mit 75 PS jetzt bei 16.590 Euro. Für den Mazda2 Exclusive-Line werden bereits 22.590 Euro fällig. Dann sind aber u.a. 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Einparksensoren am Heck, Rückfahrkamera, Sitz- und Lenkradheizung sowie ein schlüsselloses Zugangssystem an Bord.

Das Driver-Assistance-Paket für 1.250 Euro bringt Parksensoren auch vorne, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und die oben erwähnten Matrix-LED-Scheinwerfer mit. Das ebenfalls in dieser Option enthaltene Head-up-Display spiegelt seine Informationen auf eine kleine Kunststoffscheibe und ist – zumindest für große Menschen – unbrauchbar.

Mit Navigationssystem und Metalliclackierung hat der hier gezeigte Testwagen einen Listenpreis von 25.190 Euro, der sich durch den Verzicht auf den werksseitigen Routenführer um 600 Euro senken lässt.

Fazit

Mazda2 Exclusive-Line Modelljahr 2023 2024 Test Video Review

Für sein Geld bekommt man einen soliden Kleinwagen mit ordentlichem Antrieb und niedrigem Verbrauch, der zudem eine auf sechs Jahre erweiterte Neuwagengarantie mitbringt. Wer meist allein oder zu zweit unterwegs ist und keinen geräumigen Fond benötigt, der bekommt mit dem Mazda2 guten Alltagsbegleiter. Auch im hohen Alter zeigt sich der Mazda2 also von seiner besten Seite.

Technische Daten

Mazda2 e-Skyactiv G 90 M Hybrid Exclusive-Line

Antrieb Frontantrieb
Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM
Hubraum 1.496 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder 4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS 66 kW / 90 PS bei 6.000 U/min
Max. Drehmoment 151 Nm bei 3.500 U/min
Getriebe Sechsgang-Schaltgetriebe
Tankinhalt 44 Liter
Beschleuningung 0-100 km/h 9,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 183 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 4,4 Liter
Verbrauch real auf 100km 4,8 Liter
Reifenmarke und –format des Testwagens 185/60 R16
Leergewicht 1.114 kg
Länge / Breite / Höhe 4.080 / 1.695 / 1.515 mm
Grundpreis 22.590 Euro
Testwagenpreis 25.190 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Jimmy Weiß, Bernd Conrad