Premiere für das neue BMW 4er Coupé mit neuer Nierenform. Dem Zweitürer wird eine Modellfamilie folgen.
BMW grenzt die Coupé-Baureihen weiter von den Limousinen und Kombis (Touring) ab. Es begann mit der Verwendung gerader Zahlen als Modellreihen-Bezeichnung. Zuletzt wurde aus dem 6er ein 8er, um ihn nochmals höher zu positionieren. Das neue BMW 4er Coupé nutzt weiterhin die 3er-Basis, aber soll sich stärker differenzieren.
Vorbilder in der Markengeschichte
Ja, damit kommen wir unumgänglich zur Frontpartie. Vielleicht überlegen sich Nachbarn oder Vermieter von 4er-Kunden schon jetzt, „Bitte nur vorwärts einparken“-Schilder in der Tiefgarage aufzuhängen. Die große, aufrechtstehende Niere dürfte für Diskussionen sorgen.
Schon klar irgendwie zitiert BMW damit den klassischen 3.0 CSL oder den ersten 6er-BMW der Baureihe E24 (1975 bis 1989). Während die Streben damals aber filigran im Kühler eingebettet waren, ragt die Niere jetzt als großes Schild nach vorne. Zum Teil ist das auch technish bedingt, denn irgendwo müssen ja auch die Radarsensoren für Fahrassistenten untergebracht werden. Spannend, wie schnell man sich daran gewöhnen wird.
Flacher als der BMW 3er
Mit dem flach abfallenden Dach und den ausgeprägten Blechschultern über den hinteren Rädern wirkt das neue BMW 4er Coupé wie ein kleiner 8er. Das ganze Auto wirkt, zumindest des ersten Fotos nach zu urteilen, eher angriffslustig als elegant wie zum Beispiel ein BMW 3er Coupé (E46).
Im Vergleich zur 3er-Limousine ist der BMW 4er 5,7 Zentimeter flacher, das Coupé misst 1,38 Meter in der Höhe. Die Länge wächst um knapp 13 auf 4,77 Meter, außerdem wird das neue Modell mit 1,85 Meter (ohne Außenspiegel) breiter als der Vorgänger. Streben im Motorraum sollen das Coupé steifer machen als den 3er, außerdem wurde das Fahrwerk – auch hier mit hubabhängigen Dämpfern – um 21 Millimeter tiefergelegt.
Hinter den Türen mit rahmenlosen Seitenfenstern erwartet einen das vom BMW 3er bekannte Cockpit mit dem gewohnt guten iDrive-Bediensystem als Daueralternative zu Touchscreen und Sprachsteuerung. Das Kofferraumvolumen des 4er Coupé liegt bei 440 Litern, die Lehne der Fondsitzbank lässt sich dreigeteilt nach vorne klappen.
M440i xDrive mit 374 PS
Die Motorenpalette des neuen BMW 4er Coupé setzt sich zum Start im Herbst 2020 aus einem Diesel und drei Benzinern zusammen. Der BMW 420d mit 190 PS wird mit Hinterrad- und Allradantrieb xDrive angeboten. Ebenfalls zwei Liter Hubraum haben die beiden Vierzylinder-Benziner im 420i mit 184 PS und 430i mit 258 PS. Topmodell bis zum Erscheinen des M4 ist der M440i xDrive mit Reihensechszylinder-Benziner und 374 PS Leistung. Bei ihm ist der Allradantrieb serienmäßig an Bord. Alle Modelle sind Mildhybride und besitzen ein 48-Volt-Bordnetz. Einzige Getriebeoption ist eine Achtgang-Automatik.
Sechszylinder-Diesel ab März 2021
Weitere Motorvarianten folgen im März 2021 in Form der Reihensechszylinder-Diesel 430d xDrive (286 PS) und M440d xDrive (340 PS). Markstart des neuen BMW 4er Coupé wird im Oktober 2020 sein. Preise der neuen Generation nennt BMW noch nicht. Ein Cabrio sowie ein neues 4er Gran Coupé mit vier Türen werden folgen, ebenso der elektrische i4 auf gleicher Basis. Bis dahin dürften wir uns vielleicht auch an die Kühlerform gewöhnt haben. Oder an das Vorwärts-Einparken.