Bugatti ist nicht mehr Teil des Volkswagen-Konzerns: Jetzt sitzt der 33-jährige Mate Rimac am Steuer.
Die Supersportwagen-Manufaktur Bugatti war seit 1998 Teil des Volkswagen-Konzerns. Als Spielwiese für die feuchten Träume von Ingenieuren und Strategen, die hier einen 16-Zylinder-Sportwagen mit über 400 km/h Höchstgeschwindigkeit und über 1.000 PS, so der damalige Wunsch des Vorstands, realisierte, hatte und hat Bugatti nur wenig Synergiepotenzial mit den anderen Marken der Gruppe.
Zudem steht die Marke am Scheideweg. Auch Hypercars sehen einer elektrifizierten Zukunft entgegen. In einer Zeit, in der VW auf Konzern- und Markenebene Milliarden in die Elektromobilität investiert, dürfte kaum Budget für einen neuen Bugatti-Baukasten übrig sein.
Joint-Venture von Porsche und Rimac
Es kommt, was kommen musste: Bugatti ist künftig nicht mehr Teil des Volkswagen-Markenimperiums. Die Porsche AG, die sich um Bugatti kümmert, bringt die Marke in ein neues Gemeinschaftsunternehmen mit der kroatischen Firma Rimac an. Rimac ist bekannt für seine elektrisch angetriebenen Supersportwagen und ein begehrter Entwicklungspartner für die Automobilindustrie. Neben Porsche ist auch die koreanische Hyundai Motor Group an Rimac beteiligt.
Die neue Firma heißt Bugatti Rimac. Porsche wird 45 Prozent der Anteile halten, die Firma um den 33jährigen Mate Rimac 55 Prozent. Auch weiterhin bleibt die Manufaktur in Molsheim (Frankreich) das Headquarter. Vertrieben werden die Sportwagen von Bugatti in Zukunft auch über das Rimac-Händlernetz.
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, erklärt: „Wir kombinieren das starke Know-How von Bugatti im Segment der Hypersportwagen mit der enormen innovativen Stärke von Rimac im vielversprechenden Bereich der Elektromobilität. Bugatti bringt eine traditionsreiche Marke, ikonische Produkte, einzigartige Qualitätsstandards und Handwerkskunst sowie einen loyalen Kundenstamm und ein globales Händlernetz in das Joint Venture ein, Rimac neben der Technologie an sich neue Entwicklungs- und organisatorische Konzepte.“
Die Zukunft ist elektrisch
Die Kroaten sichern sich mit dem Joint Venture eine traditionelle Perle unter den Sportwagenmarken. Mate Rimac freut sich: „Dies ist ein wahrhaft aufregender Moment in der kurzen, aber rasant voranschreitenden Geschichte von Rimac Automobili und dieses neue Gemeinschaftsunternehmen eröffnet komplett neue Möglichkeiten. Ich habe Autos immer geliebt und kann bei Bugatti sehen, wohin so eine automobile Leidenschaft führen kann. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie begeistert ich von dem Potenzial bin, das durch die Zusammenlegung des Wissens, der Technologien und Werte beider Marken entstehen wird. Damit wird es uns gelingen, wirklich außergewöhnliche Projekte zu schaffen.“
Aktuell baut Bugatti den Chiron und seine Derivate Divo sowie Centodieci. Die kommende Modellgeneration wird unter neuer Flagge vollelektrisch.