Chery und Wey zeigen ihre SUV auf der IAA. Konkrete Pläne gibt es aber nicht.
Auf der diesjährigen IAA sind auch zwei chinesische Hersteller vertreten. Weniger zugeknöpft im Auftritt als in der Vergangenheit hat man sich zwar gezeigt, aber dennoch nicht wirklich etwas gesagt. Den großen Auftritt probte Wey, die noch recht frische – und auf dem chinesischen Heimatmarkt Medienberichten zufolge eher erfolglose – Premiummarke des SUV-Hersteller Great Wall.
Von „neu definiertem Luxus“ schwelgt die Marke in der Pressemappe, die für das aktuelle Plug-in-Hybrid Modell P8 auch die irgendwie süße Überschrift „Vorwärts mit rasanter Geschwindigkeit und sich gleichzeitig entspannt zurücklehnen“ bereithält.
Trotz deutscher Markenführung unter Jens Steingräber (ehemals Audi), „bayerischem Designdenken“ (Pressemappe) und „produkt-Management in Ingolstadt“ (wieder aus der Pressemappe, genauso!) sollte man die Werbetexte in Zukunft nochmal vor Ort checken lassen hat man noch keine Pläne für den europäischen Markt verkündet.
Die aktuellen Modelle sehen nicht schlecht aus und wirken, zumindest auf der Messe, auch im Innenraum ordentlich verarbeitet. Die Herausforderung dürfte eher sein, mit Premium-SUV die alte Welt zu erobern. Ein chinesisches Auto darf sicherlich, um einigermaßen akzeptiert zu werden, kein Budget-Produkt sein, aber zu teuer darf potenziellen Kunden der Umstieg auch nicht erscheinen. Alleine mit Design und Elektrifizierung wird es hier nicht getan sein.
Chery stellt auf der IAA die neue Produktline namens Exeed vor. Mal sehen, wann Kia Einspruch einlegt, weil der Name schon sehr stark an den kompakten c´eed erinnert. Auch hier spricht der Chef Deutsch, das Auto ist ein „seriennaher Prototyp“, mit dem Chery den Weltmarkt erobern will. Genaue Pläne sind auch hier nicht zu erfahren, wohl aber, dass Chery im Jahr 2025 die Produktion von Verbrennungsmotoren zugunsten von Elektroantrieben komplett einstellen will.
Im Gegensatz zu Wey sind die ausgestellten Autos zudem entweder von resoluten Hostessen bewacht oder gleich ganz verschlossen. Die Auftritte der beiden chinesischen Autobauer und ihrer SUV auf der IAA sind durchaus professionell durchgeführt. Sie zeigen aber auch, dass die Markteintritte der Marken in Westeuropa nicht in naher Zukunft erfolgen werden.
Wei Jianjun, der Gründer von Wey, wird in der Infomappe wie folgt zitiert: „Die Welt braucht kein neuartiges SUV. Was sie braucht, ist ein völlig neues Verständnis des SUV.“ Lassen wir diese diffusen Worte unkommentiert und denken nach: Stimmt, noch mehr SUV brauchen wir gerade echt nicht.