Die neue Chevrolet Corvette kommt mit V8-Mittelmotor.
Man könnte mal wieder eine Diskussion beginnen. Darüber, ob man wirklich „die Corvette“ sagt, so wie „die Giulia“, der ja auch „der Alfa Romeo“ ist. Warum? Weil Toyota spätestens mit der Kommunikation zum aktuellen Supra verstärkt Wert auf die Tatsache legt, dass es seitens der Japaner schon immer „der Supra“ hieß. Egal, nutzen wir den Asiaten zum Schwenk auf das Thema Sportwagen.
Hier steht die Corvette (bleiben wir dabei) seit 1953 ganz oben auf dem Treppchen der Ikonen, gehuldigt von Fans und Kunden in aller Welt. Da dürfte man, so wie es Porsche beim Markenkern mit der Kennziffer 911 vormacht, von einer stetigen Evolution ausgehen. Doch weit gefehlt.
In der achten Generation wagt General Motors den radikalen Wechsel, die Corvette mutiert zum Mittelmotorsportwagen. Da ist mittlerweile keine Überraschung mehr, so wie sich über die letzten Jahre Gerüchte verdichteten und dann irgendwann bestätigt wurden.
Die Chevrolet Corvette C8 wurde jetzt als neues Grundmodell, das wieder den Namen Stingray (Stachelrochen) trägt, endlich vorgestellt. Optisch wandelt sich der Sportwagen durch das neue Antriebskonzept, Kritiker könnten eine gewisse Angleichung an andere Mittelmotorsportwagen von McLaren oder dem Honda NSX in den Raum werfen.
Zeit für die Corvette, zum akustischen Gegenangriff zu blasen. Das gelingt mit dem weiterhin 6,2 Liter großen Small-Block-V8. 369 kW oder 502 PS und ein maximales Drehmoment von 637 Nm bei – typisch für einen Sauger – späten 5.150 U/min stecken den beiden Insassen im Kreuz. In Fahrleistungen verwandelt werden sie von einem Doppelkupplungsgetriebe mit acht Vorwärtsgängen. Sechs verschiedene Fahrmodi sollen vom entspannten Highway Cruising bis zum Ausflug auf eine Rennstrecke alle Möglichkeiten abdecken.
Die Karosserie wächst mit dem Modellwechsel deutlich von 4,49 auf 4,63 Meter. Die Breite nimmt um etwas über vier Zentimeter auf 1,93 Meter zu, die Höhe bleibt mit 1,23 Metern gleich. Mit 1.530 Kilogramm liegt auch das Leergewicht auf dem Niveau des Vorgängers – Entschuldigung, der Vorgängerin.
Viele Daten, aber keine Informationen über die Fahrleistungen? Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sind doch bei der Premiere eines neuen Sportwagens die harte Währung? Hier hält sich Chevrolet aktuell noch bedeckt. Das Datenblatt verweist lieber auf 357 Liter Kofferraumvolumen, aufgeteilt auf ein großes Fach im Heck hinter dem Motor und ein kleineres unter der vorderen Haube.
Im fahrerorientierten Cockpit zieht die digitale Welt ein. Neben dem Infotainment mit Smartphone-Integration blickt man hinter dem Lenkrad auf ein vielfältig konfigurierbares 12-Zoll-Cockpit. Der Arbeitsplatz des Piloten ist im Vergleich zum Vorgänger (wieder!) um 42 Zentimeter nach vorne gerückt.
Ende 2019 beginnt die Produktion der neuen Chevrolet Corvette Stingray. Informationen zum Marktstart in Europa, der wohl 2020 erfolgen wird, den Preisen und den Fahrleistungen dürften bis dahin scheibchenweise serviert werden. Auch ein Cabrio wird wieder folgen – dafür hat das Datenblatt schon die entsprechenden Spalten in der Tabelle.