Citroen bringt den C-Elysée nun auch in Deutschland zum Händler.
Still und heimlich zeichnet sich ein neuer Trend auf dem deutschen Automarkt ab. Während immer weniger Privatkäufer zum Neuwagen greifen (können), wächst das Angebot an teuren Premium-Modellen.
Erste Hersteller steuern gegen. Die Alternative zum Gebrauchten muss mit Ersteintrag in den Papieren nicht immer gleich ein überkonsequenter Dacia sein.
Skoda war der Pionier. Und wie so oft klappt es nicht sofort. Der Rapid dümpelte die erste Zeit in den Zulassungsstatistiken vor sich hin. Zwischen Kleinwagenklasse und den mächtigen Kompakten suchte der Stufen-Skoda seinen Platz. Erst der nachgeschobene Spaceback sorgte für Sichtbarkeit des Modells im Straßenbild.
Seit Frühjahr ist auch Fiat mit einem vergleichbar großen Stufenheckmodell am Start. Noch vor dem Steilheck und der Kombiversion ist der Fiat Tipo als viertürige Stufenhecklimousine auf dem Markt (Vorstellung hier). Der Kompakte kostet mit 2.000 Euro Einführungsrabatt ab 11.990 Euro. Ähnlich günstig ist ein weiteres neues Stufenheckauto.
Citroen bringt den C-Elysée nun auch in Deutschland zum Händler. Der Name tanzt aus der Reihe, er folgt nicht der von uns gelernten Citroen Nomenklatur. Und das hat seinen Grund: Ursprünglich war die Modellreihe vornehmlich für die Türkei, Russland und aufstrebende Märkte in Schwellenländern gedacht. 2012 zeigten die Franzosen den C-Elysée nebst Bruder Peugeot 301 das erste Mal.
Ob es nun Mitleid mit dem ballonfinanzierenden deutschen Autokäufer ist oder die Tatsache, dass aufgrund des schwächelnden russischen Marktes ein paar Kapazitäten zu viel frei werden, weiß ich nicht. Dennoch ist die Tatsache, dass es dieses Auto bei uns zu kaufen gibt, eine Meldung wert.
12.590 Euro kostet der 4,43 Meter lange Citroen mindestens. Dafür bekommt man die Version „PureTech“ mit einem 60 kW / 82 PS starken 1,2 Liter Dreizylinder-Benziners. Für 1.400 Euro mehr werkelt ein 1,6 Liter großer Sauger mit vier Zylindern unter der Haube, der maximal 85 kW / 115 PS bereithält. Der 1,6 Liter Diesel mit 73 kW / 99 PS kostet 15.690 Euro.
Ein bisschen lustig ist die Tatsache, dass es nur eine Ausstattungsvariante gibt, die dann aber „Selection“ heißt. Zumindest darf man aus ein paar wenigen Optionen wählen. So kann man 500 Euro in ein Style-Paket (nicht für die 115 PS-Version, warum auch immer) investieren, 400 Euro für die Kombination aus hinteren Fensterhebern und Einparksensoren am Heck sowie 400 Euro in eine Sitzheizung. Nochmal 100 Euro ärmer ist man, wenn man gerne Chromleisten an den Seitenfenstern haben möchte, für 490 Euro gibt’s eine Metalliclackierung.
Diese Reduktion der Extras verringert die Komplexität bei der Produktion in Spanien und hilft mit, die Preise günstig zu halten. So gibt es auch nur eine Innenausstattungsfarbe.
Alles, was man wirklich braucht, bringt der C-Elysée serienmäßig mit zum Laternenparkplatz: Klimaanlage, höhenverstellbaren Fahrersitz, ein Radio inklusive CD-Player und USB-Anschluss, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und eine geteilte Rücksitzbank.
Trotz des fairen Angebotes für Menschen, die an ihren automobilen Begleiter nicht allzu hohe Ansprüche stellen, wird der C-Elysée eine Randerscheinung bleiben. Wird er doch gar nicht offensiv beworben. Das gleiche Schicksal lässt Fiat übrigens dem Tipo Stufenheck zukommen.