Citroen senkt die Preise Autos werden billiger

Citroën als neuer Dacia-Gegner? Die Marke senkt die Listenpreise fast aller Baureihen.

Citroën hat innerhalb des Stellantis-Konzerns die Rolle der nahbaren Marke ohne Premium-Allüren übernommen. Jetzt soll diese Positionierung noch deutlicher vorgenommen werden. Die Listenpreise der meisten Baureihen werden um bis zu 6.000 Euro gesenkt. Nicht für einen bestimmten Zeitraum, sondern dauerhaft und ab sofort. „Citroën reagiert zum Wohl seiner Kunden auf hohe Energie- und Verbraucherpreise“, teilt das Unternehmen mit.

Günstiger, aber weniger Rabatt

Da mag man sich fragen, warum dann fast alle anderen Hersteller, darunter beispielsweise VW, genau diese Parameter als Einflussfaktoren für stetige Preiserhöhungen nennen. Die Antwort liefern die Franzosen in einer weiteren Aussage. „Ermöglicht wird diese Preisanpassung durch eine auf die Markenwerte optimierte Vertriebsstrategie - und zwar ohne Einbußen bei der Profitabilität.“

Das bedeutet in anderen Worten: Die Händler der Marke dürften in Zukunft wohl keine oder kaum noch Rabatte geben, so wie es bisher der Fall war. Eine ähnliche Strategie verfolgt die Renault-Gruppe mit ihrer Budgetmarke Dacia. Dort sind nicht nur die Kunden mit den Preisen zufrieden, sondern aufgrund einer guten Planbarkeit auch die Händler. Außerdem kann Citroën mit dieser Strategie den Online-Vertrieb von Neufahrzeugen stärken, ohne hier in einen Preiskampf mit den eigenen Händlern zu gehen.

C3 auf Dacia-Niveau

Citroen Preise billiger Vergleich Dacia

Mit den neuen Preisen ist der Dacia Sandero plötzlich nicht mehr der unangefochtene Preisschlager im Segment der fünftürigen Kleinwagen. In der neuen Basisvariante mit dem Namen You kostet der Citroën C3 PureTech mit 83 PS ab sofort 12.690 Euro. Zur Serienausstattung zählen u.a. eine manuelle Klimaanlage, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und ein Audiosystem mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Zum Vergleich: Ein Dacia Sandero Essential mit 65 PS starkem Saug-Benziner kostet, inklusiver dort optionaler Klimaanlage (800 Euro Aufpreis) 12.100 Euro.

SUV-Kunden sparen 6.000 Euro

Citroen Preise billiger Vergleich Dacia

Die Basispreise der weiteren Citroën-Baureihen ändern wie folgt: Der C3 Aircross wird um 4.170 Euro günstiger (jetzt 18.890 Euro), der C4 ist mit 19.490 Euro in der Basis um 5.520 Euro billiger geworden. Die Stufenheck-Version C4 X ist ab sofort nicht mehr preisgleich zum Fünftürer, sondern 400 Euro teurer als dieser. Das gilt auch für die Elektro-Versionen ë-C4 (ab 35.590 Euro, minus 1.950) und ë-C4 X (ab 35.990 Euro, minus 1.550).
Das SUV Citroën C5 Aircross startet fortan bei 24.690 Euro (6.000 weniger als bisher), die Mittelklasse-Limousine C5 X bei 32.490 Euro (minus 5.360). Von der Preissenkung nicht betroffen in die die Elektro-Vans Berlingo und SpaceTourer.

Mit den neuen Preislisten vereinfachen die Franzosen die Modellpaletten. Anstelle von bisher fünf gibt es jetzt für jede Baureihe drei feste Ausstattungslinien. Über der Basis You rangieren die Niveaus Plus und Max. Extras werden in fünf Optionspaketen zusammengefasst. Damit kann die Komplexität in der Produktion verringert werden, was Kosten senkt und im Idealfall für kürzere Lieferzeiten sorgt.

Fazit

Citroen Preise billiger Vergleich Dacia

Die offizielle Senkung der Listenpreise um bis zu 6.000 Euro ist ein guter Zug von Citroën. Bei der internen Kalkulation dürfte für den Hersteller nicht weniger übrigbleiben als zuvor, da im gleichen Zug die Rabatte und Hauspreise der Händler geringer werden oder vielleicht auch ganz wegfallen.
Damit folgt die Marke der Vertriebsstrategie von Dacia. Mit 12.690 Euro ist der Citroën C3 jetzt kaum teurer als der Dacia Sandero mit Klimaanlage. Andere Hersteller dürfen gerne nachziehen! Eine Vorlage für VW, um die letzten Jahre von Seat als Marke zu gestalten?

Teile das!
Text: Bernd Conrad