Elektroantrieb von Continental Ab Herbst 2019 in Großserie

Ein kurzer Blick hinter die Kulissen.

Kunden kaufen Autos „ihrer Marke“, sei es von Audi, BMW, Mercedes, VW, Fiat, Hyundai, Toyota oder einem anderen Hersteller. Viele Bauteile in den Fahrzeugen stammen von Zulieferern. Ein Autokonzern könnte aus Platz-, Logistik- und Kostengründen gar nicht alle benötigten Teile selber bauen.

Manche Produkte tragen die Namen des jeweiligen Zulieferers offen zur Schau, zum Beispiel Reifen. Hier gelten renommierte Marken wie Michelin, Continental oder Goodyear auch als Gütesiegel. ZF ist auch vielen Kunden für die berühmten Automatikgetriebe, unter anderem in aktuellen BMW-Modellen und bei Alfa Romeo, ein Begriff. Aber neben Sitzen kommen selbst ganze Innenraummodule von Zulieferern, die nicht nur die Produktion erledigen, sondern oftmals auch die entsprechenden Bauteile entwickelt haben.

Das gilt auch für Elektroautos. Die Vielzahl neuer Modelle, die aktuell und in naher Zukunft auf den Markt kommt, vertraut auch beim Antrieb auf zugelieferte Module. Neben Siemens gilt auch Continental als großer Player im Bereich Elektroantriebe.

Auf der IAA im September 2019 wird Continental die dritte Generation seiner elektrischen Antriebsachse für E-Autos vorstellen. Das Bauteil vereint den Elektromotor, das Reduktionsgetriebe und die Leistungselektronik in einem Gehäuse. Trotz einer Flüssigkeitskühlung für den Motor und die Elektronik soll das Gewicht unter 80 Kilogramm betragen. Das fertig angelieferte Modul soll außerdem für eine günstigere und schnellere Produktion beim Autohersteller sorgen, da keine Kabel gelegt und Stecker verbunden werden müssen. Continental liefert sein E-Antriebsmodul in zwei Leistungsstufen mit 120 kW (163 PS) oder 150 kW (204 PS) maximaler Leistung, das Drehmoment des Elektromotors erreicht bis zu 310 Nm.

Ende 2019 soll der elektrische Achsantrieb in einem elektrischen Kleinwagen eines europäischen Autoherstellers sowie in einer Reihe chinesischer Elektro-SUV verbaut werden. Der Zulieferer startet dafür die Großserienfertigung in einem Werk in der chinesischen Stadt Tjanjin. Auch der Sono Sion , der bei NEVS im ehemaligen Saab-Werk montiert werden wird, bekommt die Antriebsachse von Continental.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Continental (2), Sono Motors (1)