Elaris verkauft Elektroautos aus China unter eigenem Namen in Deutschland. Euromaster ist Servicepartner.
Mit Elaris startet einen neue Elektroautomarke auf dem deutschen Markt. Das gleichnamige Unternehmen mit Sitz in Grünstadt (Rheinland-Pfalz) verkauft zwei Modelle, die es in der Basis vom chinesischen Hersteller Dorcen bezieht.
Im Segment der kompakten SUV startet der 4,52 lange Elaris Leo. Er basiert auf dem in China mit Verbrennungsmotoren angebotenen Dorcen G60S, der wiederum auf einer Architektur des insolventen Hersteller Zotye Auto aufbaut.
Kompakt-SUV mit Elektroantrieb
Ein Elektromotor mit maximal 125 kW (170 PS) treibt die Vorderräder an. Er entwickelt ein Drehmoment von bis zu 410 Newtonmetern. 450 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm verspricht Elaris mit dem Strom aus einer 80 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie, der Verbrauch wird mit 18,6 kWh je 100 Kilometer angegeben.
Am Schnelllader soll eine Standzeit von 20 Minuten ausreichen, um den Ladezustand des Akkus von zehn auf 80 Prozent zu erhöhen. Acht bis elf Stunden fließt Wechselstrom für eine vollständige Aufladung. Die jeweiligen Ladeleistungen gibt Elaris nicht an.
Den 160 km/h schnellen Elaris Leo wird es in einer Ausstattungslinie geben. Sie umfasst u.a. LED-Scheinwerfer, Parksensoren an Front und Heck, elektrische Heckklappe, elektrisch verstellbare und beheizbare Vordersitze, Lederausstattung, Navigationssystem mit Apple CaPlay und Android Auto sowie Leichtmetallfelgen. Zwei Ladekabel sind ebenfalls dabei. Fahrassistenzsysteme fehlen aber in der Auflistung.
Der Elaris Leo kostet 37.900 Euro, nach Abzug der Umweltprämie von 9.570 Euro (inkl. Mehrwertsteuer auf den Herstelleranteil) bleiben 28.330 Euro übrig. Damit rangiert der Leo auf dem Preisniveau von chinesischen Mitbewerbern wie dem Aiways U5 oder dem Seres 3.
Elektro-Kleinstwagen im Smart-Format
Zweites Elaris-Modell zum Marktstart ist der Kleinstwagen Finn auf Basis des Dorcen. Der Zweisitzer ist 2,87 Meter lang. Da bleibt nicht viel Bauraum für eine Batterie, sie hat eine Speicherkapazität von 31,5 kWh. 265 Kilometer WLTP-Reichweite sind angegeben, was für Fahrten im innerstädtischen Verkehr ausreichen dürfte.
Der Elektromotor leistet maximal 35 kW (48 PS), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 115 km/h. Auch der Elaris Finn hat einen CCS-Anschluss für schnelles Laden (das in der Stadt eher selten möglich ist). Von 30 auf 80 Prozent „State of Charge“ (Batterieladezustand) vergehen 45 Minuten. Fünf Stunden soll eine Vollladung mit Wechselstrom dauern.
Scheibenbremsen hat der Finn an Vorder- und Hinterachse. Die Serienausstattung umfasst z.B. Rückfahrkamera, schlüssellosen Zugang, ein Infotainmentsystem mit 12,3 Zoll-Monitor, Navigation, Apple CarPlay und Android Auto sowie eine Klimaanlage. Seitenairbags fehlen, ebenso elektronische Fahrassistenten.
18.990 Euro ist der Listenpreis für den Elaris Finn, nach Abzug der 9.570 Euro hohen Umweltprämie liegt der Endkundenpreis unter dem Strich bei 9.420 Euro. Damit ist er zwar konzeptionell ein Konkurrent zum Smart Fortwo, dürfte sich als günstigstes Elektroauto in Deutschland aber auch gegen den (größeren und viersitzigen) Dacia Spring Electric positionieren.
Mittelklasse-SUV Beo für 49.900 Euro
Noch vor dem Verkaufsstart der ersten Modelle hat Elaris zwei weitere Elektroautos vorgestellt. Überraschend nah am Finn positioniert ist der Elaris Zhidou. Er ist 2,81 Meter lang und kostet 18.120 Euro, also nur knapp weniger als der Finn. Sein Elektromotor leistet 25 kW (49 PS), die Batterie speichert 27 kWh Strom. Laut Hersteller ist eine Normreichweite von 225 Kilometern geplant.
Viertes Elaris-Modell ist das größere SUV Beo. Mit 4,69 Metern Länge parkt er in der Mittelklasse ein und soll u.a. gegen den Aiways U5 antreten. Auch die Leistungswerte entsprechen dem Konkurrenten: Der Elektromotor bringt es auf maximal 150 kW (204 PS). Mit der 72 kWh großen Batterie soll eine Reichweite von 460 Kilometern nach WLTP zu realisieren sein. Ganz billig ist der Elaris Beo nicht. Sein Listenpreis, vor Abzug der Umweltprämie, liegt bei 49.900 Euro.
75 Händler sind geplant
Mit der Werkstattkette Euromaster hat Elaris einen Vertrag für den Service abgeschlossen. 50 Standorte in Deutschland sind Anlaufstelle für Wartung und Reparatur. Außerdem bietet Elaris auch Dienstleistungen für die Ladeinfrastruktur an, darunter Wallboxen, Ladesäulen für Gewerbekunden und Photovoltaikanlagen.
Leo und Finn können online reserviert und dann wohl auch bestellt werden, wobei die Elaris-Website andere (höhere) Preise nennt als die Pressemitteilung. Bis Ende 2021 will man 75 Händler in Deutschland unter Vertrag haben und bis 2023 ein Volumen von 25.000 Autos pro Jahr verkaufen. Zur Zielgruppe gehören vor allem Geschäftskunden. Für den Elaris Finn hat man speziell Sozial- und Pflegedienste im Auge.
Konkurrenz im Video: Seres 3 aus China