Neue Premiummarke Genesis
GENESIS – sieben Buchstaben. Mannigfaltige Bedeutungen. Das Wort stammt aus dem altgriechischen und bedeutet Schöpfung und Geburt, ist auch „Titel“ der Schöpfungsgeschichte in der Bibel. Weltlicher orientierte Zeitgenossen bringen mit dem Namen sicherlich auch die Rockband um Phil Collins in Verbindung, samt VW Golf-Sondermodell in den 90ern (es war die Zeit der Volkswagen Sound Foundation).
Knapp 20 Jahre später ziert das Wort Genesis wieder Autos, ab sofort als eigene Marke. Das erste Modell einer ganzen Palette aus sechs Fahrzeugen ist eine Oberklasselimousine namens Genesis G90. Im Zentrum der Ausrichtung soll der Mensch stehen und natürlich werden die höchsten Ansprüche an Leistung, Design und Innovation erfüllt. Zielsetzungen, die auch hinter weiteren Premiummarken wie Lexus, Infinity und Acura stehen und die zumindest in den USA und Asien auch voll und ganz aufgehen. Wie die drei vorgenannten zu Toyota (Luxus), Nissan (Infiniti) und Honda (Acura) gehören, ist auch Genesis der Markenableger eines Volumenherstellers: Hyundai aus Korea launcht mit dem Nachfolger des nur in Korea angebotenen Hyundai Equus die eigene Marke Genesis.
Bisher ist dies eine Modellbezeichnung. Den aktuellen Hyundai Genesis (eine Klasse unter dem Equus / G90) gibt es offiziell auch in Deutschland, ob bisher ein Auto verkauft wurde, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Im engen Feld der Deutschen Businesslimousinen, stark subventionierter Leasingraten und markenbewusster Kaufentscheider hat es die 65.000 Euro-Limousine aus Korea natürlich nicht einfach, zumal auch nur ein durstiger Benziner angeboten wird.
Wenn man sich die enorme Aufholjagd der koreanischen Autobauer von Hyundai-Kia (beide Marken gehören zusammen) ansieht und z.B. einen aktuellen Tucson mit dem Vor-Vorgänger gleichen Namens oder gar einen neuen i20 mit dem Pony von 1991 vergleicht, kann man der neuen Marke Genesis ruhigen Gewissens eine sichere Zukunft voraussagen.
Wie auch die die in Europa erhältlichen Fahrzeuge von Lexus und Infiniti werden die Genesis-Modelle vielleicht kein Massenphänomen auf unseren Straßen, ich wage aber die Prognose, dass hier für die Märkte USA und Russland eine ernste Gefahr für die japanischen Labels heranwächst.
Noch gibt es keine Fotos vom G90, aber offizielle Designskizzen und Informationen zum Antrieb. Starke Benziner mit 3,3 Liter (V6 Turbo, 370 PS), 3,8 Liter (V6 Sauger mit 334 PS) und 5,0 Liter Hubraum (V8 mit 425 PS) sollen das Flaggschiff antreiben, das in zwei Längen (5,2 und 5,5 Metern) angeboten werden wird. Was hier fehlt sind Plug-In Hybrid Versionen und andere alternative Antriebsformen, ein Gebiet, auf dem Hyundai-Kia im direkten Vergleich mit Toyota und Lexus allgemein noch etwas Nachholbedarf hat.
Der G90 ist von Peter Schreyer gezeichnet worden, die kommenden Modelle, die alphanummerisch mit G80, G70 usw. durchdekliniert werden, sollen dann auch aus der Zeichenfeder von Luc Donckerwolke stammen. Der Belgier ist einer der großen Namen im Automobildesign und seit 1992 in den Diensten des Volkswagen-Konzerns. Dort war er u.a. für die Lamborghini-Modelle Murciélago und Gallardo verantwortlich und führte in den letzten Jahren die Kreativen bei Bentley. Wird hier der Nachfolger für Designchef Peter Schreyer in das Unternehmen gebracht?
Wie Genesis besteht der Name Hyundai übrigens auch aus sieben Buchstaben –nehmen wir das einfach mal als Vorzeichen für Erfolg – nicht unbedingt morgen aber auf lange Sicht. Dann aber bitte zumindest teilweise elektrifiziert.