Jaguar Die Raubkatze kann wieder rennen. Leise und geschmeidig.

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Jaguar

SURRRRRRR statt WROOAAAMMM. Während die Formel 1 in ihrer eigenen Selbstgefälligkeit und einem wirren Regelwerk langsam versinkt, steigt die Formel E schneller in die vordere Liga des internationalen Motorsports auf als erwartet.

Nach dem eher zaghaften Sponsoring des Abt-Teams durch Volkswagen (Bericht hier) mischen auch mehr und mehr Hersteller direkt mit. DS Automobiles, Veturi (na, wer kennt die noch?) und Mahindra aus Indien zum Beispiel. Und jetzt gab auch Jaguar ein eigenes Rennteam für die Saison 2016 / 2017 bekannt.

Die Rückkehr des Herstellers in den Rennsport findet also elektrisch statt, 12 Jahre nachdem das Jaguar Racing Team den letzten Formel 1 Grand Prix (2004 in Brasilien) beendet hat.

„Elektrofahrzeuge spielen eine große Rolle im künftigen Portfolio von Jaguar Land Rover“ beschreibt Nick Rogers, Group Engineering Director bei den Briten, die Marschrichtung. „Die Formel E bietet uns eine einzigartige Chance, die Entwicklung künftiger E-Motoren und Batterien unter harten Wettbewerbsbedingungen zu testen und voranzutreiben“.

Die alte Regel „Win on Sunday, sell on Monday“ wird in Zukunft also elektrisch wiederbelebt. Die Formel 1 hat längst den Bezug zu normalen Autofahrerbedürfnissen verloren, man hat es nicht mal geschafft, die Hybridtechnologie der KERS „Power Units“ anständig zu promoten, die komplizierte Technik fällt eher durch viele Defekte auf und degradiert die Fahrer zu Boostknöpfchen drückenden Helferlein.

Die Formel E startete 2014 mit Einheitsautos, seit dieser Saison ist die Serie auch für Hersteller offen, die eigene Autos nach dem Formel E – Reglement stellen dürfen. Ab 2016 dürfen die Firmen auch die Batterien weiterentwickeln. Gefahren wird auf Kursen in Metropolen, der Heimat von Elektroautos. Beim Boxenstop wird natürlich nicht stundenlang nachgeladen, sondern einfach das Auto getauscht. Ab 2018 plant die Formel E größere Batteriepakete mit einer Kapazität von 40 Kilowattstunden (aktuell 33), die dann über die ganze Renndistanz durchhalten sollen.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller