Vor allem Flottenkunden dürfte Kia mit dem neuen PHEV im Visier haben.
Die koreanische Marke Kia hat ein durchaus stattliches Programm von Modellen mit elektrifizierten Antrieben. Den Niro gibt es als Hybrid, als Plug-in-Hybrid und als voll elektrischen e-Niro .
In der Mittelklasse steht der Optima Plug-in-Hybrid als Limousine und Kombi beim Händler. Im April kommt der Nachfolger des Kia Soul unter dem Namen e-Soul dazu. Die neue Generation wird in Europa künftig nur noch als Elektroauto angeboten.
Wenn man es mit dem Begriff Elektrifizierung ganz genau nimmt, kann man auch noch das kompakte SUV Sportage mit 48V-Mildhybrid in diese Liste aufnehmen.
Genug? Nein. Denn im Laufe des Jahres 2019 kommt mit dem Kia Ceed Sportswagon Plug-in-Hybrid eine weitere Spielart hinzu.
Warum bringt Kia nicht den neuen Proceed , dessen Kunden Unternehmensangaben zufolge „offen für neue Technik“ und zahlungsfreudig sind, mit der Kraft der zwei Herzen.
Dafür gibt es zwei logische Gründe. Der eine liegt in der Versteuerung von Firmenwagen. Eine Änderung der Gesetzeslage sorgt dafür, dass künftig für Elektroautos und Hybride, die auch nach WLTP-Norm unter 50 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren, die Steuerlast halbiert wird.
Für die private Nutzung eines Geschäftswagens müssen ein Prozent vom Brutto-Listenpreis sowie 0,03 Prozent pro Kilometer Fahrstrecke von der Wohnung zum Arbeitsplatz versteuert werden. Für Elektroautos und die genannten Hybride wird zur Berechnung der Prozentsätze aktuell nur die Hälfte des Bruttolistenpreises angesetzt.
Weil Flottenkunden kompakte Kombis mit hohem Nutzwert durchaus im Fokus haben und diesen aktuell vermehrt vom Diesel abwenden, strickt Kia am Plug-in-Hybriden des Ceed Sportswagon.
Dabei hilft der Griff ins Konzernregal. Wie ein Unternehmenssprecher von Kia Motors Europe gegenüber AUTONOTIZEN bestätigte, wird man unter der Haube des neuen PHEV-Kombis einen alten Bekannten finden.
Der 77 kW / 105 PS starke 1,6 Liter-Saugbenziner, der es gemeinsam mit einem Elektromotor auf 104 kW / 141 PS Systemleistung bringt, ist aktuell in den Plug-in-Hybriden Hyundai Ioniq und Kia Niro zu haben.
Die gleiche Kombination wird auch ihren Weg in den Ceed Sportswagon finden. Der wird also eher ein Auto für die entspannte Fahrt zum nächsten Kundentermin.
Ob denn dann für den eher sportlich orientierten Kia Proceed kein Hybridmodell geplant ist? Auf diese Frage lächelt Emilio Herrera nur kurz und vertröstet auf einen späteren Zeitpunkt: „Wir sagen, dass wir 2019 mit dem Ceed Sportswagon PHEV auf den Markt kommen. Was danach passiert, verraten wir noch nicht.“
Klar ist aber heute schon: Das Mildhybrid-System mit Startergenerator und 48V-Netz, das im SUV Sportage eine hohe Nachfrage hat, soll auch – für alle drei Karosserievarianten – in die Ceed-Familie einziehen.