Kia Optima Sportswagon Schön war´s

Aus für den Kia Optima in Europa, auch für den gelungenen Kombi.



Man kann wahrlich nicht sagen, sie hätten es nicht versucht. Trotz einer großen Zahl gescheiterter Helden zuvor. Mittelklassekombis aus Asien haben im Firmenwagenfahrer-Deutschland einen schweren Stand. Da gab es einst einen Honda Accord Aerodeck. Oder den kürzlich verblichenen Toyota Avensis.

Korea bemüht sich nicht erst mit dem Hyundai i40 Kombi um etwas mehr als die Existenz eines Mauerblümchens. Kia hatte schon in den 1990er Jahren ein Kombiheck an den Clarus (na, wer kennt den noch?) gezimmert. Weit weniger lieblos folgte 2016 der Kia Optima Sportswagon.

Europäisch wirkendes Design

Mit dem großen Kombi vorzufahren, war und ist eine Freude. Nicht nur für den Piloten, der sich über viel Platz und eine gute Bedienung freut, sondern auch für die Mitmenschen. Weit vor dem Stinger wurden dem Optima von flüchtigen Tankstellenbekanntschaften eher südeuropäische als südkoreanische Wurzeln zugestanden.

Mit dem vor Kurzem eingeführten 1,6 Liter T-GDI-Benziner mit 180 PS passte es auch unter der Motorhaube für den Privatkunden. Ach so, der kauft mittlerweile ja SUV. Menschen mit Dienstwagenberechtigung nickte der Optima als Diesel oder als einer der ersten Plug-in-Hybride zu. Aber leider half alles nichts. Die Zulassungszahlen dümpelten vor sich hin. Und sie werden sich nicht mehr erholen.

In den USA und in Asien, wo die Kia-Mittelklasse unter dem Namen K5 zu den Bestsellern gehört, steht die aktuelle Optima-Generation kurz vor dem Modellwechsel. Und die sonst recht geduldigen Produktplaner sehen keinen Sinn mehr darin, für Europa – und hier vornehmlich für Deutschland – einen Optima SW zu entwickeln und zu produzieren. Weil mit einer Stufenhecklimousine nicht wirklich etwas zu holen ist, läuft der Optima jetzt aus.

Neue Autos können nicht mehr ab Werk bestellt werden, die Händler verkaufen noch ihre Restbestände. Sind die weg, müssen Kombikunden auf den Ceed SW ausweichen. Der kommt zeitlich passend im Frühjahr 2020 auch als Plug-in-Hybrid auf den Markt.

Nein, ein Sammlerstück wird ein Kia Optima SW nicht. Aber wer jetzt ein neues Auto braucht oder haben möchte, Mut zur Lücke hat und einen individuellen Stil pflegt, der sollte sich das Thema Optima SW doch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Im Video: Der Kia Optima SW im Alltagstest

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (4), Bernd Conrad (1)