UPDATE MIT VIDEO. Kia bringt mit dem XCeed die vierte Ceed-Variante.
Die koreanische Automarke Kia legt beim Ausbau des Modellprogramms weiterhin ein beeindruckendes Tempo vor. Dabei werden immer mehr Nischen besetzt. Zwischen dem Kleinwagen-Crossover Stonic und dem Sportage, der Kompakt-SUV-Kunden anspricht, sehen die Modellplaner für den europäischen Markt noch Platz für den XCeed.
Wie es der Name schon verrät handelt es sich dabei um ein weiteres Derivat der 2018 neu aufgelegten Ceed-Familie. So wie der Shooting Brake ProCeed als Alternative zum klassischen Kombi Ceed SW gilt, soll der XCeed als potenzielles Auto für die Käufer gelten, denen der Ceed-Fünftürer nicht SUVig genug ist. Mit einem schrägen Heckabschluss folgt der neue Kia XCeed dabei Coupé-Pfaden, wie sie in der Kompaktklasse zum Beispiel der Mercedes GLA eingeschlagen hat. Damit gelingt die Abgrenzung zum pragmatischeren Sportage.
Länger als der Ceed
Im Vergleich mit dem Ceed Fünftürer wächst der Kia XCeed in der Länge um auf jetzt 4.395 Millimeter. Der Kia ProCeed ist mit 4.605 Millimetern 21 Zentimeter länger. Der Radstand ist mit 2,65 Metern bei allen Varianten identisch.
1,49 Meter misst die Höhe des XCeed, der damit gute vier Zentimeter (43 Millimeter) über dem Ceed-Fünftürer liegt, sich aber 15,5 Zentimeter tiefer duckt als der Sportage. Der Höhenzuwachs kommt bei den Passagieren an. Wer gerne höher sitzt, freut sich über 42 Millimeter mehr Popohöhe im Vergleich zum Ceed. Der Kofferraum wächst um 31 auf 426 Liter Volumen.
Bleibt noch die Breitenangabe: Hier wächst der XCeed um 26 auf 1.826 Millimeter. 16-Zoll-Räder sind ab der Basis Teil der Serienausstattung, optional oder in höheren Ausstattungslinien wird es 18 Zoll große Leichtmetallfelgen geben. Mit allen Radgrößen steigt die Bodenfreiheit beim XCeed um 42 Millimeter.
Fast alle Karosseriebleche sind neu
Die einzigen Karosserieteile, die der XCeed mit dem fünftürigen Kompakt-Ceed gemeinsam hat, sind die vorderen Türen. Schon die Front zeigt einen eigenen Strich. Die Scheinwerfer beschreiben an den Innenseiten eine Sichel, die Öffnung für den Kühlergrill ist runder. Seine Tigernase betont der XCeed allein durch die silbernen Einlagen darin. Das sieht dynamisch und eigenständig aus, könnte aber weniger langlebig sein als das ruhigere Ceed-Design. Am Heck zeigt auch die vierte Karosserieversion der Ceed-Familie breite, geteilte Rückleuchten und eine tief liegende Kennzeichenmulde.
Das Cockpit ist in der gesamten Baureihe stets gleich. Im XCeed zeigt sich jedoch, nach dem e-Soul und den überarbeiteten Hybrid-Modellen des Niro, erstmals das neue UVO-Connect-Infotainmentsystem mit einem bis zu10,25 Zoll großen Touchscreen über der Mittelkonsole. Serienmäßig kommt ein acht Zoll großes Display. Dabei bleibt Kia seiner Philosophie treu, für die einzelnen Menüebenen Direktwahltasten unter dem Monitor bereitzuhalten. Mit einer fest verbauten eSIM-Karte ist UVO-Connect immer online. Auch digitale Instrumente hinter dem Lenkrad mit 12,3 Zoll Bildschirmdiagonale führt der XCeed erstmals ins Modellprogramm ein.
Motoren ab 120 PS
Das Fahrwerk wurde für den XCeed neu abgestimmt. An der Vorderachse kommen Stoßdämpfer mit hydraulischem Anschlag zum Einsatz, die den Fahrkomfort auf schlechten Strecken erhöhen sollen. Nach dem Einfedern wird die Zuglast erhöht, was die Karosseriebewegungen minimiert. Das Motorenprogramm des Kia XCeed besteht aus drei Benzinern und einem Diesel in zwei Leistungsstufen:
1.0 T-GDI Dreizylinder mit 120 PS und 172 Nm Drehmoment
1.4 T-GDI Vierzylinder mit 140 PS und 242 Nm Drehmoment
1.6 T-GDI Vierzylinder mit 204 PS und 265 Nm Drehmoment
1.6 CRDI Vierzylinder-Diesel mit 115 oder 136 PS.
Beim XCeed wird es den 204 PS starken Benziner, im Gegensatz zu den anderen Ceeds, nicht als GT geben, er ist eine reguläre Motoralternative. Ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe ist stets serienmäßig, außer für den Dreizylinder-Benziner gibt es für alle Varianten optional ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen.
Plug-in-Hybrid kommt 2020
Im Jahr 2020 kommen Mildhybride mit 48-Volt-Technik sowie ein Plug-in-Hybrid ins Programm. Letzterer dürfte, wie der für dieses Jahr angekündigte Kia Ceed SW Plug-in-Hybrid einen 1,6 Liter großen Sauger mit einem Elektromotor kombinieren und 141 PS Systemleistung bereitstellen, die Produktion soll bereits im November 2019 anlaufen.
Im August 2019 laufen im slowakischen Zilina die Bänder für den Kia XCeed an. Ab 21. September 2019 steht er beim Händler, bis Ende des Jahres auch in einer speziellen "Launch Edition", die es ausschließlich in der speziellen Lackierung Quantum Yellow geben wird. Preise verrät Kia noch nicht. Sie dürften einige Hundert Euro über dem Fünftürer liegen und bei knapp unter 20.000 Euro starten.
Mit dem XCeed ist das Auto-Quartett in der Kompaktklasse also komplett. So wie der ProCeed sich am Mercedes CLA orientiert und der XCeed dem GLA ähnelt, bleibt als logischer Gedankengang von der Mercedes A-Klasse zum Kia Ceed nur noch eines übrig: eine Stufenhecklimousine. Die kommt aber nicht, wetten?