Nicht nur italophile Autofans trauern der Marke Lancia hinterher
Nicht nur italophile Autofans trauern der Marke Lancia hinterher – obwohl sie ja noch gar nicht tot ist. Okay, mit dem kleinen Ypsilon als einzigem Modell laufen halt die lebenserhaltenden Maschinen weiter, der Patient liegt im Koma.
Es ist kein Geheimnis, das Lancia in den Plänen von Sergio Marchionne, dem Zahlenmann an der Spitze des FCA-Konzern (Fiat Chrysler Automobiles) keinen Platz hat. Sentimentalität hat bei ihm kein Gehör, die Rollen sind klar verteilt. Während Fiat kleine und günstige Autos bauen soll, wird das Premium- und Sportsegment diesseits von Maserati von Alfa Romeo bedient.
Dennoch tauchen gerade Gerüchte auf, dass man hinter (vielleicht auch vor Signore Marchionne) verschlossenen Türen an einem neuen Lancia arbeitet – an nichts geringerem als einem legitimen Nachfolger des Delta Integrale. Dieses Auto stand seit den Rallye-Erfolgen seit den 80er Jahren für Lancia und tut es heute noch. Dies berichtet das britische Medium Autocar.
Klar sollte uns aber auch sein, dass Fiat die Marke nach dem bewussten an-die-Wand-fahren nun nicht mehr zurückholen wird – die Pläne mit Alfa Romeos Expansion ist ambitioniert genug.
Daher ein Aufruf an den Volkswagen-Konzern: Ja, Ihr habt Alfa Romeo trotz mehrerer Flirtversuche nicht bekommen. Ja, Ferdinand Piech, der Markenkäufer, ist nun endlich Hobbygärtner (oder Hobby-Bugattifahrer). Aber: Kauft dem Sergio die Marke Lancia ab!
Neben jugendlich-sportlichen und günstigen Seats und ein bisschen älter-sportlichen, aber auch komfortablen Audis würde Euch die Marke perfekt stehen. Als wilde, leicht rabiate Sportmarke, Premium zwar, aber eben ein bisschen rau – was man einem nach Perfektion strebenden Audi nicht verzeihen würde. Lasst die Jungs bei Italdesign, was Euch seit ein paar Tagen ja zu 100% gehört, einen neuen Delta zeichnen (und grenzt ihn genügend vom Seat Leon ab), stellt ihm eine kompakte Mitteklasse zur Seite und baut auf den Rallye-Ruhm der Marke auf. Verkauft die Autos mit Modellbezeichnungen wie „HF“, „Integrale“ und „i.e.“.
Es gibt einen Platz für Lancia. Im VW-Konzern. In der Autowelt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, auf jeden Fall nach dem Ypsilon.