Lexus ES 2026

Lexus ES 2026 S-Klasse-Format als Hybrid und elektrisch

5:57 Min.

Der neue Lexus ES im ersten Check mit Sitzprobe.

Die japanische Premium-Marke Lexus löst eines ihrer global wichtigsten Modelle ab. Seit 1989 ist die ES-Baureihe ein zentraler Bestandteil des Lexus-Programms. Vor allem in den USA und in Asien ist die Toyota-Tochter mit der Limousine sehr erfolgreich unterwegs. Bei uns in Europa gibt es den ES erst seit 2018, er folgte auf den GS mit Hinterradantrieb. Im Frühjahr 2026 rollt die achte ES-Generation in die Verkaufräume der Lexus-Foren.

Neues Lexus-Design

Mit dem ES führt Lexus eine neue Designsprache ein, die auf klassische Elemente verzichtet. Der noch beim Vorgänger präsente große „Diabolo Grill“ ist nicht mehr zu sehen. Lufteinlässe trägt der Stoßfänger im unteren Bereich und seitlich, darüber markieren schmale LED-Leisten mit darunterliegenden Hauptscheinwerfern die spitz zulaufende Front. Wirkt das Lexus-Gesicht damit austauschbarer als bisher? Das muss man individuell entscheiden.

Die Betonung auf streng geometrische Formen zeigt auch die Profilansicht. Die abgesetzte Linie in an den Seitenteilen ist ein Designelement, keine Fortführung von Aerodynamik-Öffnungen. Am Heck ist der Markenschriftzug in das schmale LED-Leuchtenband integriert. Trotz der Fließheck-Form hat auch der neue Lexus ES einen kleinen Heckdeckel, er bleibt also dem Limousinen-Konzept treu.

Im Format ist der ES mit dem Modellwechsel deutlich gewachsen, er dürfte - zumindest bei uns - damit auch den größeren LS ablösen. Die Länge nimmt um 16,5 Zentimeter auf jetzt 5,14 Meter zu – knapp unter dem Niveau der Mercedes S-Klasse. Der neue Japaner ist 1,92 Meter breit (+5,5 cm) und 1,56 Meter hoch (+11 bis 11,5 cm). Der Radstand legte um üppige acht Zentimeter auf jetzt 2,95 Meter zu.

Der ES im ersten Check

Viel Platz und hochwertiges Ambiente, schon im Vorserienauto.

Die erste Sitzprobe zeigt: Vor allem im Fond hat das Platzangebot nochmals deutlich gewonnen. Zusätzlich zum schon nicht engen Vorgänger wuchs der Knieraum mit dem Modellwechsel um elf Zentimeter. Die bequeme Rücksitzbank lädt auch auf lange Strecken ein. Ausstattungsabhängig lässt sich der Vordersitz von hinten verstellen, außerdem kann man eine Beinauflage elektrisch ausfahren. Die Bedienung erfolgt über einen Touchscreen in der Mittelarmlehne.

Hinter dem Lenkrad, das anstelle des Markenlogos jetzt den ausgeschriebenen Namen trägt, blickt der Fahrer auf ein 12,3 Zoll großes Instrumenten-Display. Zentrales Interface für die Bedienung ist der 14 Zoll große Touchscreen-Monitor auf der Mittelkonsole. Leider konnten wir bei der Sitzprobe das Infotainment-Menü noch nicht ausprobieren, da der Bildschirm im Vorserienauto schwarz blieb. Edel: Bedienelemente für die Steuerung von Klimafunktionen und der Sitzverstellung sind in die Dekorleiste im Cockpit eingelassen. Ansonsten verzichtet der Lexus ES, bis auf einige Schalter und den Fahrstufen-Schalter auf der Mittelkonsole und die Tasten für die Fensterheber in den Türen, auf physische Knöpfe. Verbesserte Dichtungen und Akustikglas sollen den Geräuschkomfort an Bord des Autos weiter verbessern. Die Ambiente-Beleuchtung ist teilweise in die Bamus-Furniere an Türverkleidungen und Armaturenbrett eingelassen. Auch dieses Element zeigt die Liebe zum Detail, mit der die Premiummarke ihre Autos einrichtet.

Der Lexus ES im Video

Für Europa sind drei Antriebsvarianten vorgesehen. Neben einem Hybrid ohne Stecker (Vollhybrid) wird es erstmals einen rein elektrischen Lexus ES in zwei Leistungsstufen geben. Der Lexus ES 300h hat einen 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit 148 kW / 201 PS sowie einen noch nicht mit kW-Daten versehenen Elektromotor. Im Vorgänger kam die E-Maschine auf 88 kW (120 PS). Das Basismodell wird die Vorderräder antreiben, optional ist ein Allrad-Hybrid erhältlich.

Der elektrische Lexus ES 350e hat Frontantrieb und einen 165 kW (224 PS) starken Motor unter dem Blechkleid, der Akku hat eine Speicherkapazität vin 77 kWh für eine Reichweite von 530 Kilometer. Mit zwei Elektromotoren kommt der Lexus ES 500e mit Allradantrieb auf eine Systemleistung von 252 kW (343 PS). Die Kraftverteilung wird variabel gesteuert, je nach Bedarf gelangen bis zu 100 Prozent der Kraft beider Maschinen an die Vorder- oder Hinterachse. Bei ihm stecken bis zu 75 kWh Strom im Akku. Die maximale Ladeleistung liegt bei 150 kW.

Der aktuelle Lexus ES 300h wird als Hybrid zu Preisen ab 55.350 Euro angeboten. Der Nachfolger dürfte, angesichts des Größenwachstums, etwas teurer werden. In rund einem Jahr wissen wir mehr, dann kommt der neue ES als Hybrid und mit Elektroantrieb auch in Deutschland auf den Markt.

Fazit

Der Lexus ES 350e hat Frontantrieb, darüber rangiert der 500e.

Wachablösung für den Lexus ES. Die Limousine wird deutlich größer und führt eine neue Designsprache für die japanische Marke ein. Neben dem Vollhybrid wird es auch einen elektrischen Lexus ES geben. Zwei Leistungsstufen der batterieelektrischen Variante sind vorgesehen. Bei der ersten Sitzprobe gefallen vor allem das feudale Platzangebot im Fond und die hochwertige Anmutung im Innenraum.

Bei uns in Europa, und damit auch in Deutschland, soll der neue Lexus ES im Frühjahr 2026 auf den Markt kommen. Preise sind noch nicht bekannt. Sie dürften aber über denen des aktuellen Modells (ab 55.350 Euro) liegen.

Im Video: Abschied vom Lexus V8

Text: Bernd Conrad
Bilder: M. Gill, B. Conrad, Hersteller