Mazda wird 100 Jahre alt. Grund genug auf eine Ausfahrt im RX-7, gefolgt vom Blick in die Zukunft.
Der japanische Automobilhersteller Mazda feiert 2020 sein hundertjähriges Jubiläum. Am 13. Januar 1920 wurde die Toyo Cork Kogyo Co. Ltd. Offiziell gegründet. Das Unternehmen stellte einen Ersatz für den damals wichtigen Industrierohstoff Kork her. 1930 wurde mit dem Lastendreirad Mazda-Go das erste Fahrzeug präsentiert.
Ab dem Jahr 1936 wurde der Produktname Mazda zur Marke. Die Bezeichnung sollte an den Firmengründer Jujiro Matsuda sowie an den altpersischen Gott des Lichts und Schöpfer der geistigen und materiellen Welt, Ahura Mazda, erinnern.
Der Mazda RX-7 im Video
Zur Feier des Jubiläums steht - ganz materiell - ein weißes Cabrio aus dem Jahr 1991 zur Probefahrt bereit. Es handelt sich um einen Mazda RX-7 der zweiten Modellgeneration. Mit den RX-Modellen hielt Mazda die Tradition des Kreiskolbenmotors am Leben. Entwickelt und patentiert vom Deutschen Felix Wankel (daher auch der Begriff Wankelmotor), kam dieses Konzept nur bei NSU und Kooperationspartner Mazda in Serie. Erster Mazda mit diesem Motorkonzept war der legendäre Cosmo aus dem Jahr 1967.
1,3 Liter Hubraum (2x 654 ccm) hat der Zweischeiben-Kreiskolbenmotor des 1991er RX-7. Mit einem phänomenalen Klang entwickelt das Aggregat 147 kW / 200 PS – genug um den nicht einmal 1,2 Tonnen schweren RX-7 vehement nach vorne und in Kurven zu schieben. Bei der Ausfahrt auf kurvigen Landstraßen ist Vorsicht geboten, der Klassiker ist ein britisches Auto mit Rechtslenkung.
Wahrlich leise ist der Kreiskolbenmotor, der gerne hoch gedreht wird, nicht. Aber der Sound passt gut zum sportlichen Auto und weckt Fahrfreude. Der Verbrauch von Sprit und Öl soll bei den Wankelmotoren je nach Fahrweise exorbitant hoch sein – auf der kurzen Ausfahrt mit dem gepflegten RX-7 ist diese Tatsache aber nicht nachzuprüfen.
Die Zukunft des Kreiskolbenmotors
Mit dem Auslaufen des Nachfolgers RX-8 verschwand der Kreiskolbenmotor 2012 aus dem Modellprogramm der Japaner. Aktuell bereitet Mazda eine Modellvariante des Elektroautos MX-30 vor, bei dem ein solcher Motor als Range Extender zum Aufladen der Batterie während der Fahrt zum Einsatz kommt.
Auch am klassischen Verbrenner hält die Marke fest. Als einer von wenigen Herstellern investiert Mazda Geld in die Entwicklung einer neuen Generation von Dieselmotoren, hier Skyactiv-D genannt. Außerdem sollen, zusätzlich zum MX-30 und den Mildhybriden, Plug-in Hybride auf den Markt kommen.
Neue Plattform und Reihensechszylinder
Gegen dem Strom schwimmt Mazda nicht nur mit den aktuellen Benzinern als Saugmotoren und dem Skyactiv-X. Wohl 2021 wird ein neuer Reihensechszylinder-Benziner präsentiert. Er treibt Autos auf einer neuen großen Plattform an, die für Hinterradantrieb ausgelegt wird. Erstes Modell auf dieser Architektur, mit der man die Marke höher positionieren will, könnte ein Crossover aus Mittelklasse und SUV werden – vielleicht als Nachfolger für den Mazda 6 Kombi?
Auch der Nachfolger fürs Mazdas Bestseller, den CX-5, wird auf dieser technischen Grundlage basieren, während sich die Klein- und Kompaktwagen vom 2er bis zum CX-30 die aktuelle Frontantriebstechnik teilen.
Vorab wird aber der dreistellige Geburtstag mit „Edition 100“-Sondermodellen gefeiert. Sie zitieren mit weißem Lack und roter Innenausstattung die Farbwelt des Kei-Cars Mazda R360 – mit ihm begann 1960 die Massenproduktion von Autos in Hiroshima.
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