Mercedes bringt den aktuellen Vito als Taxi-Version für London.
Das Vorankommen im Londoner Großstadtverkehr ist in jeder Form speziell. Entweder nutzt man das älteste U-Bahn-Netz der Welt (eröffnet 1863, 300 Stationen auf 408 km Länge) mit seinen ewig langen Rolltreppen und weiten Wegen innerhalb der Stationen oder setzt sich in einen Bus, die zwar modernisiert wurden, aber noch immer rote Doppeldecker sind. Für die individuellere Zielerreichung bietet sich das Taxi an.
Hier beherrschte Jahrzehnte lang die London Taxi Company, mittlerweile in chinesischer Eigentümerschaft, die Szene. Ein normales Auto darf nämlich in London nicht als Taxi zugelassen werden, es müssen strikte Vorgaben wie z.B. der maximale Wendekreis von 7,6 Metern eingehalten werden. Das Auto muss nämlich ohne Rangierarbeiten, also in einem Zug, in der Innenstadt wenden können. Schwarz muss ein Taxi übrigens in London nicht sein, obwohl es die meisten sind, was auch den umgangssprachlichen Begriff des „Black Cab“ (schwarzes Taxi) bildete.
Seit 2008 mischt auch Mercedes-Benz auf dem Londoner Taximarkt mit. Der damalige Vito wurde aufwendig umgebaut, eine Vierradlenkung sorgte für den kleinen Wendekreis, mit dem sich die engen Gassen befahren lassen. Über 3.000 Vitos wurden seitdem in den Taxiverkehr der englischen Hauptstadt entsandt.
Jetzt bietet Mercedes-Benz über einen Exklusivhändler im Norden der Stadt auch den aktuellen Vito als Taxi-Version an. Auch das neue Modell verfügt über mitlenkende Hinterräder und elektrische Schiebetüren. Unter der Motorhaube kommt der Dieselmotor des Vito 114CDI zum Einsatz. Der trägt den 2,1 Liter großen Vierzylinder mit 136 PS unter der Haube. Auch den Vito gibt es nicht nur in schwarz: Alternativ kann man den Taxi-Bus auch in Dunkelblau und Grau bestellen.
Die Tage des klassischen London-Taxi sind aber noch nicht gezählt. Mit der Mutter Geely im Rücken entwickelt die Firma Hybride und voll elektrische Taxis für die Zukunft. Zudem wird international expandiert. Erst im März 2016 wurde ein Vertrag für die Lieferung von 1.000 Taxis nach Australien unterzeichnet.