Made in Europe: Nikola zeigt Bilder des LKW namens Tre
Elon Musk mit Tesla gilt als der Paradiesvogel im Segment der Elektroautos. Das gilt auch für Trevor Milton. Er ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der Nikola Motor Company, die sich auf Nutzfahrzeuge spezialisiert.
Ähnlich wie Tesla strotzt auch Nikola mit Ankündigungen. Wenn diese ähnlich wie bei Tesla Realität werden, gibt es bald einen neuen starken Player im Markt der schweren LKW. Deutlich vor Teslas Semi wurde der Nikola One gezeigt.
Im Design ähneln sich beide stark, Berichten zufolge hat Trevor Milton Tesla auch wegen zu starker Ähnlichkeiten verklagt. Einen deutlichen Unterschied gibt es bei der Energiequelle.
Während Tesla auch beim LKW auf Batterien für den Elektroantrieb setzt, sollen den Nikola One und den Two mit kürzerer Kabine eine Brennstoffzelle versorgen.
Auch er jetzt in Form von Computersimulationen gezeigte Nikola Tre setzt auf die Energie aus Wasserstoff. Im Gegensatz zu den US-Modellen mit langer Motorhaube ist er jedoch auf die Märkte in Europa, Asien und Australien zugeschnitten. Mit einem Unterflurkonzept, bei dem der Antrieb unter dem Fahrerhaus steckt, kann er hiesige Längenmaße erreichen.
Der Name des Nikola Tre ist übrigens kein Tippfehler. Er hat die Zahl Drei in norwegischer Sprache in der Modellbezeichnung. Denn in dem skandinavischen Land sollen nach der Premiere im April 2019 nicht nur die ersten Testfahrten ab 2020 beginnen. Die Nikola Motor Company möchte den Tre auch in Europa bauen.
„Gehen Sie davon aus, dass die Produktion zur gleichen Zeit wie die der US-Modelle in 2022 oder 2023 beginnt“, sagt Firmenchef Trevor Milton.
Je nach bestellter Konfiguration soll die Zugmaschine, deren noch nicht näher spezifizierter Elektroantrieb von einer 120 kW starken Brennstoffzelle mit Energie versorgt wird, 500 bis 1.000 PS Leistung haben. Die geplante Reichweite gibt Nikola mit 500 bis 1.200 Kilometern an.
Auch um den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur will sich das Start-up kümmern. Für die USA und Kanada plant man „bis zum Jahr 2028“ ungefähr 700 Tankstellen. Die sollen den Wasserstoff vor Ort produzieren, Transportwege entfallen damit. 2.000 bis 8.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag sollen pro Tankstelle herzustellen sein.
Zusätzlich will Nikola auch in Europa ein eigenes Versorgungsnetz an den Start bringen. 2022 sollen, im Einklang mit dem Produktionsstart, die ersten Stationen eröffnen. Im Jahr 2030 will man flächendeckend Wasserstoff an Stationen in den wichtigsten europäischen Märkten verfügbar haben.