UPDATE mit Sitprobe im Concept Car auf der Tokyo Motor Show.
UPDATE Dieser Aritkel ist zuerst am 23.10.2019 erschienen und wurde jetzt mit der Sitzprobe von der Messe erweitert.
Nissan nutzt das Messeheimspiel auf der Tokio Motor Show (24. Oktober bis 4. November 2019) neben der Premiere des IMk Concept auch zur Vorstellung der Studie eines neuen Crossovermodells mit Elektroantrieb.
Während Concept Cars von Nissan in letzter Zeit immer die Kombination aus „IM“ für „Intelligent Mobility“ und einen dritten Buchstaben zur Orientierung der Fahrzeugklasse oder als Ausblick auf die Serie (IMk für Kei Car, IMx für Crossover, IMq für… na-wie-wissen-schon) trugen, geht man dieses Mal einen anderen Weg.
Neue Designlinie
Nissan Ariya Concept heißt das Ausstellungsstück. Der Name soll die Zukunft mit der Tradition vereinen und bedient sich dem Ausdruck für die Bezeichnung von „edel und erhaben“ in alten buddhistischen Texten. Mit der 4,60 Meter langen Crossover-Studie kündigt der Hersteller die Neuausrichtung seines Markendesigns an. Die Linienführung soll „den sauberen, puren Charakter von Elektrofahrzeugen“ zum Ausdruck bringen.
„Mit einer neuen Fahrzeugarchitektur lässt sich neu definieren, wie Fahrzeuge mit der Gesellschat interagieren und welche neuen Perspektiven ein Elektroauto mit fortschrittlichen Fahreigenschaften bieten kann“, erklärt Alfonso Albaisa, Senior Vice President Gobal Design bei Nissan. „Mit diesem Fahrzeug und dem IMk Concept wollten wir sicherstellen, dass jedes Fahrzeug von Nissan eine unverwechselbare japanische DANN besitzt, die auf einfache, aber kraftvolle Weise zum Ausdruck kommt. Wir nennen das zeitlosen japanischen Futurismus.“
In die „Suisei Blue“ genannte Lackierung des Nissan Ariya Concept wurden Glasflocken eingebettet. Die dadurch entstehenden Lichtbrechungen sollen an einen Kometen am Nachthimmel erinnern. Im Gegensatz zu diesem bleibt die Studie aber auf dem Boden und nutzt dafür 21 Zoll große Räder, die wie die Dachlinie kupferfarben ausgeführt sind. Diesen Ton will Nissan als Erkennungszeichen für künftige Elektroautos nutzen.
Die Front wird neben sehr dünnen LED-Scheinwerfern von einem Frontschild dominiert, das beim elektrisch angetriebenen Crossover den nicht mehr benötigten Kühlergrill ersetzt. Hinter seiner Fläche sitzt ein Radarsensor für die Fahrassistenzsysteme. Auffallend sind die langen LED-Leisten links und rechts dieser Fläche für das Tagfahrlicht. LED strahlen auch am Heck, hier als durchgehende Leiste zwischen den Leuchten.
Kunstleder im Innenraum
Beim Starten des Autos fahren Touchscreens aus dem Armaturenbrett aus. Der Startknopf, die Klimaregler und ein Knopf zur Bedienung des 12,3 Zoll großen Displays bleiben physisch erhalten. Für das Armaturenbrett, die Türverkleidungen und den Dachhimmel wird eine Verkleidung aus Kunstleder verwendet. Wie außen gibt es auch im Interieur Aluminiumakzente in Kupfer.
Zwei Elektromotoren, einer pro Achse, ergeben Allradantrieb. Laut Hersteller sollen auch Erfahrungen mit dem Torque Split System aus dem Supersportwagen Nissan GT-R und mit dem Allradantrieb der 4x4-Ikone Nissan Patrol in die Entwicklung eingeflossen sein.
Unter Konnektivität versteht Nissan beim Ariya Concept nicht nur die Möglichkeit, Navigationsziele vom Smartphone an das Auto zu senden oder Kalenderdaten zu synchronisieren – auch um rechtzeitig zum Fahrtantritt die Batterien entsprechend geladen zu haben. Das Auto ist auch für bidirektionales Laden ausgelegt, kann also auch Strom speichern und diesen dann wieder an den Haushalt oder ein Büro abgeben.
Wichtiger für Kunden, die mit dem Auto im japanischen Großstadtverkehr stecken, dürfte eine ebenfalls vorhandene Videochat-Funktion auf dem zentralen Infotainmentdisplay sein.
Sitzprobe im Nissan Ariya
Auf der Tokyo Motor Show dreht sich das Nissan Ariya Concept aktuell im Scheinwerferlicht. Das Auto wirkt im realen (Messe-)Leben gelungen und das Design ist „aus einem Guss“. Modern, aber nicht zu futuristisch.
Sehr entspannend wirkt der Innenraum. Im Cockpit sind zwei 12,3 Zoll große Display unter einem gemeinsamen Deckglas. Trotz einer Biegung war keine Trennfuge nötig. Das zentrale Display für Infotainment und Navigation ist somit näher an den Passagieren und besser erreichbar.
Berührungsempfindliche Oberflächen vorne und im Fond ersetzen die meisten physischen Knöpfe. Auf den Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen sitzt es sich bequem, auch das Platzangebot passt.
Ausblick auf die Serie
Das Format eines SUV-Coupés mit Elektroantrieb erscheint für die kommenden Jahre erfolgsversprechend. Bereits gezeigte Studien mit Serienabsichten, wie zum Beispiel der Cupra Tavascan , deuten darauf hin. Und dann merkt man auch, dass der Nissan Ariya im Gegensatz zu anderen Concept Cars herkömmliche Außenspiegel und richtige Türgriffe hat. Das Serienmodell wird also nicht lange auf sich warten lassen.
Im Video: Rundgang über die Tokyo Motor Show****