Der stärkste Serien-Porsche: Ein Panamera mit Herzschrittmacher.
Es wirkt gar menschlich. Um im Lebensabend fit zu bleiben, benötigt mancher einen Herzschrittmacher. Gemeint ist der Elektromotor, der nicht nur manche Modelle, sondern auch Wertvorstellungen und strategische Planungen für den Verbrenner lebendig hält. Da kann man Turbolader und Co. noch ein paar Jahre weiterbauen.
Beispielpatient ist der Porsche Panamera Turbo S-E Hybrid. Der präsentiert sich stolz als der stärkste Serien-Porsche. 500 kW / 680 PS Systemleistung entstehen aus der Kombination des 2,9 Liter-V6 aus dem Panamera Turbo (550 PS) mit dem 100 kW starken Elektromotor aus dem weiterhin angebotenen Panamera 4 E-Hybrid . Auf 100 km/ beschleunigt der Panamera Turbo S-E Hybrid in 3,4 Sekunden, das maximale Drehmoment der zwei Herzen summiert sich auf 850 Nm.
Alles prima. Nur: wer es rein auf die Performance abgesehen hat, erreicht das und mehr auch mit einem batterieelektrischen Tesla Model S, schleppt dabei keinen Benzinmotor mehr mit sich herum und kann die Dramatik der schnellen Fortbewegung gänzlich ohne Verbrennungsgeräusche erleben. Porsche nennt für sein neuestes Modell eine elektrische Reichweite von bis zu 50 Kilometern nach Norm. Den Verbrauch von 2,9 Litern Benzin auf 100 Kilometer wird kaum jemand in der Realität erreichen, nennen wir ihn hier eben mal der Vollständigkeit halber.
Trotzdem schön: Der Porsche Panamera ist damit die erste Modellreihe, die sogar in zwei Plug-in Hybrid-Versionen angeboten wird, zudem gibt es beide in zwei Radstandlängen. Die sich fürstlich entlohnen lassen. Denn beim Preis wird der erwähnte Tesla plötzlich zum Schnäppchen: 185.736 Euro sind für den Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid mindestens fällig, die „Executive“ genannte Langversion kostet mindestens 199.183 Euro.
Dieser teilelektrischen Rakete bleibt angesichts der Elektro-Konkurrenz leider nur mehr die Rolle des Treppenwitzes – denn der erste richtige Stromporsche ist in Form des Mission E auch schon angekündigt.