Bei der Pressekonferenz zu den Jahreszahlen zeigt Seat den Ausblick auf ein neues Modell.
Das wir das noch erleben dürfen. Durch den Stickoxidnebel, der aus Wolfsburg herüberzieht, zeichnen sich gute Nachrichten aus dem Süden ab.
Die spanische VW-Tochter Seat wurde auch von mir schon viele Male angezählt. Aus dem Tal der roten Zahlen schien der Autobauer nicht mehr herauszukommen. Jahrelang waren die Spanier vom margenschwachen Kleinwagensegment abhängig, neben dem Ibiza fehlten Absatztreiber im Modellprogramm.
Das ist seit 2012 anders. Der aktuelle Leon spricht mit seinem kantigeren Design und dem dynamischen Package endlich breitere Käuferschichten an. Ganz nebenbei verkörpert er schließlich auch die damals bizarr erscheinende Parole, Seat solle Alfa Romeo – Konkurrent werden. Was nicht mehr so ganz funktionieren kann, daran ist aber vor allem Alfa Romeo Schuld. Der Leon jedenfalls stellt die modernere und vielfältigere Giulietta-Alternative dar. Dafür muss es auch nicht gleich der Leon Cupra mit 265 oder 290 PS sein. Dieses Modell wird aber häufig geordert, was durch die höheren Fahrzeugpreise natürlich weiteres Geld in die Kassen spült.
So kam es, dass Seat für das Jahr 2015 das erste Mal seit 2008 wieder Gewinn machen konnte. Die 6 Millionen Überschuss sind bei 8,3 Millionen Euro Umsatzerlös natürlich nur ein zartes Pflänzchen. Im Vergleich zu 2014, also noch 66 Millionen Euro Miese erwirtschaftet wurden, zeigt sich aber eine signifikante Steigerung. Den Großteil der 400.037 verkauften Seat machen der Leon mit 161.981 Autos und der Ibiza mit 152.433 Exemplaren aus. Der Alhambra profitiert vom Rückzug vieler Mitbewerber aus dem Vansegment und legt um über 17% auf 27.304 verkaufte Großraumlimousinen zu. Seats stärkster Einzelmarkt ist Deutschland. Bei uns konnten 2015 87.878 Autos verkauft werden. Der spanische Heimatmarkt erholt sich nach den Krisenjahren wieder, was auch Seat spürt: Ein Plus von 14,3% bedeutet 77.156 Fahrzeuge mit neuen Erstbesitzern.
Dieses Jahr will und wird Seat weitere Beute machen, in dem man endlich auch im SUV Becken fischt (Vorstellung des Seat Ateca hier). 2017 steht der Nachfolger des Ibiza in den Startlöchern.
Außerdem wurde für 2017 ein neues Crossover-Modell angekündigt. Eine erste Skizze war Teil der Unternehmenspräsentation. Hierbei handelt es sich um ein Modell unterhalb des Ateca.
Ab 2018 produzieren die Spanier übrigens für Audi den Nachfolger des A1, aktuell wird in Martorell der Q3 produziert.