Aus für die Marke SsangYong. Der neue Eigentümer will daraus KG Mobility machen.
Nach langer Durststrecke hat der südkoreanische Autohersteller SsangYong seit kurzem einen neuen Mehrheitseigner. Der Chemie- und Stahlkonzern KG Group hat 61,86 Prozent der Firmenanteile übernommen. Jetzt soll die Neuausrichtung starten. Dafür wird die traditionelle Marke SsangYong begraben.
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Das Unternehmen ist der ältere Autobauer Südkoreas. Die Geschichte begann 1954 mit dem Namen Ha Dong-Hwan Motor. 1986 hat die einstige SsangYong Group, ein nicht mehr existenter Konzern, den Hersteller übernommen und die Autos unter dem Markennamen der „zwei Drachen“ verkauft. Seitdem gab es mehrere Eigentümerwechsel zur Daweoo Group, einer Investorengruppe, dem chinesischen Konzern SAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation) und zuletzt dem indischen Hersteller Mahindra.
Nachdem der letzte Eigentümer die Investitionen in SsangYong eingestellt hat, wurde ein Käufer gesucht. Zuletzt sollte der auf SUV und Geländewagen spezialisierte Autobauer vom Nutzfahrzeughersteller Edison Motors übernommen werden. Der Deal platzte aber wegen ausbleibender Zahlungen.
Unter der Führung der KG Group soll die Marke SsangYong jetzt verschwinden, um die Transformation vom reinen Automobilproduzenten hin zum Mobilitätsanbieter für Elektroautos und Lösungen zum autonomen Fahren zu unterstreichen. Dabei verzichten die Koreaner auf die Kreation eines fantasievollen Namens. Wie die die Tageszeitung „The Korea Herald“ berichtet, soll die Marke künftig schlicht KG Mobility heißen.
Im Video: SsangYong Rexton Fahrbericht
Kwak Jeq-sun, CEO der KG Group, hat das südkoreanischen Medien gegenüber bestätigt. „Der Name SsangYong Motor hat eine Fangemeinde und eine große Geschichte, aber auch ein schlechtes Image. Von jetzt an werden alle SsangYong-Autos unter der Namen KG vermarktet.“ Er führte weiter aus, dass sich mit dem Wechsel von Logo und Name weder die Geschichte noch die Ausrichtung der Marke ändern.
Um das Begräbnis der Marke SsangYong offiziell zu machen, benötigt die KG Group die Zustimmung der Aktionäre. Im Rahmen einer Aktionärsversammlung im März soll sie eingeholt werden. Wann genau die Autos dann als KG-Modelle vom Band laufen, ist noch nicht bekannt. Es dürften aber auch die bestehenden Modelle umbenannt werden. Dazu kommen dann auch neue Investitionen auf Importeure und Händler zu, die Websites, Broschüren und Showrooms umflaggen müssen.
Für Ende 2023 ist der Markstart des neuen Torres in Deutschland vorgesehen. Das Elektro-SUV dürfte dann schon als KG Torres erscheinen. Aktuell besteht das Modellprogramm der Marke hierzulande aus vier Modellreihen. Der Korando e-Motion ist das erste Elektroauto der Koreaner.