SUV und Geländewagen aus Südkorea

SUV und Geländewagen aus Südkorea KGM will durchstarten

6:05 Min.

Nach der Umbenennung in KGM und mit neuer Organisation soll der SUV-Absatz bei uns verdoppelt werden.

Unter dem Kürzel KGM steht der südkoreanische Autohersteller und SUV-Spezialist KG Mobility jetzt auch bei uns vor dem Neustart. Nie gehört? Der Name ist neu, das Unternehmen nicht. Bisher firmierte das Unternehmen als SsangYong.

SsangYong (koreanisch für Zwillingsdrache, was auch das Logo mit den beiden Drachenflügeln erklärt) wurde ursprünglich 1954 gegründet. Über die Zeit schlüpfte das Unternehmen bei unterschiedlichen Konzernen unter, zuletzt beim indischen Konzern Mahindra. Eine finanzielle Schieflage sollte durch den Verkauf an den koreanischen Nutzfahrzeughersteller Edison Motors beendet werden, der Verkauf platzte jedoch in letzter Minute. 2022 stand der Mischkonzern KG Group mit Hauptsitz in Seoul als neuer Eigentümer fest.

Ehrgeiziges Verkaufsziel

Mit der neuen Struktur wurde entschieden, die Autos künftig unter dem Namen KG Mobility (KGM) zu verkaufen. Das Logo mit den beiden Drachenflügeln, das auch bei aktuellen Modellen zuletzt noch auf dem Lenkrad zu sehen war, fällt künftig weg. Am Heck der Fahrzeuge werden bereits seit der Übernahme die drei Buchstaben der neuen Marke aufgeklebt.

Der Hersteller hat den Neuanfang dazu genutzt, seine Distribution in Deutschland in eigene Hände zu nehmen. Der Vertrag mit dem ehemaligen Importeur Astara Mobility, der bei uns auch die chinesische Nutzfahrzeugmarke Maxus und Leichtfahrzeuge von Microlino vertreibt, wurde beendet. Die neue Importgesellschaft mit Sitz im Großraum Frankfurt am Main gehört KG Mobility. Das Team besteht zum Teil aus erfahrenen SsangYong-Managern. Auch ein Großteil der ehemaligen Händler wurde von KGM übernommen. Angaben des Importeurs zufolge gibt es aktuell 99 Vertragspartner in Deutschland, die 104 Standorte betreiben. Nach der ersten Händlertagung hat der Deutschland-Importeur ein ehrgeiziges Ziel ausgegeben. Schon im Jahr 2025 will man 5.000 neue Autos der Marke in Deutschland auf die Straße bringen. Im Vergleich zu 2024 mit 2.186 Neuzulassungen eine deutliche Steigerung.

Das KGM-Angebot setzt sich aus den bekannten Modellen zusammen, das Programm soll in naher Zukunft mit Neuzuwächsen erweitert werden. Weiterhin konzentrieren sich die Asiaten auf SUV und Geländewagen.

KGM Tivoli

Der Tivoli bekam schon zum zweiten Mal ein Facelift.

Der kompakte, 4,23 Meter lange Tivoli bekam noch unter der SsangYong-Flagge ein Facelift mit geschlossener Frontmaske, die familientaugliche Langversion Tivoli Grand (die jetzt wunderbar gegen Citroën C3 Aircross , Dacia Bigster und Opel Frontera ins Rennen geschickt werden könnte) fiel dabei aus dem Programm.

Unter der Haube des Tivoli steckt ein 1,5 Liter großer Turbo-Vierzylinder mit 120 kW / 163 PS. Die Preise starteten zuletzt bei SsangYong mit der Ausstattungslinie Amber bei 24.990 Euro. Preislisten von KG Mobility sind noch nicht veröffentlicht worden.

KGM Korando

Der Korando als Benziner mit 163 PS.

Der 4,45 Meter lange Korando, der im umkämpften Segment der Kompakt-SUV um VW Tiguan und Co. antritt, hat den gleichen 163-PS-Benziner an Bord. Auch er kann, wie der Tivoli, optional mit Allradantrieb bestellt werden. Zuletzt war der Korando ab 31.490 Euro zu haben.

Der elektrische e-Korando dürfte mit dem Wechsel von SsangYong zu KGM aus dem Angebot fliegen, für Ersatz im Modellprogramm wurde zwischenzeitlich gesorgt (siehe unten).

KGM Torres

Auch der Torres nutzt den 163 PS starken Benziner mit 1,5 Litern Hubraum.

Nur leicht größer als der Korando ist der KGM Torres. Mit einer Länge von 4,70 Metern tritt dieses SUV mit mehr Platz für Passagiere und Gepäck gegen Mitbewerber wie Honda CR-V, Kia Sorento, und Toyota RAV4 an. Erneut sorgt der 163 PS starke 1,5-Liter-Benziner für Vortrieb, wahlweise an die Vorderachse oder an alle vier Räder.

Mit dem Namen Torres EVX ist auch eine vollelektrische Version zu haben. Das lokal emissionsfreie Modell unterscheidet sich an Front und Heck auf den ersten Blick vom Benziner. Der E-Antrieb unter der vorderen Haube hat eine maximale Leistung von 152 kW (207 PS), der LFP-Akku (Lithium-Eisenphosphat) speichert 73,4 kWh Energie. Das soll für eine Norm-Reichweite von 462 Kilometern sorgen.

Als Benziner mit Frontantrieb kostete der Torres, wie es der noch immer aktiven SsangYong-Website zu entnehmen ist, ab 39.490 Euro, der elektrische Torres EVX startete bei 43.990 Euro.

KGM Actyon

Der Actyon kommt als erste Baureihe erstmals von vornherein unter KGM-Flagge zu uns.

Der Name Actyon, der die Kombinationen „Action + Young“ und „Act + On“ in sich vereinen und damit eine Form der Dynamik ausstrahlen soll, wurde bereits in der Vergangenheit verwendet. Im Jahr 2006 erschien mit dem ersten SsangYong Actyon ein SUV-Coupé auf Basis des damaligen Korando. Die koreanische Marke begründete damit, rund zwei Jahre vor dem Marktstart des BMW X6, das Segment der SUV mit Fließheck-Karosserie.
Seit Ende 2024 ist der neue Actyon in Korea und jetzt auch in Großbritannien auf dem Markt. Er ist ein etwas flacheres und längeres Derivat des Torres, ohne jedoch mit schrägem Heck auf den SUV-Coupé-Zug aufzuspringen. Es wird spannend, wie die Marke den Actyon im Vergleich zum Torres positionieren wird, wenn er im März 2025 auch zu uns kommt. Zuerst mit dem bekannten 163-PS-Benziner, später auch als Vollhybrid mit neuem Antrieb. Ob der Actyon auch mit dem Elektroantrieb aus dem Torres EVX ausgestattet wird, ist noch nicht bekannt.

KGM Rexton

Der Rexton ist ein Geländewagen mit zuschaltbarem Allradantrieb und Leiterrahmen.

Der Rexton ist als echter Geländewagen mit Leiterrahmen und Allradantrieb, je nach Variante, luxuriös ausgestattet. Bauartbedingt sollte man ihn aber nicht mit einem komfortablen Langstrecken-Reiseauto verwechseln. Vielmehr soll der Rexton, neben dem üppigen Drehmoment seines 202 PS starken Dieselmotors mit 2,2 Litern Hubraum, auch mit 3,5 Tonnen Anhängelast und hoher Offroad-Kompetenz punkten. Bei SsangYong Deutschland begann die Preisliste für den Rexton zuletzt bei 47.990 Euro.

KGM Musso

Den Pick-up Musso gibt es in zwei Längen, aber stets mit Doppelkabine.

Die gleiche technische Basis wie der Rexton nutzt der Pick-up Musso. Ihn gibt es stets mit Doppelkabine, aber in zwei verschiedenen Karosserielängen. 5,10 Meter misst der Musso, der Musso Grand streckt sich auf 5,41 Meter und bietet damit eine größere Ladefläche.

Auch der Pick-up der Koreaner hat eine Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen und wird vom 202 PS starken Turbodiesel mit vier Zylindern angetrieben. Bisher kostete er laut Liste ab 35.490 Euro (Musso) bzw. 39.290 Euro (Musso Grand).

Fazit

Das Cockpit des elektrischen Torres EVX.

Nach der Übernahme durch den Mischkonzern KG Group wurde die Marke SsangYong in KG Mobility (KGM) umbenannt. In Deutschland geht das unbekannte Label mit der bekannten SUV- und Offroader-Palette an den Start, das Händlernetz soll weiter ausgebaut werden. Wie unter der neuen Import- und Vertriebsstruktur die Ersatzteilversorgung und der Kundenservice ablaufen werden, kann nur die Zeit zeigen.

Im Video: Erste Fahrt im KGM Torres EVX

Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller (2), Bernd Conrad