Der SsangYong Torres startet als Benziner ab 39.490 Euro, Anfang 2024 auch elektrisch. Erster Check mit Sitzprobe!
Die südkoreanische Marke SsangYong hat sich nach der Übernahme durch den Konzern KG Group jetzt, wie bereits angekündigt wurde, in KG Mobility umbenannt. In den Exportmärkten, darunter auch Deutschland, bleibt es voerst beim Markennamen SsangYong.
Der Torres im Video
Im Sommer 2021 wurde die neue Baureihe mit dem Concept Car J100 angekündigt. Auf der Seoul Motor Show 2022 hat der Torres, nachdem der Verbrenner bereits vorgestellt wurde, auch als Elektroversion mit dem Zusatznamen EVX seine Premiere gefeiert.Bei uns könnte er, analog zum elektrischen Korando dann Torres E-Motion heißen.
Der Torres ist 4,70 Meter lang (Torres EVX 4,72 Meter), 1,89 Meter breit und 1,72 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,68 Meter. In den Kofferraum passen bei aufgestellter Rücksitzlehne 703 Liter, maximal werden es 1.622 Liter. Angaben zur Anhängelast werden noch nicht gemacht, es dürften wie beim Korando 1.5 T-GDI 1.500 Kilogramm werden. Im Modellprogramm sortiert sich der Torres zwischen dem kompakten Korando und dem Markenflaggschiff Rexton ein.
Neue Designsprache
Das Design des Mittelklasse-SUV spricht eine neue Sprache. Minimalistische Elemente wie die flache Tagfahrlicht- und Grill-Grafik an der Front wechseln sich mit rustikalen Gestaltungselementen ab. Vor allem vorne unterscheidet sich die Elektro-Version deutlich vom Torres mit Benzinmotor, der einen größeren Grill trägt. Die Hauptscheinwerfer stecken im Stoßfänger. An der Heckklappe wird eine klassische Gelänewagenansicht mit angedeuteter Reserveradabdeckung und seitlichem Griff stilisiert.
Digitales Cockpit
Auch innen verbindet der Torres EVX Tradition in Form des Vierspeichenlenkrads (auf den Fotos noch mit dem Zweidrachen-Logo von SsangYong für Exportmärkte außerhalb Südkoreas) mit einer vollständig digitalisierten Bedienung. Zwei große Displays, von denen sich das mittlere leicht zum Fahrer hin orientiert, zeigen die Instrumente und alle Infotainment-Inhalte an. Die Mittelkonsole mit Becherhaltern und Ablagefächern schwebt im Elektro-SUV frei im Raum.
Der KG Mobility / SsangYong Torres wird als Verbrenner von einem 1,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit Turboaufladung angetrieben. So kommt er im Herbst 2023, noch vor der Elektro-Variante zu den Händlern in Deutschland. Der Benziner leistet 120 kW / 163 PS und entspricht dem Aggregat im SangYong Korando 1.5 T-GDI . Die Kraftübertragung erfolgt über ein Schaltgetriebe oder eine Sechsstufen-Automatik auf die vorderen oder optional auf alle vier Räder.
Preise und Versionen
Den SsangYong Torres gibt es in vier Ausstattungslinien. Die Preise starten mit dem Modell Amber bei 39.490 Euro. Zur Serienausstattung zählen u.a. LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Einparksensoren and Front und Heck sowie die drei Displays im Cockpit. Smartphone-Inhalte können über Apple CarPlay oder Android Auto integriert werden. Die Assistenten kümmern sich um das Halten der Spur, das Fernlicht und Notbremsungen im Fall der Fälle.
Der SsangYong Torres Quartz bringt für 41.990 Euro zusätzlich 18-Zoll-Leichtmetallfelgen LED-Nebelscheinwerfer, Kunstlederbzüge, Heizung für Vordersitze und Lenkrad, Totwinkelwarner und Querverkehrsüberwachung sowie einen schlüssellosen Zugang mit. Auch ein Navigationssystem ist entalten. In Verbindung mit der optionalen Sechsstufen-Wandlerautomatik hat das SUV auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage.
Die Automatik ist beim Torres Forest Edition zu Preisen ab 47.490 Euro serienmßig. Ebenso 20-Zoll-Felgen, eine Stoff-/Kunstlederausstattung, Lüftung und elektrische Verstellung für den Fahrersitz, Sitzheizung auch im Fond, Ambientelicht sowie eine elektriche Heckklappe. Topmodell ist der Torres Sapphire für 48.490 Euro. Einziger Unterschied zur Forest Edition ist die Echtlederausstattung für Sitze und Verkleidungen.
Zum Vergleich: In der Basis ist der Torres 8.000 Euro teurer als der kleinere Korando. Mit LED-Scheinwerfern und der Klimaautomatik bringt der Neuling aber eine bessere Serienausstattung mit, dazu mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Die Konkurrenz lässt sich am besten am oberen Ende der Preisliste vergleichen. Ein Seat Tarraco Xperience 1.5 TSI mit DSG und Frontantrieb, der mit einigen Optionen und Paketen auf das Ausstattungsniveau des Torres Forest Edition gebracht wird, kostet gut 1.000 Euro mehr als der Koreaner.
SsangYong packt aber bei allen Modellen eine Neuwagengarantie für fünf Jahre mit ein, beim Seat sind es ohne weitere Zuzahlung zwei Jahre.
Erster Check mit Sitzprobe
AUTONOTIZEN durfte als erstes deutsches Automedium den neuen Torres exklusiv in Augenschein nehmen. Zur ersten Sitzprobe stand der Koreaner als gut ausgestattete Forest Edition bereit. im grün-grauen Karosseriekleid mit hochglanzpolierten 20-Zöllern wirkt der Torres modern und eigentständig. Trotz des eigenenständigen Gesichts und neuer Details reiht er sich aber mit seinen Proportionen geschickt in die aktuelle Modellfamilie ein.
Der Innenraum wirkt luftig, vor allem im Fond. Knie- und Kopfraum sind deutlich großzügiger als beim Korando, was auch für den Kofferraum gilt. Beim Umklassen der Rücksitzlehnen ensteht eine leicht ansteigende Fläche.
Das Cockpit baut recht flach, was für eine gute Übersichtlichtkeit sorgt. Trotzdem ist das Displays für die digitalen Instrumente hinter der Vierspeichenlenkrad gut im Blickfeld, die Auflösung ist sehr gut. Etwas klein wirkt der neun Zoll große Touchscreen für das Infotaimentsystem. Der Rahmen hält vielleicht schon Platz für ein künftiges Monitorwachstum bereit. Die Bedienstruktur hat sich gegenüber den anderen SsangYong-Modellen geändert und wirkt nochmals logischer. Weiterhin liefert TomTom die Navigations-Software.
Die Klimabendienung über einen weiteren Touchscreen in der Mittelkonsole ist klar gegliedert. Dennoch lenkt dieses System mehr vom Fahren ab als Drehregler und Tasten. Wie genau sich das bemerkbar macht, kann nur ein späterer Test des Torres auf der Straße klären.
Elektrischer Torres EVX ab 2024
Auch der elektrische Torres EVX hat Allradantrieb. Im Gegensatz zu vielen rein elektrischen Mitbewerbern handelt es sich dabei um ein mechanisches System, keine Steuerung einer Antriebsachse mit Hilfe eines zweiten Elektromotors. Die Maschine im Koreaner steckt vorne, sie leistet maximal 150 kW (204 PS). Der Lithium-Eisenphosphat-Akku hat eine Speicherkapazität von 73,4 kWh. Damit soll man eine Reichweite von rund 500 Kilometern im reinen Stadtverkehr realisieren können. Dieser Wert dürfte bei einer Homologation des Torres EVX für die europäische WLTP-Norm sinken; ein theoretischer Stromverbrauch von 14,6 kWh auf 100 Kilometer erscheint arg niedrig.
1.500 kg Anhängelast auch beim EVX
Zum Vergleich: der Korando e-Motion mit Frontantrieb verbraucht nach WLTP-Angaben 19,4 kWh Strom auf 100 Kilometer. Für den Torres EVX wird eine Norm-Reichweite von 420 bis 460 Kilometer erwartet. Mit einem Adapter kann man zudem die V2L-Funktion (Vehicle-to-Loead) nutzen und andere Verbraucher aufladen.
Bei der Anhängelast muss der Kunde eines elektrischen Torres, im Vergleich zum Benziner, keine Abstriche machen. Auch hier können 1,5 Tonnen an den Haken genommen werden. Genaue technische Daten des Torres EVX werden erst kurz vor dem Marktstart verraten.
Auf den PR-Fotos verzichtet auch der Torres EVX an der Front auf ein Markenlogo. Am Heck ist aber bereits der neue Schriftzug „KG Mobility“ zu sehen. Auch die Europa-Version des Torres mit Benzinmotor hat kein Logo an der Front, am Lenkrad sind die bekannten Drachenflügel zu sehen. Das Logo tragen die Modelle jetzt auch auf dem Heimatmarkt anstelle der beiden "S" in einem Kreis. Unser Fotoauto trug zudem dem Namen SsangYong am Heck.
Die Automesse in der südkoreanischen Hauptstadt nutzte das Unternehmen, um weitere neue Modelle in Form von Studien vorzustellen. Neben Offroad- und Camping-Versionen des Torres sowie eines künstlerisch verzierten Tivoli gab es auch den KR10 zu sehen.
Kommt so der neue Korando?
Dieses Concept Car dürfte das Design des Nachfolgers für den 2019 eingeführten Korando vorwegnehmen. Mit runden Scheinwerfern, steilem Grill und ausgestellten Radhäusern zitiert der KR10 den ersten Korando, der hierzulande zeitweise auch als Daewoo vermarktet wurde.
Im Jahr 2025 könnte ein elektrischer Pick-up auf Basis des Torres EVX auf den Markt kommen, gezeigt als Studie O100. Als Topmodell und potenzieller Nachfolger des Rexton zeigt sich der F100 mit einem reduzierten Design und Kameras anstelle von Außenspiegeln. Angaben wie Abmessungen und weitere Daten zu den Studien hat KG Mobility noch nicht verraten.
Luxus-Rexton für Korea
In Deutschland verkauft das Unternehmen, aktuell noch unter der Marke SsangYong, aktuell vier Modellreihen. Den Tivoli gibt es auch als praktische Langversion mit großem Kofferraum. Darüber rangiert der Korando als Benziner, Diesel und vollelektrischer Korando e-Motion. Topmodell ist der Offroader Rexton mit bis zu 3,5 Tonnen Zuglast und Leiterrahmen, der auf der Seoul Motor Show auch als Luxus-SUV mit Einzelsitzen und Displays im Fond gezeigt wurde.
Der Pick-up SsangYong Musso ist in zwei Längen zu haben. Beide Varianten haben eine Doppelkabine, der Musso Grand bietet dahinter mit mehr Überhang eine größere Ladefläche.