Im Frühjahr startet der neue Kleinwagen: Erste Sitzprobe im Suzuki Swift mit Video-Review.
Im April startet der neue Suzuki Swift auf dem deutschen Markt. Wir trafen den Kleinwagen zum ersten Check mit Sitzprobe.
Der neue Swift im Video
Der Fünftürer wird Ende April 2024 auch in Europa und damit bei uns in Deutschland auf den Markt kommen und die aktuelle, seit 2017 verkaufte, Modellgeneration ablösen. Das Design wurde evolutionär weiterentwickelt. Es bleibt beim ausgestellten Kühlergrill und weit außen liegenden Scheinwerfern. Die Motorhaube liegt optisch auf der Frontpartie, was dem Swift einen eigenständigen Charakter beschert. Die hinteren Türgriffe liegen nicht mehr in den C-Säulen, die fortan etwas schlanker wirken. Evolutionär neu zeigen sich auch Heck und Cockpit. Die Klimabedienung und das Multifunktionslenkrad nutzen auch beim neuen Swift physische Schalter und Tasten.
Der neue Suzuki Swift ist 3,86 Meter lang, 1,70 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Schön, dass er mit dem Modellwechsel nicht stark wächst. Am Heck des Swift Concept ist der bekannte „Hybrid“-Schriftzug zu erkennen. Das Schildchen greift hoch, auch der neue Swift ist ein Benziner mit 12-Volt-Mildhybrid-Unterstützung. Wie im Vorgänger arbeitet unter der Haube ein 1,2 Liter großer Verbrenner mit 83 PS. Alles wie gehabt also? Nein, der Motor ist komplett neu. Anstelle der vier Brennräume im bisherigen Swift hat die neue Generation drei Zylinder. Der Sauger bietet ein maximales Drehmoment von 112 Newtonmetern bei 4.500 U/min.
Optional mit Allrad oder CVT
Der Swift hat ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe und wahlweise Front- oder Allradantrieb, bei den Japanern Allgrip genannt. Optional wird es für den Fronttriebler auch ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe geben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt, je nach Version, bei 160 (Allgrip), 165 (Handschalter) oder 170 km/h (CVT). Der WLTP-Nomverbrauch mit manuellem Getriebe wird mit 4,6 Litern auf 100 Kilometer angegeben, mit CVT liegt er bei 4,9 Litern. Etwas mehr genehmigt sich der Allrad-Swift mit 5,2 Litern Super auf 100 Kilometer. Der Tank fasst unverändert 37 Liter. Das Leergewicht steigt leicht, auch in der Basis wiegt der Swift künftig mehr als eine Tonne – genau 1.024 Kilogramm (Vorgänger 966 kg). Das Volumen des Kofferraums bleibt mit 265 Litern bei aufgestellter Lehne der Rücksitzbank unverändert.
Das Leergewicht des Swift steigt mit dem Modellwechsel leicht, unter eine Tonne bringt der Fünftürer nicht mhr auf die Waage. Das Basismodell ist 1.069 Kilogramm schwer, die maximale Zuladung liegt - je nach Ausführung - bei 329 bis 341 Kilogramm.
Sitzprobe im Swift
Nach dem ersten Kontakt im Rahmen der Japan Mobility Show konnten wir jetzt auch die für Europa bestimmt Variante kennenlernen. Die Sitzprobe zeigt, dass der neue Swift trotz weiterhin kompakter Abmessungen ein gutes Platzangebot bietet. Im Fond kommt man auch als großer Mensch - zumindest auf Kurz- und Mittelstrecke - brauchbar unter. Mit drei Passagieren auf der Rücksitzbank dürfte es aber arg eng um die Schultern werden. Die Kopffreiheit passt dank des relativ geraden Dachverlaufs gut.
Vorne hat man viel Platz für Beine und Kopf. Die Flächen der eigentlich großen Sitze sind aufgrund stark ausgeprägter und wenig nachgiebiger Wagen aber überraschend eng. Dem Gefühl nach hängt man zwischen den Rändern mit dem Gesäß ein wenig in der Luft.
Moderne Connectivity
Das Cockpit orientiert sich um den Fahrer herum. Die analogen Instrumente mit Zentraldisplay, fortan nicht mehr in Tuben untergebracht, sind sehr gut ablesbar. Das neun Zoll große Infotainment-Display ist Serie, auch ein Navigationssystem wird aufpreisfrei in allen Varianten an Bord sein. Smartphones lassen sich kabellos via Apple CarPlay oder Android Auto verbinden. Leider fehlt aber eine Ablage mit induktiver Ladefunktion.
Der Touchscreen auf der Mittelkonsole ist reaktionsschnell, die Menüstruktur ist leicht begreifbar. Unter der Anzeige werden Lautstärke und Rückkehr ins Hauptmenü über Tastfelder gesteuert, Drehregler oder Knöpfe fehlen. Die Einzonen-Klimaautomatik hat ein separates Bedienfeld mit logisch angeordneten Kippschaltern und Tasten. Auch das Multifunktionslenkrad gefällt mit einer logischen Anordnung klassischer Bedienelemente. Die Kunststoffe am Cockpit und in den Türverkleidungen wirken robust, wirken aber nicht billig. Gutes Mittelfeld eben, so soll es in einem unaufgeregten und praktischen Kleinwagen sein.
So kommt der Swift zu uns
Optisch unterscheidet sich die Europa-Version des Suzuki Swift leicht vom in Japan gezeigten Modell für den heimischen Markt. Der Rahmen um den Kühlergrill ist schmaler ausgeführt. Außerdem fehlen die in den Stoßfänger integrierten Nebelscheinwerfer mit schwarzen Umrandungen und die akzentuierte Leiste an den Seitenschwellern. Auch am Heck fehlt dem Stoßfänger schwarzes Dekor. Die Anbauteile des auf der Messe gezeigten Swift könnten auf ein Zubehörpaket oder eine sportliche Ausstattungslinie hindeuten. Winziger, aber sichtbarer Unterschied: Der Modellschriftzug ist an der Hecklappe nach oben links gewandert.
Die Fahrassistenz wird im Vergleich zum Vorgänger aufgerüstet, auch im den aktuellen EU-Zulassungsbestimmungen zu entsprehen. Spurhalteassistent und Spurverlasenswarner sind Teil der Serienausstattung, ebenso Totwinkelwarner und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Verkehrszeichenerkennung. Eine Kamera im Innenraum überwacht die Blickbewegungen und das Gesicht des Fahrers. Damit sollen Ablenkungen und Müdigkeit erkannt werden.
Kein Swift Sport mehr
Die Ausstattungs-Struktur ist bekannt. Auch den neuen Suzuki Swift wird es in den Linien Club, Comfort und Comfot+ geben. Die erwähnte Fahrassistenz und das Navigationssystem werden auch in der Basis Teil der Serienausstattung sein, die auf 15-Zöllern im Reifenformat 175/65 R15 steht. Comfort und Comfort+ rollen auf 185/55 R16. Vorne sorgen innenbelüftete Scheibenbremsen für Verzögerung, an der Hinterachse reichen Trommelbremsen.
Preise für den neuen Swift werden noch nicht genannt. Im Vergleich zum Vorgänger, den es ab 18.140 Euro gab, dürften sie leicht steigen und mutmaßlich bei rund 19.500 Euro beginnen. Ein Nachfolger für den Suzuki Swift Sport, aktuell mit 129 PS unterwegs, ist nach aktuellem Stand nicht geplant.
Erst Swift, dann Elektroautos
Zu den weiteren Exponaten von Suzuki auf der Messe in der japanischen Hauptstadt Tokio gehörte, neben Kei Cars wie dem Spacia Concept und Mobilitätslösungen für die erste und letzte Meile, erneut auch die Studie eVX. Sie nimmt elektrisches SUV der Marke vorweg, das 4,30 Meter lang sein wird. Die Reichweite wird mit 500 Kilometern angegeben. Erstmals zeigt der Hersteller auf der Messe das Interieur des eVX, der 2024 in Serie gehen dürfte. Das zweite neue Elektroauto trägt als Concept Car den Namen eWX. Hierbei handelt es sich um ein kompaktes, 3,40 Meter langes, 1,48 Meter breites und 1,62 Meter hohes, Modell mit kastigem Design. Die Reichweite soll bei 230 Kilometern liegen.