Lagonda soll die Luxusklasse 2.0 für Internet-Millionäre definieren.
Vor drei Jahren zeigte Aston Martin mit dem DBX Concept die Studie eines SUV-Crossovers, woraus in naher Zukunft auch ein Serienmodell werden soll. Im Gegensatz zu früheren Plänen aber ausschließlich mit Benzinern unter der Haube. Pläne für eine elektrische Version oder einen Hybrid wurden seitens Aston Martin verworfen, wie Automotive News Europe berichtet.
Der Gegenpol wurde im vergangenen Monat auf dem Genfer Salon angekündigt. Trotz des eher halbherzigen ersten Versuchs mit dem Taraf auf Basis des viertürigen Aston Martin Rapide soll die Marke Lagonda für das Luxussegment wiederbelebt werden.
Aston Martin – und Lagonda – Chef hat als Zielgruppe vor allem die jungen Superreichen der Start-up-Szene im Visier. Der Branchenzeitschrift Automobilwoche gegenüber sagte er:
„Es kaufen nur deshalb so viele Menschen vergleichsweise altmodische Autos von Rolls-Royce oder Bentley, weil es oberhalb von Tesla keine moderne Alternative gibt.“ Britisches Understatement sieht anders aus.
Im Jahr 2021 soll das erste Lagonda-Modell serienreif sein. Keine große Überraschung: Dabei wird es sich um ein SUV handeln, im Gegensatz zum Aston Martin DBX aber rein elektrisch angetrieben.
Später soll auch eine Reiselimousine kommen, die Elemente der Studie vom Genfer Salon 2018 aufgreifen dürfte. „Das Auto wird kürzer als ein Ghost und bietet mehr Platz als ein Phantom.“ So vergleicht Andy Palmer in der Automobilwoche seine Pläne mit den aktuellen Modellen von Rolls-Royce.
Die Lagonda-Studie zeigt einen Innenraum ohne Cockpit und Lenkrad, fährt also autonom nach Level 5. Neben dem Antriebskonzept könnte sich die zukünftige Luxusmarke, die Planungen zufolge immerhin 3.500 Autos im Jahr verkaufen soll, also auch damit vom Sportwagenlabel Aston Martin abgrenzen.
Im Zeitraum von 1974 bis 1989 verkaufte Aston Martin eine extravagant-kantig gezeichnete Limousine unter dem Namen Lagonda. Insgesamt sollen weniger als 700 Exemplare gebaut worden sein. Der Lagonda Taraf als Versuch einer Wiedergeburt wurde 2015 vorgestellt und sollte vor allem in den Ländern des Nahen und Mittleren Osten zu Preisen um eine Million Euro verkauft werden. Wie viele Autos Aston Martin gebaut hat und verkaufen konnte, ist nicht bekannt.