BMW 7er Willkommen in der Zukunft

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BMW 7er

Die aktuelle Generation der Mercedes S-Klasse ist im Absatz den Mitbewerbern Audi A8 und BMW 7er davongeeilt, zudem ist mit dem Tesla Model S ein nicht unwichtiger neuer Konkurrent auf dem Markt.

Perfektes Timing für BMW, auf de IAA den neuen 7er ins Rampenlicht zu stellen, vor allem, da Audi den A8 nochmals verschoben hat, angeblich um eine neue Gesetzgebung in Sachen autonomes bzw. pilotiertes Fahren zu erreichen.

Äußerlich ist der große BMW überraschend unauffällig geraten, gliedert sich in die aktuelle Formensprache ein und erinnert an der Front vielleicht etwas zu stark an den kleineren 3er, vor allem bei der Form der Scheinwerfer und dem Übergang in die Motorhaube. Im realen Leben fällt auf, wie wenig der 7er auffällt, z.B. in der Dämmerung auf der Autobahn. Ein BMW ist ein BMW trifft es da ganz gut.

Punkten will der große Bayer aber vor allem mit dem Neuheitenfeuerwerk unter dem Blech. Die große Baureihe ist – nachdem dort damals auch das iDrive eingeführt wurde und die Bedienrevolution begann – einmal mehr Pionier: Neben dem Controller auf der Mittelkonsole lässt BMW nun doch auch Fingerabdrücke auf einem Touchscreen zu. Zudem feiert die lang erwartete Gestensteuerung für das Infotainment Premiere.

Unter der Haube drücken Sechs- und Achtzylindermotoren ihre Kraft auf die Antriebsachse, je nach Version ist das die hintere oder beide. 730d (Sechszylinder, Diesel, 265 PS) und 750i (V8-Benziner, 450 PS) gibt es optional mit xDrive, den 740i (Sechszylinder, Benziner, 326 PS) nur mit Heckantrieb. Das motorische Schmankerl serviert der 740e. Es ist der erste Siebener mit – festhalten – Vierzylinder-Benzinmotor (zwei Liter Hubraum, 258 PS), der mit einem Elektro-Synchronmotor gekoppelt ist. Die Systemleistung des Plug-In-Hybriden liegt mit 326 PS auf dem 740i-Niveau, beim Normverbrauch gewinnt der „e“ mit kombinierten 2,1 Litern / 100 km gegenüber dem „i“ mit 7,0 Litern auf der gleichen Strecke haushoch. Verzerrt wird das natürlich durch den komplizierten EU-Messzyklus bei Hybridautos. Rein elektrisch soll der 740e bis zu 40km weit kommen.

Während die Fuhre also stromert oder verbrennt drückt der Fahrer beim bekannten Fahrerlebnisschalter den neuen Modus „Adaptive“ und lässt das Fahrwerk die Straße abtasten, was den Federungskomfort weiter erhöhen soll. Der 7er ist zudem der erste BMW, der von den hohen Investitionen in BMWs Submarke BMWi profitiert. Die Fahrgastzelle ist teilweise aus karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) hergestellt, was das Gewicht nach unten drücken soll.Der 740i als leichtester Geselle wiegt ohne Extras 1.800 kg.

Klar gibt es das nicht aufwändige Paket nicht zum Discountpreis. Der 730d als Basismodell kostet ab 81.900 Euro, seitenweise Extras in der Preisliste lassen extrem viel Luft nach oben. Preise für den 740e sind noch nicht kommuniziert.

Ob der 7er mit dem zurückhaltenden Äußeren in den Kernmärkten für große Limousinen, den USA und Asien, voll durchstarten kann, bleibt interessiert abzuwarten. Im Gegensatz zu Europa zeigt man dort gerne, was man hat, so dass ein bisschen Opulenz nicht hätte schaden können.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller