BMW zeigt auf der IAA Moblity mit der Studie Vision Neue Klasse, wie die Zukunft ab 2025 aussehen wird.
„Wir schreiben kein neues Kapitel, sondern ein neues Buch“, sagt BMW-CEO Oliver Zipse bei der Premiere des Concept Cars BMW Vision Neue Klasse. Was wie Marketing-Prosa klingt, dürfte auf die Arbeit der Designer und Ingenieure bei BMW in der Tat zutreffen.
Tradition und Futurismus
Das Heimspiel auf der IAA Mobility nutzen die Münchner nicht nur, um den ganz neuen 5er und dessen Elektro-Version i5 ins Rampenlicht zu stellen. Die große Bühne gehört der Studie Vision Neue Klasse, die einen konkreten Ausblick auf eine neue Generation von Fahrzeugen gibt, die ab 2025 auf den Markt kommen. Der Name ist eine Verbeugung vor der Tradition der Marke. In den 1960er-Jahren löste die Neue Klasse „Barockengel“ und Co. ab, legte den Grundstein für die auch heute noch gültige Architektur der Marke.
Der neue 3er ab 2025?
Jetzt steht eine neue Generation von Elektroautos in den Startlöchern. Den Anfang macht kein SUV. Allein dafür darf man schon mal applaudieren. Mit der neuen Studie, die eine Weiterentwicklung des Vision Dee ist, zeigt sich wohl der Nachfolger der aktuellen BMW 3er – Reihe. Gut möglich, dass Limousine, Touring und 4er nach 2025 noch eine Zeit lang parallel zum kommen i3 (?) gebaut werden, bevor dieser das bestehende Baumuster dann sukzessive ablöst.
Als kompakte Limousine mit kurzen Überhängen, die ohne Verbrennungsmotor nochmals verkleinert werden konnten, wirkt die Studie sportlich und drahtig. Klassische Elemente wie der Hofmeisterknick in der Fensterline bleiben erhalten, andere werden neu interpretiert.
Die Kühler-Niere und Doppelscheinwerfer trägt der BMW Vision Neue Klasse als Animationen in einem Display an der Front. Auch die schmalen Rückleuchten lassen verschiedene Lichtspiele zu.
Großes Head-up-Display
Das große Head-up-Display, das mit dem Vision Dee bereits angekündigt wurde, bekommt Unterstützung von einem Touchscreen auf der Mittelkonsole. BMW spricht von der „künftigen Generation des iDrive“, die aber leider ohne Dreh-Drück-Steller auskommen wird. Schon heute fehlt er im aktuellen BMW X1 und dem Kompaktvan 2er Active Tourer.
Die Anzeigeninhalte des 3D-Head-up-Displays lassen sich über einen Slider (viele Grüße nach Wolfsburg!) einstellen. Wie das funktioniert, kann bei der Premiere der Studie noch nicht getestet werden. Nicht nur im Innenraum sollen recycelte und recyclingfähige Materialien zum Einsatz kommen. Die gelben Cord-Bezüge des Concept Car spielen geschickt mit der Mode der 1960er- und 1970er-Jahre, wirken dabei gleichzeitig modern.
Technische Daten zu Elektroantrieb und Batterietechnologie der Neuen Klasse gibt es noch nicht. BMW spricht von runden Batteriezellen, die im Vergleich zu den bisherigen, prismatischen Zellen eine um 20 Prozent höhere Energiedichte aufweisen. Zudem sollen Ladegeschwindigkeit und Reichweite um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Am Schnelllader dürften die ersten Modelle der neuen Elektroauto-Generation vermutlich Leistungen von bis zu 270 kW oder mehr erzielen.
Die Produktion der Neuen Klasse startet im Jahr 2025 in einem neuen Werk in Ungarn. Auf die Limousine folgen auch SUV und andere Karosseriekonzepte, außerdem werden die Modelle dann auch in China, Mexiko und Deutschland vom Band laufen.
Fazit
Nur gucken, nicht reinsetzen oder gar fahren! Trotzdem kann das Konzept der Neuen Klasse schon jetzt überzeugen. BMW will sich mit einer neuen Fahrzeugarchitektur und einem ebenfalls neuen Bedienkonzept fit für die Zukunft machen. Schön zu sehen, dass auch dann eine Limousine den Kern der Marke darstellen wird. Die Vision macht Appetit auf mehr.
Im Video: BMW i7