Der Citroën C5 Aircross Hybrid erinnert seine Fahrer künftig an das Laden von Strom.
Kritiker werfen Plug-in Hybriden ein „Green Washing“ vor allem für die Autohersteller vor, und das teilweise zurecht. Neben einem durch die Umweltprämie stark subventionierten Kaufpreis, der sich um bis zu 7.177,50 Euro (inklusive Mehrwertsteuer auf den Herstelleranteil) senken lässt machen auch Steuervorteile bei Firmenwagen die elektrifizierten Verbrenner interessant. Viele Nutzer laden die Akkus kaum bis gar nicht, fahren dann also einen Benziner (oder im Falle von Mercedes auch einen Diesel) mit schwerem Batterie-Rucksack.
Erinnerung ans Laden
Die französische Marke Citroën will hier gegensteuern und Fahrer ihres Plug-in-Hybriden zum regelmäßigen Laden von Strom animieren. Das kompakte SUV-Modell Citroën C5 Aircross Hybrid ist ab sofort mit einer Ladeerinnerungs-Funktion ausgestattet.
Der „Plug-in Reminder“ nutzt Daten des Bordcomputers. Nach spätestens fünf Tagen und zehn Fahrten ohne ein Nachladen der Batterie erscheint auf dem Touchscreen in der Mittelkonsole eine Erinnerung. Fährt der Citroën C5 Aircross dann auch weiter nur als Benziner, wird die Meldung nach 30 Tagen nicht nur einmal täglich, sondern zweimal täglich im Display angezeigt. Die Erinnerungsfunktion wird als Over-the-air-Update in das Infotainmentsystem eingespielt, ein Werkstattbesuch ist also nicht nötig. Auch der dieses Jahr neu auf den Markt kommende Citroën C5 X wird diese Meldungen ausspielen.
Das SUV-Modell C5 Aircross basiert auf der EMP-Architektur von Stellantis. Das Hybridmodell der Baureihe kombiniert einen 1,6 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit 180 PS und einen maximal 80 kW starken Elektromotor. Die Systemleistung geben die Franzosen mit 165 kW / 224 PS an.
Im
AUTONOTIZEN-Alltagstest
pendelte sich der Benzinverbrauch im hybriden Fahrmodus bei 6,5 Litern je 100 Kilometer ein, die Reichweite im elektrischen Fahrmodus mit dem Strom aus dem 13,2-kWh-Akku war auf rund 30 Kilometer begrenzt.
Fazit
Eine Erinnerungsfunktion, die Fahrer von Plug-in Hybriden zum Anschluss des Autos an eine Steckdose, Wallbox oder Ladesäule animiert, ist eine sinnvolle Ergänzung. Ob die Meldungen im Display dafür sorgen, dass wirklich öfter Strom geladen wird, muss sich zeigen.
Bei den Bestrebungen, die staatlichen Förderung von Plug-in Hybriden an die verstärkte Nutzung im elektrischen Fahrmodus zu koppeln, könnte ein Blick in Richtung Diesel helfen. Bei leerem AdBlue-Tank, der durch mehrfache Warnungen im Auto angekündigt wird, lässt sich das Fahrzeug in vielen Fällen nur noch im Notlaufprogramm fortbewegen. Wäre das auch eine Option für Lademuffel?
Im Video: Citroën C5 Aircross Hybrid