Der Cupra Formentor will seine Erfolgsgeschichte mit einem umfangreichen Facelift fortsetzen.
Der Cupra Formentor ist ein großer Erfolg für die spanische Volkswagen-Tochter. Als erste Baureihe kam das kompakte SUV-Crossover-Modell nur als Cupra auf den Markt (wenngleich diese Entscheidung in letzter Minute kam). Schnell entwickelte sich der Formentor zum Bestseller. 2023 war er in Deutschland mit 30.078 abgesetzten Einheiten der Bestseller von Seat und Cupra. Jetzt ist die Zeit reif für ein Facelift, das umfangreich ausfällt.
Formentor und Leon im Video
Die Front des Formentor trägt ein Hai-Nasen-Gesicht, das zusammen mit dem Facelift des Cupra Leon eine neue Designsprache für die Marke einläutet. Die Designer haben es geschafft, das andere Antlitz ohne teure Änderungen von Blechteilen ans Auto zu bringen.
Das Cupra-Logo wandert nach oben. Im Stoßfänger stecken zweigeteilte Lufteinlässe und die Nebelscheinwerfer. Auch die Hauptscheinwerfer, je nach Ausführung mit adaptiven Matrix-Funktionen zu haben, sind neu. Ihre Tagfahrlicht-Signatur besteht aus drei Dreiecken, die in ihrer Form das Markenemblem zitieren.
Das neue Formentor-Design
Am Heck lässt der neue Stoßfänger mit vertikal angeordneten Reflektoren den Formentor breiter wirken. Im LED-Band, das die neuen Rückleuchten verbindet, steckt jetzt das beleuchtete Cupra-Logo.
Acht Lackfarben stehen zur Wahl, wovon mit „Century Bronze“ (auf den Fotos und im Video zu sehen) und „Enceladus Grey Matt“ zwei neu im Programm sind. Die Leichtmetallfelgen sind 18 oder 19 Zoll groß.
Das Interieur des Curpa Formentor bekommt zum Facelift neue Materialien und Dekore. Die Mikrofaser-Bezüge der optionalen Sportschalensitze bestehen zu 73 Prozent aus Recycling-Material. In Zusammenhang mit dem aufpreispflichtigen Mobiliar tragen die Dekore um die Lüftungsdüsen dunkel verchromte anstelle kupferfarbener Dekore. Auch ein Lederausstattung steht weiterhin zur Wahl. Die Tierhäute sollen nachhaltiger verarbeitet sein als bisher.
Sennheiser-Soundsystem
Auf der Mittelkonsole trägt der Formentor ein jetzt 12,9 Zoll großes Display für die Anzeige und die Bedienung einer neuen Infotainment-Software. Feststehende Leisten am oberen und unteren Rand des Touchscreens erleichtern dank direkter Zugriffe auf bestimmte Funktionen die Bedienung. Die Grafiken sind höher aufgelöst, zudem zeigt der Bildschirm bei der ersten Sitzprobe im neuen Cupra Formentor eine schnelle Reaktion auf Berührungen mit der Fingerkuppe. Die Slider zu Steuerung von Audio-Lautstärke und Temperatur sind jetzt bei Dunkelheit beleuchtet.
425 Watt Ausgangsleistung und 12 Lautsprecher bietet das neue Options-Soundsystem, das jetzt unter Marke Sennheiser anstelle von Beats angeboten wird. Wer seine Musik über das Smartphone streamt, kann Apple CarPlay und Android Auto wie gewohnt auch ohne Kabelverbindung nutzen. Die induktive Ladeschale in der leicht geänderten Mittelkonsole hat eine Ventilationsfunkton. Das schon, trotz einer auf 15 Watt erhöhten Ladeleistung, den Akku des Telefons.
Nicht nur die Karte des werkseitig eingebauten Navigationssystems kann im digitalen Kombiinstrument angezeigt werden. Wer eine Routenführungs-App auf dem Smartphone nutzt, beispielsweise Google Maps oder Apple Karten, kann sich die entsprechende Anzeige auch direkt ins Blickfeld hinter dem Lenkrad holen. Ein Head-up-Display bietet Cupra auch weiterhin nicht an.
Feinschliff am Fahrwerk
Das Fahrwerk wurde mit dem Facelift überarbeitet. Wie sich das darstellt, konnte beim ersten statischen Kontakt zur Sitzprobe im Formentor-Facelift nicht überprüft werden. Ein Test wird folgen.
Auch weiterhin gibt es DCC mit adaptiven Dämpfern, deren Abstimmung sich in 15 Stufen von komfortabel bis sportlich variieren lässt. Ein Ventil pro Dämpfer regelt den dafür nötigen Ölfluss. Das DCC Pro mit Zweiventiltechnologie bleibt den kompakten Konzernmodellen vorenthalten.
Das Motorenprogramm
Der Einstieg in der Modellprogramm des Cupra Formentor beginnt mit dem bekannten 1.5 TSI, der eine Leistung von 110 kW / 150 PS bietet. Die Kraft von 250 Newtonmetern wird von einem manuellen Sechsgang-Getriebe verwaltet. In Verbindung mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) ist der Basis-Formentor erstmals ein Mildhybrid mit 48-Volt-Technologie.
Der 2.0 TSI – Benziner wird in drei Leistungsstufen angeboten und stets mit der DSG-Box gekoppelt. Allradantrieb – bei den Spaniern 4Drive genannt - ist bei der Variante mit 150 kW / 204 PS serienmäßig. Im Gegensatz zum Cupra Leon gibt es den Formentor auch nach dem Facelift weiterhin mit der typischen „GTI-Konfiguration“ in Form des jetzt um 20 Pferdestärken auf 195 kW / 265 PS erstarkten Zweiliter-Turbos mit Frontantrieb.
Darüber rangiert der Cupra Formentor VZ (Veloz, spanisch für Geschwindigkeit) mit 245 kW / 333 PS, der alle vier Räder antreibt. Ein Torque Splitter zur Verteilung des Drehmoments ist serienmäßig, optional wird eine Akebono-Bremsanlage eingebaut. Auch in Zukunft kann man den Cupra Formentor als Diesel bestellen. Aus verschiedenen Leistungsstufen kann man aber nicht mehr auswählen. Der 2.0 TDI kommt mit 110 kW / 150 PS und Frontantrieb. Auch hier ist das 7-Gang-DSG serienmäßig.
Neue Plug-in Hybride
Die neue Konzerntechnik für Plug-in Hybride zieht auch in den Cupra Formentor ein. Der 1.5 TSI übernimmt den Verbrenner-Part, gekoppelt ist er an einen 85 kW (115 PS) starken Elektromotor und ein DSG mit sechs Gängen. In Verbindung mit 150 PS aus dem Benziner liegt die Systemleistung des Formentor e-Hybrid bei 150 kW / 204 PS. Auch vom Stecker-SUV wird eine stärkere VZ-Version angeboten, unter deren Haube der TSI 177 PS leistet. Das Hybridsystem kommt auf 200 kW / 272 PS.
19,7 kWh netto nutzbare Speicherkapazität bietet der deutlich vergrößerte Akku. Über 100 Kilometer elektrische Reichweite sollen damit im Alltag zu realisieren sein. Die Ladeleistung wurde, im Vergleich zum Vorgänger, deutlich erhöht. An der Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule kann Wechselstrom dreiphasig mit 11 kW gesaugt werden. Erstmals kann der Formentor Plug-in Hybrid auch an einen Schnelllader angeschlossen werden. Gleichstrom fließt mit bis zu 50 kW.
Und der VZ5?
Der Cupra Formentor machte auch als Topmodell VZ5 mit dem von Audi zugelieferten Turbo-Fünfzylindermotor und einer Leistung von 390 PS (mit Abt-Tuningkit 450 PS ) von sich reden. Mit dem Facelift fliegt der Formentor VZ5 aus dem Programm. Nach einer Vielzahl von Sondermodellen läuft die Produktion aus.
Preise und Marktstart
Zum Bestellstart gibt es den neuen Cupra Formentor nur als 150 PS starken Mild-Hybrid-Benziner. Er kostet 42.145 Euro. Damit liegt er 995 Euro über dem Vorgänger als 1.5 TSI mit DSG, der jedoch ohne die 48-Volt-Elektrifizierung auskommen musste.
Die Serienausstattung wird um die induktive Smartphone-Ablage und das 12,9 Zoll große Infotainment-Display erweitert. Ein Navigationssystem gibt es als Bestandteil eines Optionspakets. Die Matrix-LED-Scheinwerfer kosten 980 Euro Aufpreis. „Fjord Blau“ ist die einzige Gratis-Farbe im Lackspektrum des Formentor.
Fazit
Der Cupra Formentor ist das meistverkaufte Modell der selbsternannten „Challenger-Brand“ aus Spanien. Das umfangreiche Facelift soll die Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Zum neuen Design und dem frischen Infotainment-System kommen die überarbeitete Plug-in Hybride mit hoher elektrischer Reichweite. Sie dürften erneut eine Vielzahl von Firmenwagen-Kunden ansprechen. Der leistungsstarke Formentor VZ5 mit Fünfzylinder-Benziner ist nicht mehr verfügbar.