Cupra Terramar (2024) So fährt sich der VZ-Benziner

Alle Informationen zum neuen Cupra Terramar. Dazu: Erster Fahrbericht zum 265 PS starken Benziner.

Die spanische Marke Cupra erweitert ihr Modellprogramm mit dem Terramar um ein weiteres SUV-Modell. Oberhalb von Formentor und Ateca, der parallel weitergebaut wird, will die „Challenger Brand“ neue Kunden erreichen.

Auch die sechste Baureihe von Cupra ist nach einem Ort in Spanien benannt. Die ehemalige Rennstrecke „Autòdrom de Sitges-Terramar“ liegt rund eine halbe Autostunde außerhalb von Barcelona. Hier trafen wir den Cupra Terramar zum ersten Check mit Sitzprobe.

Der Fahrbericht im Video

Gebaut wird der Neuling nicht im nahen Martorell, sondern gemeinsam mit dem Audi Q3 im ungarischen Györ. Der Terramar ist nicht der erste Cupra, der im Verbund des Volkswagen-Konzerns außerhalb von Spanien produziert wird. Der Ateca läuft gemeinsam mit dem Skoda Karoq in Tschechien vom Band, der Cupra Born kommt aus Zwickau in Sachsen. Das elektrische SUV-Coupé Cupra Tavascan kommt aus einem Volkswagen-Werk in China.

Die technische Basis für den Terramar stellt die aktuelle Architektur MQB Evo dar, die mit VW Tiguan und Skoda Kodiaq eingeführt wurde. Somit profitiert auch der Terramar von neuen technischen Goodies wie dem DCC-Fahrwerk mit Zweiventil-Technologie zur Steuerung des Ölflusses in den Dämpfern.

Größer als der Formentor

Der Fünftürer ist 4,52 Meter lang, 1,87 Meter breit und 1,59 Meter hoch. Damit ist er sieben Zentimeter länger, drei Zentimeter breiter und acht Zentimeter höher als der Formentor, gibt sich mit steilerem Heckabschluss zudem als raumausnutzender SUV-Vertreter zu erkennen.

Das Design folgt der neuen Linie, die den Facelifts von Cupra Leon und Formentor eingeschlagen wurde. An der Front flankieren zwei schmale Scheinwerfer, auf Wunsch mit HD-Matrix-LED und einer Tagfahrlicht-Signatur mit Dreiecken, die Haifisch-Nase. Das breite LED-Band am Heck beinhaltet auch ein leuchtendes Markenlogo.

Je nach Ausstattung gibt es 18, 19 oder 20 Zoll große Leichtmetallfelgen. Für die Karosserie stehen neun Farbalternativen zur Wahl, zwei davon als Mattlack. Das Auto auf den Fotos und im Video ist im matten „Enceladus Gray“ lackiert.

Für den Innenraum soll es drei Wohnwelten geben. „Deep Ocean“ zeigt Textiloberflächen aus Seaqual-Yarn. Hierfür wird Recycling-Kunststoff aus Plastikabfällen verwendet, die zuvor aus dem Meer gefischt wurden. „Moon Light“ ist eine graue Microfaser-Ausstattung. Das Dinamica genannte Material besteht im Cupra Terramar zu 73 Prozent aus recycelten PET-Flaschen und Textilien. Lederfreunde greifen zur Ausstattung „High Canyon“.

Der Kofferraum des Cupra Terramar fasst, je nach Stellung der manuell um 16 Zentimeter längs verschiebbaren Rücksitzbank, 540 bis 630 Liter. Bei den Plug-in Hybriden sind es aufgrund des Akkus 400 bis 490 Liter.

Die Sitzprobe

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Im Fond des Terramar kann man es sich auch als großer Mensch bequem machen, wie die Sitzprobe zeigt. Der Radstand liegt mit 2,68 Metern auf dem Niveau des Formentor. Die höhere SUV-Karosserie des Terramar bringt eine nochmals bessere Kopffreiheit und eine aufrechtere Sitzposition mit. Fahrer und Beifahrer freuen sich über serienmäßige Sportsitze mit gutem Seitenhalt, wie man es von der Marke gewohnt ist. Leider sind die integrierten, nicht verstellbaren Kopfstützen für große Menschen jedoch ein paar Zentimeter zu niedrig.

Das Cockpit, angereichert mit Design-Details im Farbton Kupfer, entspricht aktueller Konzern-Bauart. Auf der leicht zum Fahrer geneigten Mittelkonsole steht ein 12,9 Zoll großer Touchscreen für das Infotainment-System. Die Bedienstruktur ist aus Formentor und Leon bekannt, ebenfalls die beleuchteten Slider zur Steuerung von Klima-Temperatur und Audio-Lautstärke am unteren Rand des Bildschirms. Das digitale Kombiinstrument hat eine Diagonale von 10,25 Zoll. Als Option gibt es ein Head-up-Display, das seine Informationen direkt auf die Windschutzscheibe ins Blickfeld des Fahrers spiegelt.

Unter der Windschutzscheibe und in den Türverkleidungen leuchtet die schmale Leiste des Ambientelichts, das auch im Terramar zur Anzeige von Hinweisen der Fahrassistenz genutzt wird. Ebenfalls bekannt ist das Multifunktionslenkrad mit logisch gruppierten Tasten und den beiden großen Knöpfen für Motorstart und Fahrmodus-Wahl. Die Progressivlenkung mit variablem Widerstand ist serienmäßig.

Testfahrt: Terramar mit 265 PS

Cupra Terramar Test Fahrbericht VZ Preis Video 2024

Für unsere erste Testfahrten rund um Barcelona, der Heimatstadt der Marke aber nicht des in Ungarn gebauten Terramar, steht der Neuling als VZ 2.0 TSI mit 265 PS starkem Zweiliter-Turbomotor bereit.

Das konzernweit eingesetzte Aggregat, dass es mit dieser Leistungsstufe aktuell auch im Cupra Formentor (aber nicht im Leon), im Skoda Octavia RS und VW Golf GTI gibt, stellt sein Können nach entspannten Kilometern auf tempolimitierten Autobahnen auf kurvigen Bergstrecken am Montserrat unter Beweis.

Mit einem Drehmoment von 400 Newtonmetern, die ab frühen 1.650 U/min anliegen, hat das SUV in fast jedem Scheitelpunkt einer Kurve oder Kehre und an jeder Abzweigung mehr als ausreichend Kraft für hurtigen Vortrieb an den vier angetriebenen Rädern versammelt.

Akustisch bleibt der Antrieb aber sehr dezent. Die Krawall-Zeiten sind auch bei der selbsternannten „Challenger Brand“ vorbei, Zubehör wie eine Akrapovic-Abgasanlage gibt es für den Terramar nicht. Beim Ausdrehen in hohe Drehzahlen klingt der TSI, wie ein aufgeladener Vierzylinder eben klingt.

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Die serienmäßige Progressivlenkung bietet beim schnellen Kurvenfahren sehr gutes Feedback. Das im Performance-Modus (oder konfiguriert in der Individual-Abstimmung) straffere DCC-Pro-Fahrwerk gefällt mit einer gelungenen Mischung aus Federungskomfort und Informationsweitergabe über die Beschaffenheit des Untergrunds. Der Testwagen ist mit optionalen 20-Zoll-Felgen unterwegs, auch mit diesem Format wird der Komfort also nicht geschmälert. Auch die Sitze tragen zum Wohlbefinden bei. Sie bieten sehr guten Seitenhalt, sind aber dennoch komfortabel und damit langstreckentauglich.

Ohne Elektrifizierung ist der 2.0 TSI, wie zu erwarten, kein Sparwunder. Schon der Normverbrauch liegt, je nach Konfiguration, bei 8,4 bis 8,8 Litern pro 100 Kilometer. Nach unserer Fahrt entspannten Fahrt über Landstraßen und geschwindigkeitsbegrenzte Autobahnen zeigt der Bordcomputer bereits 9,2 Liter pro 100 Kilometer an – am Ende des Testtages mit vielen Berg-Kilometern ist es ein zweistelliger Wert. Wer auf eine höhere Effizienz Wert legt, der dann auch zu anderen Motorvarianten greifen.

Benziner und Hybride

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Zum Marktstart sind für den Cupra Terramar fünf Motorvarianten vorgesehen. Die Basis stellt der 1.5 TSI mit 110 kW / 150 PS als 48-Volt-Mildhybrid dar. Darüber rangiert der 2.0 TSI mit 150 kW / 204 PS und Allradantrieb.

Als Cupra Terramar VZ (Veloz, spanisch für Geschwindigkeit) rangiert das 2.0 TSI – Topmodell mit 195 kW / 265 PS und Allradantrieb im Programm. Alle Benziner sind serienmäßig an ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sieben Gängen gekoppelt.

Sechs Stufen hat das DSG bei den Plug-in Hybriden (e-Hybrid), die einen 1.5 TSI mit einem 85 kW (116 PS) starken Elektromotor koppeln. Der Terramar Hybrid hat einen 110 kW / 150 PS starken Benziner, die Systemleistung liegt bei 150 kW / 204 PS. Als VZ kommt das Stecker-SUV. Mit einem 130 kW / 177 PS starken Benziner auf 200 kW / 272 PS.

Der Akku im Fahrzeug hat eine netto nutzbare Speicherkapazität von 19,7 kWh. Damit soll der Terramar eine elektrische Strecke von mehr als 100 Kilometern zurücklegen können, bevor er ans Kabel muss. Wechselstrom fließt dreiphasig mit 11 kW. Über den CCS-Anschluss fließt Strom am Schnelllader mit 50 kW. Der Ladeanschluss liegt im linken vorderen Kotflügel. Für Straßenrand-Parker ist diese Position suboptimal. Das Kabel muss über das Auto in Richtung Ladesäule gespannt werden, zudem hantiert man mit dem Stecker auf der dem fließenden Verkehr zugewandten Seite herum.

Eine verstärkte Bremsanlage von Akebono wird es als Option für die beiden VZ-Modelle mit 265 (Benziner) und 272 PS (Plug-in Hybrid) geben. Dieselmotoren werden nicht angeboten. Es fällt auf, dass Cupra Formentor und Ateca mit 333 bzw. 300 PS stärkere Varianten bereithalten. Damit ist klar: In Zukunft dürfte das Motorenangebot für den neuen Terramar nach oben weiter ausgebaut werden.

VZ-Sondermodell

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Die Weltpremiere des Cupra Terramar fällt mit der Station der traditionellen Segel-Regatta America´s Cup in Barcelona zusammen. Grund genug für Cupra, ein entsprechendes Sondermodell zum Marktstart aufzulegen. Den Terramar als America´s Cup Edition wird es 1.300-mal geben. Alle Fahrzeuge tragen neben entsprechenden Logos an den B-Säulen die Lackfarbe „Enceladus Grau Matt“ sowie eine spezielle Lederausstattung im Grauton „Moonslate“. Bei der Technik kann man aus dem VZ-Programm wählen: Entweder steckt der TSI mit 265 PS unter der Haube oder der 272 PS starke Plug-in Hybrid.

Preise und Marktstart

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Ab Ende des Jahres 2024 sollen die ersten Exemplare des Cupra Terramar an Händler und Kunden ausgeliefert werden. Die Preisliste und der Konfigurator starten beim 1.5 eTSI mit 150 PS bei 43.020 Euro. Damit liegt er nur minimal über dem identisch motorisierten Formentor, der als Mildhybrid ab 42.145 Euro kostet. Der Ateca 1.5 TSI mit DSG, aber ohne Elektrifizierung, ist mit 43.380 Euro sogar teurer.

Zum Marktstart ist der Cupra Terramar außerdem als VZ-Benziner mit 265 für 55.795 Euro erhältlich. Für einen ähnlichen Betrag, genau 55.345 Euro, gibt es den Formentor mit 333 PS aus dem gleichen 2.0 TSI, der 300 PS starke Ateca kostet 53.290 Euro.

Beim Plug-in Hybrid mit 272 PS Systemleistung ruft der Cupra-Verkaufsberater für den Terramar einen Listenpreis von 56.310 Euro (Formentor VZ e-Hybrid 52.590 Euro) auf. Das Sondermodell America´s Cup Edition kostet als Benziner 58.515 und als e-Hybrid 59.945 Euro.

Fazit

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Rund 45 Minuten fährt man von Tarragona in Spanien zur ehemaligen Rennstrecke Autòdrom de Sitges-Terramar. Eine kurze Distanz, die aber einen großen Schritt für die Transformation der spanischen Volkswagen-Tochter zeigt. Nach dem eingestellten Seat Tarraco (der antike Name des heutigen Tarragona) kommt das neue SUV-Oberhaupt als Cupra Terramar auf den Markt.

Mit aktueller Konzern-Technologie bietet der Terramar Feinheiten wie HD-Matrix-LED-Scheinwerfer und die aktuelle DCC-Ausbaustufe, zudem Plug-in Hybride mit über 100 Kilometern elektrischer Reichweite. Das Design setzt innen und außen mit markentypischen Details eigene Akzente. Die erste Testfahrt mit dem 265 PS starken Top-Benziner zeigt: Der Cupra Terramar ist ein ausgewogenes Kompakt-SUV mit dynamischen Qualitäten, aber kein kompromissloser Sportler. Also ganz das, was Kunden in dieser Klasse erwarten dürften.

Die technischen Daten findest Du unter dem folgenden Video:

Cupra Terramar America´s Cup Edition: Die Sitzprobe

Technische Daten

Cupra Terramar VZ 2.0 TSI 4Drive

Antriebsart Benziner
Antrieb Allradantrieb
Hubraum 1.984 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder 4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS 195 kW / 265 PS bei 5.300 - 6.500 U/min
Max. Drehmoment 400 Nm bei 1.650 - 4.350 U/min
Getriebe Siebengang-Doppelkupplung
Tankinhalt 60 Liter
Beschleuningung 0-100 km/h 5,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 243 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km 8,4 - 8,8 Liter
Kofferraumvolumen 540 Liter
Leergewicht 1.750 kg
Anhängelast (gebremst) 2.200 kg
Länge / Breite / Höhe 4.519 / 1.869 / 1.586 mm
Basispreis Baureihe 43.020 Euro
Basispreis Modellvariante 55.795 Euro
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Text: Bernd Conrad
Bilder: Matthias Gill, Bernd Conrad
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