Der neue Ford Tourneo Connect nutzt den VW Caddy als Basis. Was unterscheidet ihn vom Bruder? Erster Check mit Video-Review.
Das erste Produkt der Zusammenarbeit von Ford mit Volkswagen steht jetzt kurz vor dem Marktstart: Auf Basis des aktuellen VW Caddy entsteht der neue Ford Tourneo Connect. Bei ihm handelt es sich um einen Caddy, der mit neuer Frontpartie dem Ford-Design angepasst wurde. Zuerst bringt Ford die PKW-Varianten zum Händler, der Transporter Transit Connect folgt später.
Motoren von VW
Unter der neugestalteten Motorhaube stecken die bekannten VW-Motoren. Der 1,5 Liter große Benziner leistet 84 kW / 114 PS. Den Zweiliter-Diesel gibt es mit 75 kW / 102 PS und 90 kW / 122 PS. Für den Benziner und den stärkeren Diesel kann man optional das 7-Gang-DSG anstelle des serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebes bestellen. Als Handschalter wird es den 122-PS-Diesel auch mit Allradantrieb geben. Beide Selbstzünder haben die „Twindosing“-Technologie mit doppelter Abgasreinigung an Bord.
Der Tourneo Connect im Video
Analog zum Caddy wird es auch beim Ford Tourneo Connect zwei Radstandlängen geben. Beide Karosserievarianten kann man gegen Aufpreis als Siebensitzer ordern. Mit Karosserie und Technik übernimmt Ford auch die Cockpitarchitektur von VW. Das knopflose Infotainment mit nachts unbeleuchtetem Slider zieht jetzt also auch unter dem Markenzeichen der Pflaume ein. Das gilt jedoch nur für das aufpreispflichtige System mit 10-Zoll-Display. Serienmäßig kommt das auch aus dem Volkswagen-Konzern bekannte 8,25-Zoll-Modul mit klassischen Drehreglern.
Vier Ausstattungslinien wird es geben: Trend als Basis, Titanium als noblere Linie, Sport mit entsprechendem Außenauftritt und den Active im SUV-Look. Sport und Active rollen auf 17-Zoll großen Leichtmetallrädern, für den Tourneo Connect Active lassen sich zudem Ergonomiesitze mit AGR-Siegel (Aktion Gesunder Rücken) bestellen. LED-Scheinwerfer sind erst beim Tourneo Connect Sport Teil der Serienausstattung.
Der Ford Tourneo Connect Trend lässt noch etwas auf sich warten, aktuell ist der Van in den Ausstattungslinien Titanium und Active bestellbar. Die Preisliste startet mit dem 1,5-Liter-Benziner bei 30.157,80 Euro. Das 7-Gang-Doppelkuplungsgetriebe kostet 2.170 Euro Aufpreis, die längere Karosserie 2.800 Euro. Dann heißt das Modell Ford Grand Tourneo Connect.
Preis-Vergleich mit dem VW Caddy
Zur Serienausstattung des Titanium gehören u.a. 16-Zoll-Leichtmetalfelgen, Dachreling, Spurhalteassistent und eine manuelle Klimaanlage. Im VW-Konfigurator entspricht das in etwa dem Caddy Life, der ab 29.642,90 Euro zu haben ist. Die Ausstattung beider Schwestermodelle variiert leicht. Wer das für sich günstigste Angebot im Vergleich der technisch gleichen Hochdachkombis herausfinden will, muss die Preislisten genau studieren.
Der Tourneo Connect im ersten Check
Zur ersten Sitzprobe stand der neue Ford Tourneo Connect in der Ausstattungslinie Active bereit. Die Optik des Vans wird mit schwarzen Radläufen und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen deutlich aufgewertet. Auch die Sitzpolster tragen eine spezielles Design mit "A"-Emblem.
Keine Überraschung: Platzangebot und Komfort entsprechen dem Caddy. Das gilt auch für die Rücksitzbank in der zweiten Reihe mit leider nur zwei Isofix-Plätzen. Mit Einzelsitzen hätte man hier für Großfamilien mit kleinen Kindern mehr tun können.
Auch die Bedienung im Cockit ist identisch, unbeleuchtete und teils störrische Slider müssen für die Bedienung von Audiolautstärke und Temperatur bemüht werden. Aber, wie oben erwähnt, ist auch der Ford nur mit der höchsten Infotainment-Ausbaustufe knopflos. Die Grafik der Menüs entspricht dem aktuellen Ford-Standard, Navigationskarte und Strukturen kommen aber von VW. Das gilt auch für das Menü auf dem Monochrom-Display zwischen den beiden analogen Rundinstrumenten.
Fazit
Die Zusammenarbeit zwischen VW und Ford trägt mit dem Tourneo Connect eine erste Frucht.Die neue Generation des Hochdachkombis wirkt modern und stimmig, das Platzangebot genügt auch hohen Ansprüchen. Leider übernimmt der Ford auch die teils störrische Bedienung aus den Caddy-Cockpit. Preislisch liegen beide Autos beinahe gleichauf. Interessenten sollten also ihre Ansprüche an die Ausstattung genau kennen und auch Händlerangebote studieren.