Vorher gibt es in Form des GT und den Proceed neue Sportmodelle. Eine Sitzprobe.
Kia wird die Modellpalette des kompakten Ceed weiter ausbauen. Emilio Herrera, Chief Operating Officer von Kia Motors Europe, hat für die Baureihe nicht nur einen Mildhybriden nach Vorbild des
Kia Sportage mit 48V-System
angekündigt, sondern auch einen Plug-in Hybriden.
Zuvor wird es aber sportlichere Versionen mit reinem Verbrenner unter der Haube geben. Die hat Kia jetzt kurz vor der Messepremiere auf dem Pariser Salon erstmals gezeigt.
Anfang 2019 startet mit dem Kia Proceed die dritte Karosserievariante. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der Proceed kein dreitüriges Coupé mehr, sondern ein überraschend großer Shooting Brake. Das Serienauto zitiert in vielen Punkten die Studie Proceed Concept von der IAA 2017.
Mit 4,60 Metern ist der Kia Proceed genauso lang wie der Kombi namens Sportswagen, durch einen anderen Frontstoßfänger kommt beim neuen Modell noch ein halber Zentimeter hinzu. Motorhaube und vordere Kotflügel sind bei allen Ceed baugleich, ansonsten zeigt der Proceed eine komplett eigenständige Karosserie.
Mit 1,42 Metern Höhe ist er flacher als Steilheck und Kombi, zudem steht er auf einem um fünf Millimeter tiefergelegten Fahrwerk. Der Radstand beträgt auch beim Proceed 2,65 Meter, die Platzverhältnisse für die Beine im Fon bleiben also gleich. Über dem Kopf wird es etwas knapper, vor allem wenn das große Panoramadach im geschwungenen Dach verbaut ist. Das sanft auslaufende Heck, das die Proportionen einen Mercedes CLA mit den ruhigeren Linien eines Porsche Panamera Sport Turismo paart, geht aber kaum zu Lasten der Alltagstauglichkeit.
594 Liter Kofferraum verspricht Kia bei Ausnutzung aller Staufächer. Das fast 200 Liter mehr als im fünftürigen Steilheck-Ceed (395 Liter) und nur leicht weniger als im 625 Liter großen Kombiabteil. Mit einem praktischen und solide verarbeiteten Ladesicherungssystem per Teleskopstange und Schienen funktioniert der Kia Proceed auch als Reiseauto – nur eine Netztrennwand dürfen sie ihm gerne noch spendieren.
Als künftiges Topmodell der Ceed-Palette wird es den Proceed nur in der neuen Ausstattungslinie GT-Line geben. Als Motoren stehen der 1,4 Liter große T-GDI-Benziner mit 103 kW / 140 PS und der 1.6 CRDI-Diesel mit 100 kW / 136 PS zur Wahl. Beide Motoren haben eine manuelle Sechsgangschaltung als Partner, optional kann man sie mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe verheiraten.
Das gilt auch für den Kia Proceed GT. Er kommt gemeinsam mit dem fünftürigen Kia Ceed GT zum Händler. Wer auch im Kia einen potenten Zweilitermotor nach Vorbild des Konzernbruders Hyundai i30 N erwartet hat, wird leider enttäuscht.
Die GT-Modelle übernehmen den 1,6 Liter großen Turbobenziner mit 150 kW / 204 PS vom Vorgänger. Das maximale Drehmoment liegt bei 265 Nm. Optisch treten sowohl Ceed GT als auch Proceed GT mit roten Akzenten im Grill, Stoßfänger und Seitenschwellern, 18-Zoll-Felgen roten Kontrastnähten im Innenraum dezent dynamisch auf, ohne marktschreierisch zu wirken. Fahrer und Beifahrer betten sich auf sehr bequemen Sportsitzen mit einem Leder-Kunstleder-Bezug und eingestickten GT-Logos. Leider fehlt aber eine ausziehbare Oberschenkelauflage.
Für den Kia Proceed dürfte der 204 PS starke Motor sicherlich die passende Motorisierung für den stattlichen Auftritt des Shooting Brake sein. Der dürfte dann aber auch deutlich über 40.000 Euro kosten. Ein Kia Ceed Sportswagon Platinum Edition mit 140 PS kostet schon 34.290 Euro, der Proceed wird preislich über dem Kombi positioniert.
Die genauen Preise für den Proceed und auch für den fünftürigen Kia Ceed GT verrät Kia noch nicht. Im Februar 2019 sollen beide Modelle zu den Händlern rollen. Die eingangs erwähnten Hybrid-Modelle dürften dann wohl ab 2020 die Modellpalette weiter vervollständigen.