Der bishere Kia Niro kommt als Niro Plus mit höherem Dach als Elektro-Taxi in Korea auf den Markt.
Der koreanische Autohersteller Kia hat kürzlich bekanntgeben, neben dem regulären Modellprogramm in Zukunft auch verstärkt die Entwicklung von Spezialfahrzeugen für bestimmte Einsatzzwecke ins Auge zu fassen. Dafür muss man aber nicht gleich an skalierbare Skateboard-Plattformen mit Elektronantrieb und autonomen Fahrfunktionen denken, die morgens Menschen befördern und tagsüber mit Wechselaufbau als Warentransporter durch die Stadt der Zukunft fahren.
Start als Taxi in Korea
Das erste Auto, dass Kia für einen bestimmten Kundenkreis auf den Markt bringt, ist ein guter alter Bekannter. Es handelt sich um den elektrischen Kia e-Niro der ersten Generation. Er wird aktuell vom umfangreich überarbeiteten Nachfolger mit dem Namen Niro EV abgelöst.
Als Kia Niro Plus startet das Crossovermodell mit höherem Dach und steilem Heckabschluss als spezielles Angebot für Taxiunternehmen und andere Mobilitätsdienstleister. Die geänderte Karosserieform sorgt für mehr Platz im Fond und dürfte wohl auch den Kofferraum vergrößern. Im Vergleich zum regulären Kia Niro der ersten Generation ist der Niro Plus acht Zentimeter höher und einen Zentimeter länger. Schlankere Sitze und dünnere Türverkleidungen sollen zudem den Platz im Innenraum vergrößern. Im zentralen Infotainmentdisplay kann der Fahrer auch zusätzliche Anzeigen wie die der Taxiuhr („Taxameter“) aufrufen.
„Mit der Neuausrichtung seiner Geschäftsstrategie setzt Kia den Fokus auf die Verbreitung von Elektrofahrzeugen sowie die Einführung neuer Mobilitätsprodukte, die auf die Bedürfnisse der Nutzer in den Märkten rund um den Globus zugeschnitten sind“, erklärt Sangdae Kim, Leiter des Kia-Geschäftsbereichs für leichte elektrische Nutzfahrzeuge. „Der Niro Plus ist unser erster Schritt in die PBV-Welt („Purpose-Built-Vehicles“, Fahrzeuge für einen bestimmten Zweck), einen Markt mit großem Entwicklungspotenzial.“
Export nach Europa?
Im Jahr 2025 soll erstmals ein eigens entwickeltes Spezialfahrzeug im Mittelklasseformat erscheinen. Bis dahin könnte der Kia Niro Plus Karriere machen. Denn für ihn ist bei Kia nicht nur der Einsatz in der Personenbeförderung vorgesehen. Nach dem Start in Korea plant man auch den Export in andere Märkte, wo der Niro Plus auch als kleiner Transporter oder als Freizeitfahrzeug verkauft werden soll. Neben der Elektrovariante sollen auch Hybrid und Plug-in Hybrid verfügbar sein.
Ob die Koreaner den Niro Plus auch bei uns anbieten werden, ist noch nicht bekannt. Der Markt dürfte aber bereit sein. Als günstige Alternative zu anderen Elektrotaxis wie dem LECV TX hätte der Niro Plus gute Chancen, auch weil Mercedes-Benz sich mit der populären E-Klasse aus dem Taxigeschäft zurückziehen will.
Im Video: Kia Niro EV 2022