Porsche Panamera Sport Turismo Der neue Boah!-Sche

Der schönste Grund, kein SUV zu fahren: Porsches erster Kombi.

Klar kann man die immer weiter verschachtelte Autowelt für ihre unzähligen Nischenprodukte kritisieren. Oder sich an Emporkömmlingen wie dem Porsche Panamera Sport Turismo erfreuen, der auf dem Genfer Salon (9.-19. März) Premiere feiert. Ich entscheide mich für Letzteres.

Porsche Panamera Sport Turismo

Wenn die Stuttgarter Sportwagenmarke SUV bauen darf – und davon mittlerweile mengenmäßig mehr als Sportwagen – dann darf sie ihrer großen Limousine auch einen Kombi zur Seite stellen. Wobei man diesen Begriff gewiss nicht gerne hört. Aber dennoch kombiniert der Sport Turismo die schicke Panamera-Linie mit den Eigenschaften, die Zahnarzt Dr. Best und seione Kollegen aktuell (noch?) zum Cayenne greifen lässt. Das triste Grau auf den ersten Pressefotos hat er keinesfalls verdient.

Bei unveränderter Außenlänge im Vergleich zum Fließheck-Panamera (5,05 Meter, die Langversion der Limousine misst 15 Zentimeter mehr ) bietet das neue Modell einen deutlich größeren Laderaum: 515 Liter statt 445 Liter bei aufgestellter Rücksitzbank. Maximal werden es, wird der Sport Turismo als Zweisitzer gefahren, 1.390 Liter. Die Plug-in Hybrid-Version hat wegen der Batterie weniger zu bieten: 425 bzw. 1.295 Liter. Beides sollte für den typischen Panamera-Kunden ausreichen, wer unbedingt mehr braucht, kauft eben AMG-E-Klasse.

Porsche Panamera Sport Turismo

Der Porsche zeigt Mut zum Hintern. Die Karosserie stützt sich auf die breite Spur der Hinterachse, das Dach läuft erstaunlich geradlinig um großen Spoiler aus. Der ist übrigens adaptiv verstellbar, sorgt so für mehr Anpressdruck bei höheren Geschwindigkeiten. Der Sport Turismo - Linie kann das Potenzial zugesprochen werden, auch Käufer in Asien und Amerika vom dort ungeliebten Kombi-, ich meine Sport Turismo – Konzept zu überzeugen. Die können sich dann auch an so praktischen Dingen wie Schienen im Gepäckraum zur Arretierung von Ladegut mittels Gurt oder Trennelement erfreuen – der Griff ins Konzernregal macht es möglich. Auch weiter vorne soll der Panamera mehr Freiraum bieten. Während die Limousine ein klarer Viersitzer ist, spricht Porsche hier von einem "4+1 Sitzkonzept". Sagen wir es so: Es bleibt beim Viersitzer, denn der breite Mitteltunnel lässt wohl kaum Platz für Beine und Füße.

Porsche Panamera Sport Turismo

Den Panamera Sport Turismo wird es ausschließlich mit Allradantrieb geben. Das Modellangebot setzt sich wie folgt zusammen:

Panamera 4 Sport Turismo: 243 kW / 330 PS, 97.557 Euro
Panamera 4S Sport Turismo: 324 kW / 440 PS, 120.048 Euro
Panamera Turbo Sport Turismo: 404 kW / 550 PS, 158.604 Euro
Panamera 4 E-Hybrid Sport Turismo: 340 kW / 462 PS Systemleistung, 112.075 Euro
Panamera 4S Diesel Sport Turismo: 310 kW / 422 PS, 123.975 Euro

Porsche Panamera Sport Turismo

Der auch in Genf erstmals zu sehende stärkere Plug-in Hybrid mit einer Systemleistung von 680 PS bleibt vorerst der Limousine vorbehalten. Einen Grund für diese Karosserieversion muss es ja noch geben. Denn die Sport Turismo-Aufpreise zwischen 2.836 Euro (Panamera 4) und 7.021 Euro (4S und 4S Diesel) spielen in diesen Regionen wohl keine wirkliche Rolle mehr.

Der lässigere Panamera ist in meinen Augen der Sport Turismo. Und auch der schönste Grund, sich nicht für ein SUV zu entscheiden. Ab 7. Oktober 2017 wird der Sport Turismo ausgeliefert, bestellen und vorfreuen kann man jetzt schon.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller