Soll man lieber wegsehen? Ein Rolls-Royce Dawn als Breitbauversion.
OMG! Dieser neuzeitliche Ausdruck vulgärdigitaler Überraschung darf verwendet werden, um diesen Rolls-Royce Dawn zu beschreiben. Oder vielmehr das, was von ihm übrig ist. Denn neben Fußballstars kommen eigentlich nur noch jungreiche Internetmillionäre als Zielgruppe in Betracht.
Spofec (nein, liebe bayrische Leser, es gibt kein „Spanferkel“!), das Label des Ferrari- und Lamborghini-Tuners Novitec aus dem Allgäu für Arbeiten an Rolls-Royce, hat den offenen Dawn äh… was ist das Gegenteil von „veredelt“?
Die herrschaftliche Ruhe im Design, die Präsenz ohne Neidfaktor, die einen Rolls-Royce ausmacht, haben die Spofecs in einer Breitversion (!) des großen Cabrios versenkt. Dafür hat man Vittoria Strosek vorgeschickt. Der Designer ist älteren Semestern noch als nicht wenig erfolgreicher Porsche-Tuner in den 1980er Jahren in Erinnerung.
Der arme Rolls trägt nun also breite Backen vorne und hinten, unter denen mächtige 22-Zoll-Felgen stecken. Sieben Zentimeter an der Vorderachse und 13 Zentimeter breiter an der Hinterachse, jeweils im Vergleich zum Serienmodell, ist er geworden. Da wird auch der ein oder andere Fußballstar mal fix seine Doppelgarage ausmessen lassen, nicht dass man mit den hinten angeschlagenen Türen an den daneben geparkten Camouflage-Lambo knallt.
Per elektronisch angepasster Steuerung für die Luftfederung gibt es der Rolls-Royce Dawn von Spofec 40 Millimeter tiefergelegt. Das dient vor allem der Show, denn bei Geschwindigkeiten über 140 km/h hebt sich das Schiff wieder auf Normalniveau an.
Bits und Bytes pumpt man per höherem Ladedruck auch in den 6,6 Liter großen Zwölfzylindermotor. Er leistet nach der Kur 686 PS gegenüber 571 PS im Dawn (nicht) von der Stange.
Ist der Schock beim Anblick der Bilder erstmal verdaut, gibt es auch etwas positives über den Spofec-Dawn mit der treffenden Modellbezeichnung Overdose (Überdosis) zu berichten: Es wird ihn nur achtmal geben!