Ein neues Elektroauto im kleinen Format kommt. Als Seat oder als Cupra? Auch der Tavascan geht 2024 in Serie.
Die spanische Volkswagen-Tochter Seat gibt bei Cupra weiter Gas. Nach dem erfolgreichen Start des Formentor, der die Hälfte aller Zulassungen des Labels ausmacht, wird die Produktpalette mit Elektroautos ausgebaut. Aus der Studie Seat El-Born wurde ja, wie bereits berichtet wurde, zwischenzeitlich zur Schwestermarke Cupra weitergereicht und kommt als Cupra Born Ende 2021 auf den Markt.
Für das Jahr 2024 wurde zudem die Serienversion des Cupra Tavascan angekündigt. Basis ist die gleichnamige Studie, die auf der IAA 2019 gezeigt wurde. Auch der Tavascan nutzt den MEB (Modularer Elektrobaukasten) als Basis und entspricht als kompaktes SUV in der Größe dem Audi Q4 e-tron oder dem kommenden VW ID.5.
Neues E-Auto als Seat oder Cupra?
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz hat Wayne Griffiths, Vorstandsvorsitzender von Seat und Cupra, zudem einen ersten Ausblick auf ein kleines Elektroauto gegeben, das das aktuell „Urban Electric Vehicle“ (elektrisches Stadtauto) genannt wird.
Das Elektroauto soll im Format „in etwa dem aktuellen Arona“ entsprechen, einem Kleinwagen-SUV-Crossover. Die erste Designskizze lässt eine neue Formensprache mit starker Betonung auf Kanten erwarten. Die technische Basis wird der MEB in einer für kleinere Fahrzeuge adaptierten Version (MEB Entry) geben.
Im Jahr 2025 könnte im Seat-Werk Martorell bei Barcelona die Produktion starten. Die Kapazität stellte Wayne Grifftiths mit „500.000 Autos pro Jahr für verschiedene Marken“ in Aussicht. Das neue Modell soll, den Plänen zufolge, in Spanien also nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für Volkswagen, Skoda und möglicherweise für Audi gebaut werden. Als Voraussetzung für den Start der Elektroauto-Produktion in Spanien erwartet der Konzern entsprechende Förderungen der spanischen Regierung der Europäischen Kommission.
Neue Rolle für Seat?
Und was machen die Spanier? Bringen sie das „Urban Electric Vehicle“ als Seat oder als Cupra auf den Markt? Das lies Wayne Griffiths auch auf Nachfrage offen. Was mit der Marke Seat in Zukunft passieren wird, ist also weiterhin unklar.
„Seat ist in einem guten Zustand“, erklärte der Vorstandschef auf der Pressekonferenz. „Jetzt müssen wir uns auf Cupra konzentrieren.“ Mit Born und Tavascan kommen zwei neue Modelle, außerdem expandiert Cupra in neue Märkte wie Australien. Auch in Lateinamerika wird die Marktpräsenz weiter ausgebaut, namentlich in Mexiko, Chile, Peru und Kolumbien.
Seat bringt 2021 Facelift-Versionen von Ibiza und Arona. Der Leon ist seit 2020 auf dem Markt, der Ateca erhielt letztes Jahr ein Facelift. Einen Fahrplan für neue Modelle gibt es aber, im Gegensatz zu Cupra, nicht.
Die Führungsriege betont aber, dass Seat bestehen bleibt. Wayne Griffith sagte aber auch „wir können nicht das gesamte Sortiment als Elektroantrieb umstellen“ und betont die Plug-in Hybride bei Seat. Leon und Tarraco gibt es aktuell als e-Hybrid-Versionen mit 204 bzw. 245 PS Systemleistung.
Wohin geht die Reise also? Auch angesichts der geplante Verkaufsverbote für Verbrenner in einigen europäischen Märkten wie Großbritannien und Norwegen? Gut möglich, dass man Seat als junge Einstiegsmarke für Schwellenländer im globalen Konzerngeflecht positioniert, während Cupra sich vornehmlich auf Elektroautos für Europa konzentriert.
Im Video: Cupra Formentor und Leon Sportstourer