Subaru Zulassungszahlen Verkannter Trendsetter

Wo andere noch hin wollen: Die Hälfte aller neuen Subaru sind SUV.

Dass der typische Subaru-Kunde nicht unbedingt nach einem zweisitzigen Sportwagen mit Hinterradantrieb sucht, zeigen die aktuellen Zulassungszahlen vom Oktober 2016. Ganze drei BRZ konnte der deutsche Subaru Importeur über seine Händler im vergangenen Monat ausliefern. Toyota hat im gleichen Zeitraum mit 29 Einheiten deutlich mehr Exemplare des baugleichen GT86 (der übrigens ein Subaru-Gewächs ist und auch dort für Toyota produziert wird) in den Markt bringen können.

Subaru Zulassungszahlen

Die absoluten Zahlen zeigen aber bei beiden Modellen, dass der Markt für günstige Sportcoupés im Moment nicht der beste ist. Die Menschen möchten lieber hoch sitzen. Das zeigen auch die Subaru-Zahlen. Bei der traditionell unaufgeregten Marke hat der hohe Anteil an Forester und XV jedoch auch handfeste Gründe.

Einen Subaru kauft man nach wie vor, wenn man ein geländetaugliches Auto nich nur will, sondern auch braucht. Sei es aufgrund des Berufes (Förster, Jäger etc.) oder weil man das Glück hat, eine Berghütte zu besitzen. Wenn man also Strecken fährt, bei denen die urbanen Lifestyle-Hippster Angst haben, Kratzer in ihre volllackierten Premium-SUVs zu fahren. Im Oktober 2016 entfielen über 50 Prozent der Subaru-Zulassungen auf den Forester und mit 2.784 Auto von Januar bis Oktober 2016 steuert die Modellreihe auch fast die Hälfte der bisher 6.001 Neuzulassungen der Marke bei.

Subaru Zulassungszahlen

Beleuchten wir mal die Zulassungszahlen von Subaru im Oktober 2016 in Deutschland (Quelle KBA):

BRZ: 3
WRX ST: 21
Impreza: 24
Levorg: 33
Outback: 59
XV: 158
Forester: 295

Gesamtzulassungen: 593

Vom großen Kombi Outback, der als einzige Version der Legacy-Baureihe in Deutschland überlebt hat, wurden im Gesamtjahr 2016 (Januar bis Oktober) 701 Autos erstmals zugelassen. Das ist nur ein Bruchteil der Zahlen, die die Allradkombis der Konkurrenz in der oberen Mittelklasse erreicht.

Dass sich der Outback keinesfalls verstecken muss hat er bereits im letzten Jahr im AUTONOTIZEN Fahrbericht bewiesen, den ihr hier nachlesen könnt .

Subaru Zulassungszahlen

Bemerkenswert ist auch die Zahl von 33 Levorg (Januar bis Oktober 2016 579 Autos). Hier beißt sich die Katze in ihren eigenen Schwanz. Mit dem Boxer-Dieselmotor und mit einem handgeschalteten Getriebe als Alternative zur stufenlosen Automatik wäre der Levorg sicherlich für mehr Menschen eine Alternative, die geringen Verkaufszahlen lassen Investitionen in die Entwicklung und Zulassung einer solchen Variante aber sicherlich nicht zu.

In Japan gibt es den Levorg auch in einer 300 PS-Variante, die der sportlichen Optik samt Lufthutze auf der Motorhaube besser gerecht wird als der 170 PS – Benziner. Trotz identischer Leistung bedient sich der starke Levorg übrigens nicht des 2,5 Liter – Boxermotors des WRX STI; im Kombi kommt ein 2,0 Liter-Turbo zum Einsatz.

Subaru Zulassungszahlen

Im Laufe des Jahres 2017 dürfte der neue Impreza auf den deutschen Markt kommen, dessen Produktion für die und in den USA jüngst angelaufen ist. Er wird aber die Verkaufszahlen sicherlich nicht exorbitant steigern, den Großteil der Subaru-Zulassungen werden weiterhin der XV und der Forester beisteuern. An einem Imagedefizit dürfte das aber nicht liegen, negativ behaftet ist der Name Subaru auch bei weniger Waldweg-affinen Privatkäufern keineswegs. Vielmehr kommt der Marke die Rolle des Underdogs zuteil. Das in die Köpfe der potenziellen Kunden hineinzubekommen, ist die Herausforderung, vor allem bei sicherlich überschaubaren Marketingbudgets.

Zumindest eines ist deutlich: Aller Individualität zum Trotz ist Subaru also mit dem SUV- und Crossoverlastigen Modellmix total im Trend.

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Text: Bernd Conrad
Bilder: Hersteller
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