Upate mit Fahreindrücken: Der Suzuki Jimny ist wieder lieferbar. Aber nur noch als zweisitziges Nutzfahrzeug.
Update mit Preis und weiteren Informationen
Der Suzuki Jimny sorgte bei seiner Premiere im Jahr 2018 auf einen Schlag dafür, dass die Marke wieder „cool“ war. Neben Kunden, die ein kleines und wendiges Allradfahrzeug für den täglichen Einsatz benötigen, standen auch Hipster und Co. Schlange bei den Händlern.
Der Jimny im Video
Erst sorgte die hohe Nachfrage für Lieferzeiten, dann kamen plötzlich kaum noch Autos aus Japan. Offiziell hatte Suzuki die verschärften Abgasnormen als Grund für die Verzögerungen und mangelnde Verfügbarkeit nie bestätigt. Einige Händler verkauften derweil Lagerfahrzeuge und sogar Gebrauchtwagen über dem Neupreis Der betrug für die PKw-Variante zuletzt ab 20.373 Euro.
Comeback als Zweisitzer
Für das Frühjahr 2021 hatte Suzuki ein Comeback des Jimny auf dem europäischen Markt angekündigt, jetzt steht der Jimny wieder am Start. Mit der neuen Version dürften aber vor allem die Privatkunden nichts mehr anfangen können.
Zur Einhaltung der geltenden Abgaswerte wird der „neue“ Suzuki Jimny fortan als Nutzfahrzeug angeboten. Die Rücksitze wurden entfernt, womit ein Laderaum von maximal 863 Litern zur Verfügung steht. Der neu eingezogene, ebene Ladeboden erhöht das Volumen etwas, beim Viersitzer waren es bisher maximal 830 Liter.
Fahrer und Beifahrer werden mit einem stabilen Trenngitter hinter den Sitzen geschützt. Um aktuelle Zulassungsbestimmungen zu erfüllen, zieht auch der automatische Notruf eCall in den Jimny ein.
Technisch bleibt alles beim Alten. Der 1,5 Liter-Benziner leistet 75 kW / 102 PS. Mit einem stabilen Leiterrahmen, kurzen Überhängen und zuschaltbarem Allradantrieb dürfte der Jimny in Zukunft vor allem Material und Ausrüstung auf Berghütten, zu Pferdeställen und auf Baustellen schleppen.
445 Kilogramm Zuladung
Das Leergewicht des Suzuki Jimny sinkt beim Nutzfahrzeug um 75 auf 1.090 Kilogramm. Trotzdem bleibt die maximale Zuladung mit 445 Kilogramm überschaubar. Kompakt eben, wie der nur 3,48 Meter kurze Würfel auf Rädern. Der Suzuki Jimny kostet als Nutzfahrzeug 18.415,97 Euro netto, also
21.915 Euro mit Mehrwertsteuer. In der einzig verfügbaren Ausstattungslinie Comfort sind u.a. eine Klimaanlage, Sitzheizung, Radio und Zentralverriegelung serienmäßig. Spurhaltewarner und Verkehrszeichenerkennung komplettieren die Ausstattung.
Gleichzeitig warnt der Importeur auch für das Nutzfahrzeug vor möglicherweise längeren Lieferzeiten. "Aufgrund der weltweit hohen Nachfrage bleibt die Verfügbarkeit begrenzt", meldet die deutsche Vertriebsgsellschaft.
So fährt sich der Jimny
Vor dem Comeback des Suzuki Jimny als Nutzfahrzeug konnte AUTONOTIZEN das aktuelle Modell testen. Dabei entfaltete der kleine Geländewagen schnell seinen Charme. Trotzdem bleibt nicht verborgen, dass er vom Anspruch, den mancher potenzielle Trend-SUV-Kunde an (s)ein Auto stellt, weit entfernt ist.
An den alten Land Rover Defender erinnert die Sitzposition nah an der schmalen Tür. Durch die steil stehenden Scheiben hat man eine hervorragende Rundumsicht – im Offroad-Einsatz unverzichtbar!
Der 1,5 Liter große Vierzylinder sorgt für völlig ausreichende Fahrleistungen, sofern man den Jimny nicht auf die Autobahn scheucht. Dort erreicht er die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h nur mit langem Anlauf. Der kurze Radstand und der unzureichende Geradeauslauf zeigen schnell, dass der Japaner sich hier nicht zu Hause fühlt.
Die indirekte Lenkung bleibt auch im Stadtverkehr gewöhnungsbedürftig. Abseits befestigter Straßen erlaubt sie aber ein bequemes und dennoch zielsicheres Manövrieren über Stock und Stein.
Wer einen kleinen Japaner mit Allradantrieb, vier Sitzen und eigenständigem Design sucht, könnte sich als Alternative zum Jimny vielleicht auch mit dem fünftürigen Suzuki Ignis anfreunden. Der bekam 2020 ein minimales Facelift.