Die ersten 10.000 Kilometer legen manche Volvo XC60 im Bahnwagon zurück.
China investiert seit Jahren in die „neue Seidenstraße“. Als Alternative zum langen Seeweg verfolgt das Infrastrukturprojekt entlang alter Handelsrouten, auf denen Rohstoffe und eben auch Seide transportiert wurden, eine Landverbindung nach Europa. Als ein Ziel für den Warenstrom aus Fernost gilt unter anderem der Duisburger Hafen. Die Betreibergesellschaft ist in chinesischer Hand.
Das gilt auch für die schwedische Automarke Volvo. Unter dem Schirm von Geely verzeichnet der einstige Problemfall ein ordentliches Wachstum und ist ein ernstzunehmender Mitbewerber deutscher Premiummarken. Als Tochter des Geely-Konzerns nutzt Volvo auch ein weltweite Produktionsnetzwerk. Die Fertigung folgt dabei auch der Nachfrage.
So wird der neue Volvo S60 zum Beispiel ausschließlich in den USA gebaut und von dort auch exportiert. Die größere Limousine S90 entsteht in China, andere Modelle an mehreren Standorten. Der Volvo XC60, ein Mittelklasse-SUV, wird in Schweden und China gebaut. Dort entstehen die starken Modelle T6 (Benziner mit 310 PS) und der Plug-in-Hybrid T8 Twin Engine, die übrigen Motorvarianten kommen aus dem Werk am Volvo-Stammsitz in Schweden.
Auch die fabrikneuen XC60 nutzen die neue Seidenstraße auf ihrem Weg nach Europa, die ersten Exemplare sind jetzt per Eisenbahn im belgischen Gent angekommen. 18 Tage lang standen die Autos in Eisenbahnwagons. Die 9.783 Kilometer lange Reise führte aus dem zentralchinesischen Xi´an über Kasachstan, Russland und Weissrussland bis nach Malaszewicze in Polen. Dort werden die Autos auf Güterzüge mit europäischer Spurweite umgeladen und weiter nach Belgien transportiert.
Auch auf dem Rückweg nach China transportiert der Zug Volvos in seinen Wagons. V60 und XC90 werden auf dem Rückweg nach China exportiert. Mit dem Transport auf dem Landweg will Volvo auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, da hierbei weniger Emissionen anfallen als bei der Verschiffung.
Die Route der „neuen Seidenstraße“ gibt Inspiration für einen Roadtrip. Irgendwann mal. Wenn viel Zeit und das nötige Kapital da sind. Und Visa. Dann vielleicht mit einem Volvo?