Der erste Hybrid-GTI mit Allradantrieb steht als Studie "am See".
Längst ist das jährliche GTI-Treffen am österreichischen Wörthersee nicht mehr nur Pilgerstelle von VW- Golf- und Autofans. Der kollektive Gottesdienst unter den drei mächtigen Buchstaben hat sich für VW auch als eine Art Hausmesse entwickelt, wo jedes Jahr Neuheiten und Studien gezeigt werden.
In diesem Jahr dürften sich die Damen und Herren Kunden sicherlich auch am noch ziemlich frischen VW Golf GTI Performance mit 245 PS die Nasen plattdrücken und sich den VW Up GTI als potenziellen Zweitwagen für 2018 vorstellen.
Außerdem bringt VW zwei Studien mit an „den See“. Traditionell werden diese von Auszubildenden in Wolfsburg aufgebaut, das aktuelle Auto ist das Zehnte. Deswegen heißt die 2017er-Wörthersee-Studie auch „Golf GTI First Decade“.
Die Betonung kann gerne auf „First“ liegen, den erstmals wird der GTI elektrifiziert. Und zum ersten Mal kommt er mit Allradantrieb. Aber der Reihe nach: Den 2,0 TSI-Benziner massierten die Nachwuchskräfte auf stramme 300 kW / 410 PS. Er treibt wie gewohnt die Vorderachse an. Dazu gesellt sich ein 12 kW starker 48V-Elektromotor, der seine Energie die Hinterräder schickt. Beide Motoren funktionieren im Einklang miteinander oder auch einzeln.
Damit zeigt VW, was man mit der 48V-Technologie vorhat: eine sanfte Hybridisierung von Verbrennern: zum Ein- und Ausparken oder in der verkehrsberuhigten Anliegerzone stromert der GTI leise, erst danach wird der Benziner zur Hilfe geholt. Oder man nutzt den möglichen Allradantrieb, um den GTI ohne Schlupf vom Festivalparkplatz zu rangieren.
Die Farbe des VW Golf GTI First Decade heißt Atlantic Blue Metallic. Eigentlich wäre Lake Blue die bessere Bezeichnung, haben sich die Macher doch bei der Farbgebung außen und innen angeblich vom Wasser und Himmel am Wörthersee inspirieren lassen.
Nicht nur in Wolfsburg, auch in Sachsen dürften die Auzbis ein paar Extraschichten eingelegt haben: Wörthersee-Showcar Nummer elf kommt auch gleich mit: Der VW Golf GTE Variant impulsE. Er ist in Zwickau, Chemnitz und Dresden entstanden – den Markenstandorten, die sich mit der Elektromobilität beschäftigen.
Der Plug-in Hybrid hat im Gegensatz zum käuflichen VW Golf GTE nicht nur das längere Kombiheck, sondern auch eine größere Batterie, die mit 16,8 statt 8,8 kWh fast doppelt so viel Speicherkapazität bietet. Auch das kann gerne ein Wink in die nahe Zukunft sein, während per App steuerbare Ambientebeleuchtung und ein indirekt beleuchtetes Panoramaschiebedach Studienfolklore sind und bleiben.