Carthago C-Tourer 148 LE Comfort Mobiles Sterne-Hotel

Integriertes Wohnmobil auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter im Test.

Ein Camping-Urlaub mit der Familie erfordert Platz und genau den bietet Carthago mit dem C-Tourer seinen Kunden. Die in Aulendorf in der Nähe vom Bodensee ansässige Firma Carthago bietet ein breites Sortiment an Wohn- und Reisemobilen von Teilintegrierten und Vollintegrierten Wohn- und Reisemobilen bis hin zur so genannten dem Liner-Premiumklasse für den Luxus-Urlaub. Neben dem wachsenden Segment der „For Two Liner“ Reihe, die sich auf reisende Paare fokussiert haben, ist ein breites Spektrum an voll und teilintegrierten Modellen mit 4 oder gar 5 Schlafplätzen im Programm.

Der Wohnmobil-Test im Video

Wir konnten den vollintegrierten Carthago C-Tourer 148 LE auf Mercedes-Benz Sprinter Basis testen - und somit erstmalig die Alternative zu den sonst häufig verbauten Fiat Ducato oder Iveco Daily Chassis erfahren. Hier können sowohl Inhaber der Führerscheinklasse B (bis 3,5t) aber auch diejenigen die noch im Besitz der „alten“ Klasse 3 sind (bis 7,5t und Anhänger) ein passendes Modell finden, da der C-Tourer als „Comfort“ und als „Lightweight“ Model angeboten wird. Die Lightweight-Modelle bieten ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 3,5t was durch die konsequente Verwendung von Leichtbaumaterialien, einer um 17cm schmaleren Karosserie und kürzeren Aufbauten erreicht wird. Nur diese Modelle können mit "moderneren" Führerscheinen ohne Zusatzqualifikation bewegt werden.

Das von uns getestete „Comfort“ Model steht auf dem Serienfahrgestell AL-KO Tiefrahmen 415 CDI mit einem Leergewicht im fahrbereiten Zustand von 3,3t, hat ein Serienmässiges zulässiges Gesamtgewicht von 4,2t und wurde mit der optionalen Auflastung auf ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 4,5t erhöht. Damit bietet der C-Tourer schon einen ordentlichen Spielraum für die Zuladung, um mit vier Personen zu spannenden Reisen aufzubrechen. Der C-Tourer 148 LE auf Mercedes Benz Sprinter Basis hat eine - herstellerseitig - festgelegte maximale Masse für Zusatzausrüstung von 519 kg. Damit bietet das Fahrzeug eine wesentlich höhere Flexibilität als seine Geschwister auf Fiat Ducato Basis (91 kg).

Doppelhaushälfte auf Rädern

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Die beiden „Schlafzimmer“ befinden sich einerseits im Heck in den beiden Längsbetten mit den Maßen 190x85cm und 200x85cm sowie dem tief absenkbaren Hubbett über der Fahrerkabine mit einer 190x165cm großen Liegefläche.

Die beiden Längsbetten im Heck, sowie das Zwischenstück sind mit Holzlattenrosten ausgestattet und bieten auf den 7-Zonen Kaltschaum-Matratzen über die gesamte Liegefläche einen sehr hohen Schlafkomfort. Die Komfort-Einstiegstreppe erleichtert den Zugang zu den Betten und ist ausziehbar, um die Liegefläche zu erweitern. Zwischen den beiden Schlafbereichen befinden sich die komfortable L-Wohnsitzgruppe, die geräumige Küche, das Kombibad mit Runddusche. Auch ein separates Ankleidezimmer kann geschaffen werden, indem man die versteckten Türen vor und hinter dem raumhohen Kleiderschrank schließt.

Im Wohnbereich können fünf oder mehr Personen bequem Platz nehmen, wenn die beiden Fahrersitze um 180 Grad gedreht wurden. Der Tisch mit Chromkeder ist mit dem cleveren Fusspedal im Tischfuss um 360 Grad dreh- und verschiebbar. Unter der Sitzbank sind pfiffige Details wie das ausschwenkbare Schuhfach oder der Laderaum mit bis zu 55 Zentimeter zu finden.

Die Küche wird durch einen Tresen optisch vom Wohnbereich getrennt und bietet in sechs Schubladen mit „Easy-Glide-Einzug“ viel Stauraum für die Küchen- und Kochutensilien. Wer möchte, kann optional durch den Hersteller eine Kaffeekapselmaschine in eines der Staufächer über der Küche montieren lassen.

Photovoltaik wäre wünschenswert

Gekocht wird auf dem dreiflammigen Gasherd und dem in unserem Testwagen optional verbauten Gasofen. Der Dometic-Kühlschrank bietet mit 153 Liter Volumen (davon 29 Liter im Froster-Fach) viel Platz zum Verstauen von temperaturempfindlichen Vorräten. Beide Fächer sind dank der Doppelscharniere von zwei Seiten zu erreichen und werden entweder über eine der beiden Gasflaschen oder mit Strom betrieben. Wenn man nicht am externen Stromnetz eines Campingplatzes „hängt“, bietet die 80 Ah Gel-Batterie (erweiterbar auf 2x 80 Ah oder eine 150 Ah Lithium-Ionen Batterie) den nötigen Strom im Autarkiebetrieb. Idealerweise ist dann auch die, bei unserem Testfahrzeug nicht installierte, Solaranlage mit 2x100 Watt an Bord.

Im Badezimmer befindet sich die separierbare Runddusche, über der eine praktische Handtuchstange das Trocknen von Textilien ermöglicht. Der Spiegelschrank bietet eine praktische Regaleinteilung. Großzügige Ablageflächen auf und Stauraum im Waschtischunterschrank fassen alles, was der Camper unterwegs zur Körperpflege braucht.

Dank des optionalen „Basis-Plus Pakets“ ist die Toilette mit einer Sogentlüftung ausgestattet und wird mit der herausnehmbaren Toilettenkassette bei Bedarf einfach und schnell entleert. Die Badezimmertür ist sehr massiv, ebenso die Metalltürklinke außen sowie der etwas schwer zu bedienende Drehknopf auf der Innenseite.

Wärme von unten

Unter dem Wohnbereich des Carthago C-Tourer 148 LE Comfort befindet sich ein geräumiger Doppelboden mit 22 Zentimetern Höhe. Dieser wird in den Kellerabteilen auf 46 Zentimeter erhöht und kann unter den Sitzbänken bis zu 55,5 Zentimeter hohe Gegenstände fassen. Die Seitensitzbank im Wohnbereich bietet zudem den Komfort, Getränkekisten von außen einzuladen. Von innen kann man dann durch die Klappfunktion der Bank an den Proviant gelangen, ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen. Wenn mit der Truma Combi 6 Gasheizung geheizt wird, strömt über die vielen Warmluftauslässe Luft in den Wohnraum. Zudem sorgt der Klimaspeicherdoppelboden zu einem Fussbodenheizungs-Effekt.

Für den Campingbetrieb entscheidend sind auch die Fassungsvolumina der Frisch- und Abwassertanks. Diese fassen 150 Liter Frischwasser und 140 Liter Grauwasser. Der Füllstand des Frischwassertanks kann mittels farblicher LEDs im Control-Panel abgelesen werden. Leider ist das beim Abwasser nicht der Fall, hier wird man lediglich über ein Warnlicht darüber informiert, dass der Tank zu entleeren ist. Das erfolgt dann komfortabel über drei Hebel im Doppelboden des Kellerabteils bei der Eingangstür.

(Auch) der Weg ist das Ziel

Die Reisenden können während der Fahrt auf den bequemen Sitzen, die in unserem Fahrzeug mit der Ausstattungslinie „Davos“, einer Leder-Textil-Kombination, bezogen sind in der Fahrerkabine Platz nehmen. Die Begleiter sitzen auf den beiden mit Sicherheitsgurten ausgestatteten Sitzen hinter dem in vielseitig verstellbaren Tisch im Wohnbereich. Wer zu fünft aufbrechen möchte, muss auf die Option des fünften Sitzplatzes zugreifen, durch den der Platz auf der Seitensitzbank zwischen Tür und Beifahrersitz zu einem in Fahrtrichtung, mit 3-Punktgurt ausgestatteten Sitzplatz erweitert werden kann.

Der Carthago C-Tourer 148 LE auf Mercedes-Benz Sprinter Basis bietet mit dem optionalen 170 PS Diesel Motor und 9G-Tronic Automatikgetriebe mit Hold-Funktion eine solide und überzeugende Antriebskonfiguration. Sowohl auf längeren Autobahnetappen, aber auch auf kurvigen Landstraßen in den Alpen hat der C-Tourer durch kräftigen Durchzug, präzises Handling und wenig Geräuschentwicklung überzeugt. Die Windgeräusche sind auch dank der aerodynamischen Busspiegel nur in geringen Maßen vorhanden.

Der Durchschnittsverbrauch lag bei gemütlichen Landstraßenetappen teilweise unter 10 Litern je 100 Kilometer, der Langzeit-Durchschnittsverbrauch hat sich während des Testzeitraum mit einigen Autobahnetappen bei 12 Litern pro 100 Kilometern eingependelt.

Mit dem Mercedes-Benz Sprinter Chassis sind, wie vieles als Option, vier Assistenzsysteme mit auf der Reise. Neben dem Reifenluftdruckkontrollsystem, den aktiven Aufmerksamkeits- und Bremsassistenten ermöglicht vor allem der aktive Abstandsassistent DISTRONIC in Verbindung mit der Geschwindigkeitsregelanlage ein entspanntes und sicheres Reisen.

Das Menü im aufpreispflichtigen 10,2-Zoll-Display des MBUX-Infotainmentsystems ist intuitiv zu bedienen, bietet Informationen zu Motor und Verbrauchskennzahlen und führt das Reisemobil mit der Navigation sicher ans Ziel. Gesteuert werden kann das MBUX entweder über das Leder-Multifunktionslenkrad, den Touchscreen oder komfortabel mit dem Sprachassistenten und den Befehl „Hey Mercedes“. So kennt man das auch aus den PKW-Modellen der Marke

Das kostet der Premium-Camper

Stolze 121.600 Euro kostet der C-Tourer 148 LE auf Mercedes-Benz Sprinter Basis in der Grundausstattung. Das ist viel Geld, aber im Wettbewerbsumfeld nicht unüblich und angesichts der guten Verarbeitung und der durchdachten Details steigt die Freude bei der Benutzung des Fahrzeugs wieder schnell an. Wer möchte kann sich in der Liste der Zusatzausstattungen austoben und sein individuelles Reisemobil schnell in Regionen des Testwagens mit einem Listenpreis von 156.710 Euro heben. In den ca. 35.000 EUR teurem Sonderausstattungen sind das Basis Paket Plus für MB (10.340 EUR), MBUX mit 10’2“ Infotainment (3.640 EUR), 9G Tonic (3.490 EUR), 170 PS Dieselmotor (2.860 EUR), Media Paket (2.790 UR), Dachmarkise 5 Meter (2.100 EUR), Mercedes Benz Fahrassistenzpaket (1.890 EUR) und noch vieles mehr enthalten…

Fazit

Das vollintegrierte Wohnmobil bietet eine sehr gute Mischung aus reise- und wohnfreundlichen Abmessungen mit viel Platz. Zwei Erwachsene mit zwei Kindern haben ausreichend Platz, auch auf längeren Reisen.

Den hohen Komfort und die gute Verarbeitung des Reisemobils auf Mercedes-Basis muss man sich aber leisten können. Der hohe Grundpreis wird durch die lange Aufpreisliste weiter erhöht.