1992 startete Mazda mit dem Xedos 6 ein viertüriges Coupé.
Angetrieben durch den erfolgreichen Start im großen US-Markt haben alle namhaften japanischen Autohersteller in den 1990er-Jahren ein eigenes Nobellabel gegründet. Toyota startete Lexus, Nissan Infiniti und Honda stellte sich Acura zur Seite. In Europa kam 1990 Lexus auf den Markt, Infiniti erst vor einigen Jahren, während Acura ist weiterhin auf den amerikanischen Markt beschränkt.
Auch Mazda war mit von der Partie, ließ die neue Marke aber mit unter dem Mazda-Schirm als Modellinie laufen. 1992 kam der Xedos 6 auf den Markt: Eine Mittelklasselimousine mit 2,0 Liter V6-Motor und anfänglich 144 PS, die ihrer Zeit zu weit voraus war: erst viel später kam das viertürige Coupé in Mode.
Schon Anfang 1993 schiebt Mazda den großen Bruder Xedos 9 nach, den legitimen Nachfolger des Mazda 929. Er bekommt neben dem Zweiliter-V6 des kleineren Bruders auch stärkere Motoren bis zum 211 PS starken 2,3 Liter V6 mit Miller Cycle – Motor (ein Brennverfahren mit höherem Wirkungsgrad, das noch heute bei vielen Herstellern zum Einsatz kommt) samt Kompressoraufladung.
Die Verkaufszahlen des kleineren Xedos 6 kamen trotz des zwei Jahre später nachgereichten 1,6 Liter Vierzylinder-Motors mit 115 PS, einem damit verbundenen günstigeren Einstiegspreis und dem Verzicht auf den von vielen Kunden kritisierten Heckspoiler nie richtig in Fahrt. Nur knapp über 70.000 Xedos 6 wurden in sieben Jahren produziert, wovon immerhin ca. 20.000 Autos einen Käufer in Deutschland fanden. Der Xedos 9 lief bis 2002 vom Band.
Den 25. Geburtstag kann das Xedos-Label dieser Tage also nicht mehr erleben, dennoch blicken wir zurück und reihen den Xedos 6 in die Reihe der Autos ein, die ihrer Zeit (zu) weit voraus waren.