Eine vernünftige Giulia? Das klingt unvernünftig. Oder?
Die neue Giulia hat das Herz von Alfa Romeo wieder zum schlagen gebracht. Ein herrlich emotionales Auto, nicht nur als potente Quadrifoglio-Version. Nach dem Basismodell und der Guilia Super kam soeben die Veloce-Version mit stärkeren Motoren und Allradantrieb auf den Markt. Jetzt wird es dann plötzlich auch noch vernünftig: Giulia Advanced Efficency heißt die neue Version, kurz AE.
AE, nicht zu verwechsel mit "Äh...". Denn kurz überlegen muss man schon, wer als Kunde diesen Spagat wagt. Es kann nur der Fuhrparkmanager sein, der wagemutig und offenherzig genug ist, den Alfa Romeo auf die Liste der erlaubten Mittelklasselimousinen zu setzen, sich aber gleichzeitig an die Obergrenze von 99 Gramm CO2-Ausstoß je Kilometer zu halten. Im Gegensatz zur regulären Giulia mit 180 PS-Diesel und Automatik ist dieser Wert beim AE nämlich um 10 Gramm auf jene 99 Gramm gesenkt worden, der kombinierte NEFZ-Verbrauch sinkt um von 4,2 Liter auf 3,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Diese Einsparung muss einem 1.000 Euro Aufpreis wert sein. Sie wird sich aber auf absehbare Zeit nicht aufwiegen lassen.
Dafür erhält der Giulia AE-Kunde einige technische Besonderheiten. Um die Temperatur der Ansaugluft zu senken erhält der Turbolader einen eigenen Wasserkreislauf. Der Lader selber erhält verstellbare Schaufelräder, um das Turboloch zuzuschütten. Die Karosserie wurde sanft tiefergelegt. Rollwiderstandarme Reifen umschließen aerodynamisch optimierte 16-Zoll-Felgen, größere Räder gibt es beim Advanced Efficiency-Modell nicht.
40.650 Euro kostet die Giulia Super AE. Eine Besonderheit hält die Preisliste aber noch parat. Wenn der Firmenchef nicht nur auf den CO2-Ausstoß schaut, sondern auch Basismodelle vorschreibt, kann der Herr Außendienstler nun erstmals zur 180 PS-Version des 2,2 Liter Diesel greifen. Als Advanced Efficiency gibt es ihn für 38.850 Euro nämlich auch im Giulia-Basismodell, bei dem bisher bei 150 PS Schluß war.