BMW hat für 2022 den Start eine Kleinserie des Brennstoffzellen-SUV auf Basis des X5 angekündigt.
Auf der IAA im September 2019 wirkte die Premiere der Studie eines Brennstoffzellen-SUV bei BMW etwas unentschlossen, so wie der ganze Messeauftritt der Münchner. Jetzt meldet sich die Marke aber mit einem klaren Bekenntnis zu Wasserstoff als Energiespeicher für den Elektroantrieb.
Der i Hydrogen NEXT soll auf Basis des aktuellen BMW X5 im Jahr 2022 in Kleinserie gehen. Ähnlich der Strategie von Mercedes mit cem GLC F-Cell wird aber auch der BMW nur bestimmten Kunden und Nutzergruppen zur Verfügung gestellt. „Frühestens in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts“, so das offizielle Statement von BMW, will man dann je nach Marktgegebenheiten ein „Kundenangebot mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie“ auf den Markt bringen.
Bis zu 347 PS Systemleistung
Der Antrieb mit den Brennstoffzellenstacks leistet maximal 125 kW / 170 PS. Die Komponenten des Elektroantriebs teilt sich das neue Modell mit dem kommenden Elektro-SUV BMW iX3. Eine Leistungspufferbatterie kann kurzzeitig weitere Energie freisetzen, beispielweise für Überholvorgänge. Kurzzeitig soll der Brennstoffzellen-BMW dann eine Systemleistung von 275 kW / 374 PS freisetzen.
Der Wasserstoff wird mit 700 Bar Druck in zwei Tanks gespeichert, die insgesamt sechs Kilogramm des komprimierten Gases aufnehmen. Die bisherigen Prototypen auf Basis des BMW 5er GT speicherten Wasserstoff mit einem Druck von 350 Bar, so wie es auch in Bussen und einigen Nutzfahrzeugen der Fall ist.
Kooperation mit Toyota
Für den BMW i Hydrogen NEXT setzt BMW die Kooperation mit Toyota auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnologie fort. Im Umkehrschluss darf Toyota die Motoren und das Interieur des Z4 beim GR Supra nutzen. Beide Zweisitzer wurden gemeinsam entwickelt und laufen bei Magna in Graz (Österreich) vom Band.
BMW setzt auf eine breite Streuung der Antriebstechnologien. Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich bleibt aber auf kritischer Distanz zum Wasserstoff: „Aus unserer Sicht mit Wasserstoff als Energieträger zunächst in hinreichenden Mengen, mit grünem Strom und zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden. Wasserstoff wird dann vor allem in Anwendungen eingesetzt werden, die nicht direkt elektrifizierbar sind, also etwa im Schwerlastverkehr auf der Langstrecke.“
Neben dem in geringer Stückzahl verteilten Mercedes GLC F-Cell sind aktuell mit dem Hyundai Nexo und dem Toyota Mirai nur zwei Serienautos mit Brennstoffzelle auf dem deutschen Markt. Der Toyota Mirai kommt 2021 in zweiter Generation zu uns, dann soll die Produktionskapazität in Japan pro Jahr von 3.000 auf 30.000 Einheiten verzehnfacht werden.
Laut H2 Mobility, einem Konsortium von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL, sind aktuell 83 Wasserstofftankstellen in Deutschland im Betrieb. Bis Ende 2020 sollen es 100 Standorte werden.
Im Video: Alltagstest Hyundai Nexo