Der neue Cupra Born kostet ab 32.700 Euro. Ein erster Konzept-Vergleich zum VW ID.3.
Das erste Elektroauto der Marke Cupra zeigt, wohin der Hase im spanischen Martorell läuft. Am Hauptsitz der Volkswagen-Tochter Seat wird vornehmlich in die neu abgespaltete Marke Cupra investiert. Was einst als Studie von Seat el-Born hieß, kommt jetzt als Cupra Born auf den Markt. Damit ist Seat die einzige Mainstream-Marke im Konzerngeflecht, die ohne Elektroauto auskommen muss.
Der Cupra Born basiert auf dem MEB (Modularer Elektro-Baukasten) und wird gemeinsam mit VW ID.3 und ID.4 sowie dem Audi Q4 e-tron in Zwickau gebaut. Nicht nur das Band teilt er sich mit dem VW ID.3. Das fällt auf den ersten Blick auf.
Das Styling
Die Karosserie des Cupra Born entspricht weitestgehend der des VW ID.3. Andere Stoßfänger an Front und Heck wurden dem Spanier spendiert, die Grundkarosserie ist mit der des ID.3 identisch. Die dynamischer gestaltete C-Säule des Cupra ist ein optischer Kniff. Mehr lackiertes Blech und weniger aufgeklebtes Muster lassen den Dachverlauf flacher wirken. Die anderen Anbauteile sorgen dafür, dass der Cupra Born mit 4,32 Metern sechs Zentimeter länger ist als der VW ID.3.
Vom Verbrenner-Zeitalter wird die Optik des vorderen Stoßfängers übernommen. Sportlichkeit wird auch beim Elektro-Cupra durch größere Lufteinlässe dargestellt. Als Kontrast kommt auch hier eine Leiste im markentypischen Kupferton ins Spiel.
Die Heckklappe ist beim Cupra Born in Wagenfarbe lackiert, über dem Logo trägt er ein über die gesamte Breite laufendes LED-Lichtband. Während der VW ID.3 hier mehr Schwarz zeigt, macht der Cupra das im Stoßfänger. Unter einer unlackierten Blende zeigt er zudem einen Diffusor.
Der Innenraum
Die Architektur des Cockpits ist bei ID.3 und Born gleich. Eine Mittelkonsole mit Ablagefach trennt beim sportlichen Spanier Fahrer und Beifahrer deutlicher voneinander. Das Infotainmentdisplay ist beim Born größer: Es misst 12 Zoll in der Bildschirmdiagonale. Hinter dem markentypischen Lenkrad blickt man in beiden auf ein relativ kleines 5,3-Zoll-Display. Auch gleich ist das Head-up Display mit Augmented-Reality-Inhalten.
Fahrer und Beifahrer sitzen im Cupra Born auf Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen, die im Gegensatz zu denen des VW ID.3 nicht höhenverstellbar sind. Serienmäßig sind die Sitze im Cupra Born mit einem Recycling-Material von Seaqual bezogen (das es auch bei Fiat gibt), Leder oder Alcantara kosten Aufpreis.
Die Technik
Eine Tieferlegung und das DCC-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern sind beim Cupra Born serienmäßig. Die Abstimmung soll straffer ausgelegt sein.
Zwei Leistungsstufen stehen für den Cupra Born zur Wahl. Das Basismodell hat eine netto 45 kWh große Batterie und einen maximal 110 kW (150 PS) starken Elektromotor im Heck. Das maximale Drehmoment beträgt bei allen Varianten 310 Nm. In 8,9 Sekunden geht es aus dem Stand auf 100 km/h. Wer entspannter fährt, soll nach Norm bis zu 340 Kilometer Reichweite schaffen. Bei VW heißt die Einstiegsvariante mit der gleichen Antriebskonfiguration ID.3 Pure Performance.
Zweites Born-Modell ist die Ausführung mit 150 kW (204 PS) Leistung und 58 kWh großem Akku. Auch das gibt es beim VW ID.3 im Modell Pro. Dort ist diese Batteriegröße auch mit 107 kW (145 PS) zu haben. Diese Leistungsstufe gibt es bei Cupra nicht. In 7,3 Sekunden beschleunigt der 150 kW-Born auf 100 km/h, die Reichweite liegt bei 420 Kilometern.
e-Booster Paket nur bei Cupra
Eine Besonderheit wird es für den Cupra Born ab Anfang 2022 geben. Optional lässt sich die maximale Leistung mit dem e-Booster-Paket kurzzeitig auf 170 kW (231 PS) anheben. Dann soll es in 6,6 Sekunden auf 100 km/h gehen.
Aufbauend auf diesem Paket gibt es den Cupra Born auch mit 77 kWh-Akku für eine Norm-Reichweite von 540 Kilometern. Mit der schwereren Batterie dauert die Beschleunigung auf 100 km/h dann 7,0 Sekunden.
Die Rolle der Händler
Beim Vertriebsmodell zieht Cupra mit dem VW ID.3 gleich. Die Händler der Marken sind für die Elektroautos als Agenturen der Hersteller das Bindeglied zwischen Kunde und Konzern. Damit dürften sich Preisabschläge schwieriger gestalten lassen. Probefahrten, Auslieferung und Service finden wie gewohnt beim Cupra- bzw. VW-Autohaus statt.
Der Preis
Die Produktion des Cupra Born startet im September, die ersten Autos dürften dann also gegen Ende 2021 ausgeliefert werden. Das Basismodell des Cupra Born mit 110 kW (150 PS) startet bei 32.700 Euro, ist also leicht teurer als der ID.3 Ihn gibt es (vor Abzug der Umweltprämie für Elektroautos) ab 31.960 Euro.
Mit 150 kW (204 PS) und 58 kWh-Akku startet der Cupra Born bei 36.770 Euro. Bei beiden Varianten muss für schnelles Laden von Gleichstrom mit 100 kW ein Aufpreis von 400 Euro bezahlt werden.
Im Video: VW ID.3